Bezirk Weißensee

Wappen des ehemaligen Bezirks Weißensee
Wappen des ehemaligen Bezirks Weißensee
Wappen von Berlin
Wappen von Berlin
Bezirk Weißensee
1920–2000 Bezirk von Berlin
Lage des ehemaligen Bezirks Weißensee in Berlin
Lage des ehemaligen Bezirks Weißensee in Berlin
Koordinaten52° 33′ 58″ N, 13° 28′ 7″ O.
Fläche30,20 km²
Einwohner75.582 (31. Dez. 2000)
Bevölkerungsdichte2503 Einwohner/km²
Ordnungsnummer18

Der Bezirk Weißensee war von 1920 bis 2000 ein Verwaltungsbezirk von Berlin. Er umfasste während der ganzen Zeit seines Bestehens den Ortsteil Weißensee, daneben weitere Ortsteile, die 1985 ausgetauscht wurden. Das Gebiet des Bezirks in der zuletzt bestehenden Form gehört seit dem 1. Januar 2001 zum Bezirk Pankow, die 1985 abgetrennten Ortsteile zum Bezirk Lichtenberg.

Lage

Der Bezirk Weißensee in dem seit 1985 bestehenden Umfang grenzte im Westen und Norden an den alten Bezirk Pankow, im Nordosten an das Land Brandenburg, im Osten an den Bezirk Hohenschönhausen und im Süden an den Bezirk Prenzlauer Berg. Heute bildet das Gebiet des ehemaligen Bezirks den östlichen Teil des Bezirks Pankow.

Geschichte

Bei der Bildung von Groß-Berlin im Jahr 1920 wurde aus den folgenden bis dahin zum Landkreis Niederbarnim gehörenden Gebieten der 18. Verwaltungsbezirk gebildet:

(c) Angela Monika Arnold, Berlin, CC BY-SA 3.0
Der Antonplatz in Weißensee

Nach seinem bevölkerungsreichsten Ortsteil erhielt der Bezirk den Namen Weißensee.

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Bezirk Weißensee am 23. April 1945 von sowjetischen Streitkräften eingenommen. Der Bezirk wurde anschließend Teil des Sowjetischen Sektors von Berlin und gehörte somit bis 1990 zu Ost-Berlin.

Am 5. Januar 1979 gab der Bezirk Weißensee den östlichen, aus ehemaligen Rieselfeldern bestehenden Teil des Ortsteils Falkenberg an den neuen Stadtbezirk Marzahn ab. Mitte der 1980er Jahre kam es zu einer grundlegenden Neuordnung der Stadtbezirke im Berliner Nordosten. Die Ortsteile Hohenschönhausen, Wartenberg, Falkenberg sowie der alte Dorfkern von Malchow und die Siedlung Margarethenhöhe schieden am 1. September 1985 aus dem Stadtbezirk Weißensee aus und bildeten den neuen Stadtbezirk Hohenschönhausen. Die Stadtrandsiedlung Malchow und die Kleingartenanlage Märchenland verblieben im Bezirk Weißensee. Am 1. Januar 1986 wurden die Ortsteile Heinersdorf, Karow und Blankenburg aus dem Stadtbezirk Pankow in den Stadtbezirk Weißensee umgegliedert.[2]

Zum 1. Januar 2001 wurde der Bezirk Weißensee mit dem Bezirk Prenzlauer Berg sowie dem alten Bezirk Pankow zum neuen Bezirk Pankow zusammengeschlossen.

Einwohnerentwicklung

Das Wappen des Bezirks Weißensee von 1987
JahrEinwohner[3]
192554.627
193381.565
193990.277
194682.017
195084.730
195581.400
196075.928
196580.548
JahrEinwohner[4]
1970080.791
1975078.027
1980096.023
1984102.338
19850060.5761
1990051.700
1995054.590
2000075.582
1 
Bevölkerungsverlust bei der Ausgliederung des neuen Bezirks Hohenschönhausen

Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung

Stimmenanteile der Parteien in Prozent:

1921–1933
 Jahr  DVP1  USPD  SPD  KPD  Zen  DNVP  DDP NSDAP
192142,025,218,510,04,3
192506,601,432,020,34,019,96,1
192905,328,228,04,215,03,803,8
193320,722,75,109,340,8

1Gemeinsames Ergebnis von DVP, DNVP und DDP

1946
 Jahr  SPD  SED  CDU  LDP 
194640,830,920,67,7
1992–1999
 Jahr  SPD  PDS  CDU  FDP Grüne
199239,318,518,34,014,4
199528,726,725,61,311,1
199922,133,331,01,005,6

Bezirksbürgermeister

ZeitraumNamePartei
1921–1933Emil PfannkuchSPD
1933–1934Ernst NeumannNSDAP
1934–1941Günther AxhausenNSDAP
1941–1945Wilhelm PetzoldNSDAP
April 1945 Jakob Kaszewski
1945–1946Max Knappe
1946–1948Wilhelm ReimannSPD
1948–1953Hermann SolbachCDU
1953–1959Franz WehnerSED
1959–1969Johanna KuziaSED
1969–1983Joachim HoffmannSED
1983–1990Ingeborg PodßuweitSED
1990Dietmar Tuschy
1990–2000Gert SchillingSPD

Städtepartnerschaften

Israel Aschkelon (Israel)

Commons: Berlin-Weißensee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen der eingemeindeten Gebiete (Memento vom 13. August 2017 im Internet Archive)
  2. Joachim Bennewitz: Zur Ortsgeschichte von Weißensee. In: Weißenseer Heimatfreunde e. V. (Hrsg.): Auf Schienen nach Weißensee. 125 Jahre Straßenbahnen im Nordosten Berlins. GVE-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-89218-075-X, S. 14–21.
  3. 1925 bis 1933 Statistisches Jahrbuch von Berlin; ab 1946 Statistisches Jahrbuch der DDR (jeweilige Jahre)
  4. ab 1990 Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember (jeweilige Jahre) Statistischer Bericht A I 5 - hj. März 2023, S. 25 (statistik-berlin-brandenburg.de [PDF]).

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2010-03-24 Weissensee-Antonplatz-Nord Panorama fec M.A.Arnold, Berlin.jpg
(c) Angela Monika Arnold, Berlin, CC BY-SA 3.0
Antonplatz in Berlin-Weßensee , Deutschland
Berliner Bezirk Weißensee vor 2001.png
Autor/Urheber: Arbalete, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Karte der Berliner Bezirk X (siehe Dateiname) vor der Bezirksreform von 2001.
Coat of arms de-be weissensee 1987.png
Das Wappen des Berliner Ortsteils Weißensee und des ehemaligen Berliner Stadtbezirkes Weißensee.