Bezirk Groß-Enzersdorf
Der Bezirk Groß-Enzersdorf, der ab 1897 bis 1906 Bezirk Floridsdorf hieß, war ein politischer Bezirk in Österreich.
Bezirk Groß-Enzersdorf
1850–1854, in der ersten Ära der Bezirkshauptmannschaften, war Groß-Enzersdorf Hauptort des Bezirkes Enzersdorf mit den Gerichtsbezirken Groß-Enzersdorf, Marchegg und Matzen[1].
1868 wurde wieder eine Bezirkshauptmannschaft Groß-Enzersdorf mit denselben Gerichtsbezirken errichtet[2].
Mit Errichtung eines Bezirksgerichts in Floridsdorf 1896 kamen die Gemeinden Aderklaa, Deutsch-Wagram, Floridsdorf, Gerasdorf, Groß-Jedlersdorf, Jedlesee, Stammersdorf, Strebersdorf und Süßenbrunn vom Bezirk Korneuburg zum Sprengel dieses Gerichtes und damit zur Bezirkshauptmannschaft Groß-Enzersdorf[3].
Bezirk Floridsdorf
1897 wurde der Amtssitz der Bezirkshauptmannschaft nach Floridsdorf übertragen und diese entsprechend umbenannt[4]
1901 wurden die Gerichtsbezirke Matzen und Marchegg an die neue errichtete Bezirkshauptmannschaft Unter-Gänserndorf abgegeben[5].
1906 wurde die Bezirkshauptmannschaft aufgrund der Eingemeindung des Bezirkshauptortes nach Wien aufgelassen.[6]
Die Gemeinden Aspern, Floridsdorf, Leopoldau, Kagran, Hirschstetten, Stadlau, der Großteil von Groß-Jedlersdorf, Teile von Groß-Enzersdorf und der damals noch selbständig bleibenden Gemeinde Breitenlee gehören seitdem zu Wien, die damals ebenfalls noch selbständigen Gemeinden Strebersdorf und Stammersdorf mit dem Rest von Groß-Jedlersdorf gelangten an den Bezirk Korneuburg, der übrige Teil des Bezirkes gelangte an den Bezirk Floridsdorf-Umgebung[7]
Der Bezirk heute
Vom Gebiet des ehemaligen Bezirkes gehören heute
Zur Stadt Wien: der Großteil des 21. und 22. Bezirkes (Floridsdorf und Donaustadt)
Zum Bezirk Korneuburg: die Gemeinde Gerasdorf (ohne die ehemalige Gemeinde Seyring)
Zum Bezirk Gänserndorf: die Gemeinden (Bezeichnungen nach heutigem Stand)
für die gesamte Dauer des Bestandes der Bezirkshauptmannschaft: Aderklaa, Andlersdorf, Deutsch-Wagram, Eckartsau (ehemalige Gemeinde Witzeisdorf nur bis Gründung des Bezirkes Gänserndorf), Glinzendorf, Groß-Enzersdorf, Großhofen, Haringsee, Leopoldsdorf im Marchfelde, Mannsdorf an der Donau, Markgrafneusiedl, Obersiebenbrunn, Orth/Donau, Parbasdorf und Raasdorf
bis zur Gründung des Bezirkes Gänserndorf: Angern/March, Auersthal, Bad Pirawarth, Ebenthal, Engelhartstetten, Gänserndorf, Groß-Schweinbarth, Hohenruppersdorf, Lassee, Marchegg, Matzen-Raggendorf, Prottes, Schönkirchen-Reyersdorf, Spannberg, Strasshof an der Nordbahn, Untersiebenbrunn, Velm-Götzendorf, Weiden an der March und Weikendorf sowie die ehemalige Gemeinde Waidendorf aus der Gemeinde Dürnkrut
Zum Bezirk Mistelbach bis zur Gründung des Bezirkes Gänserndorf: die ehemalige Gemeinde Martinsdorf aus der Gemeinde Gaweinstal
Einzelnachweise
- ↑ RGBl. Nr. 353/1849 [1]
- ↑ RGBl. Nr. 101/1868 [2]
- ↑ RGBl. Nr. 160/1895 [3]
- ↑ RGBl. Nr. 166/1895 [4]
- ↑ RGBl. Nr. 27/1901 [5]
- ↑ RGBl. Nr. 212/1905 [6]
- ↑ Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts = Forschungen der Städte und Märkte Österreichs II Hrsg. Wilhelm Rausch, Bearbeiter Hermann Rafetseder (Linz, 1989), S 309 und 312ff, der dort erwähnte Übergang der Gemeinde Strebersdorf an den Bezirk Floridsdorf Umgebung ist weder aus den Gesetzblättern (Zuständigkeit von Bezirksgericht und Steueramt Korneuburg) noch geographisch (hätte eine Exklave gebildet) nachvollziehbar und dürfte daher ein Irrtum sein