Bezalel Academy of Arts and Design
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Die Bezal'el-Akademie für Kunst und Design (hebräisch בְּצַלְאֵל, אֲקָדֶּמְיָה לְאָמָּנוּת וְעִצּוּבBəzal'el - Aqademjah lə-Ommanūt wə-ʿIzzūv, englisch Bezalel Academy of Arts and Design, Plene auch עיצוב) ist eine staatliche Kunst- und Designhochschule in Jerusalem mit etwa 2.116 Studenten (Stand: Studienjahr 2013/2014).[1]
Geschichte
Die Kunstgewerbeschule Bezal'el (בְּצַלְאֵל, בֵּית מִדְרָשׁ לְאָמָּנוּת וְלִמְלָאכוֹת-אָמָּנוּתBəzal'el - Bejt Midrasch lə-Ommanūt wə-li-Mlāchōt–Ommanūt, deutsch ‚Bezal'el-Lehrhaus für Kunst und [die] Gewerbe der Kunst‘), wie der Name bis 1934 lautete, entsprang einer Idee von Boris Schatz von 1903, für deren Realisierung er Hirsch Hildesheimer, Ephraim Moses Lilien, Franz Oppenheimer, Selig Eugen Soskin, Hermann Struck und Otto Warburg gewann, die durch ihren gemeinsamen Aufruf in der Berliner Zeitschrift Altneuland die mentale und finanzielle Unterstützung fanden, die Hochschule schließlich zu gründen.
Schatz war 1896 bis 1900 Mitglied und Zeichenlehrer der bulgarischen Akademie der Künste in Sofia. Am 7. Zionistenkongress[2] 1905 in Basel wurde sein Vorschlag angenommen. Er eröffnete darauf am 1. März 1906 die Kunstgewerbeschule im damals noch osmanischen Jerusalem und benannte sie nach dem alttestamentlichen Bezalel, der laut Ex 31,1ff. und 35,30ff. den göttlichen Auftrag zum Bau der Stiftshütte erhalten hatte (sozusagen der erste biblische Architekt und Designer). Zu Anfang bestand die Akademie aus zwei Abteilungen, die eine beschäftigte sich mit Kunst, die andere mit Kunsthandwerk.[3] Gut erhaltene Beispiele des kunsthandwerklichen Schaffens sind die Bezalel-Fliesen im Kaminzimmer des Beit Bialik in Tel Aviv.
Nach Station als Mieterin im Hause Taytu Betuls (im Rechov Scha'ul Adler) erwarb der Jüdische Nationalfonds zu Köln 1907 Effendi Abu Schaqirs Wohnhaus, erbaut in den 1880er Jahren, in der Straße Rechov Schmu'el ha-Nagid 12 als Domizil für die Kunstgewerbeschule Bezal'el, die den Bau 1909 bezog.[4] Heute nutzt das Jerusalemer Künstlerhaus בֵּית הָאַמָּנִים(Bejt ha-Ammanīm, deutsch ‚Haus der Künstler‘) den Bau.
Nach dem Beginn der Flucht vieler deutscher Künstler ins Heilige Land im Zuge der Fünften ʿAlijah wurde die Hochschule programmatisch umgestaltet und firmierte ab 1935 als Neue Bezal'el-Schule für Handwerk und für Kunst (בֵּית הַסֵּפֶר בְּצַלְאֵל הֶחָדָשׁ לְאֻמָּנוּת וּלְאָמָּנוּתBejt ha-Sefer Bəzal'el he-Chadasch lə-Ummanūt ū-lə-Ommanūt, englisch [New] Bezalel School of Arts & Crafts), wobei der Zusatz Neue dann 1955 fortfiel. Seit 1969 führt die Hochschule den jetzigen Namen.
Die Akademie ist heute die größte Design- und Kunsthochschule im Nahen Osten. Seit 1986 sind ihre meisten Fakultäten auf dem neuen Campus auf dem Berge Skopus oberhalb der Hebräischen Universität Jerusalem untergebracht.
Die Akademie bildet in folgenden Studiengängen aus: Bildende Kunst, Visuelle Kommunikation, Fotografie, Industriedesign, Schmuckdesign, Architektur, Keramik und Glas, Animation, Film sowie Kunstgeschichte und -theorie. Sie bietet in verschiedenen Studiengängen Master-Studiengänge an, wie das Master’s Program in Fine Arts in Zusammenarbeit mit der Hebräischen Universität.
Bekannte Schüler
- Shy Abady (geb. 1965)
- Yaacov Agam (geb. 1928)
- Nir Alon (geb. 1964)
- Ruth Arion (1912–1998)
- Arie Aroch (1908–1974)
- Asaf Avidan (geb. 1980)
- Jehuda Bacon (geb. 1929)
- Irit Batsry (geb. 1957)
- Jochanan Ben-Jaacov (1913–2003)
- Naftali Bezem (1924–2018)
- Noam Braslavsky (geb. 1961)
- Dani Gal (geb. 1975)
- David Gerstein (geb. 1944)
- Michael Gitlin (geb. 1943)
- Itshak Holtz (1925–2018)
- Halina Jaworski (geb. 1952)
- Dov Karmi (1905–1962)
- Mosche Kastel (1909–1991)
- Rutu Modan (geb. 1966)
- Michal Rovner (geb. 1957)
- Gretty Rubinstein (1947–2001)
- Osama Said (geb. 1957)
- Esther Shalev-Gerz (geb. 1948)
- Friedel Stern (1917–2006)
- Hermann Zwi Szajer (geb. 1948)
- Nomi Talisman (geb. 1966)
- Micha Ullman (geb. 1939)
Literatur
- Ori Z. Soltes: Bezalel. In: Dan Diner (Hrsg.): Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur (EJGK). Band 1: A–Cl. Metzler, Stuttgart/Weimar 2011, ISBN 978-3-476-02501-2, S. 302–306.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ המועצה להשכלה גבוהה (Israelischer Rat für Höhere Bildung): סטודנטים במוסדות להשכלה גבוהה (Jahresstatistik der Studierenden an den Universitäten und Akademien) für das akademische Jahr 2013/2014 (hebräisch).
- ↑ Tilla Rudel: Bazalel (école des Beaux-Arts). (Lexikonartikel). In: Tilla Rudel (Hrsg.): Jérusalem: Histoire, promenades, anthologie et dictionnaire (= Jean-Luc Barré [Hrsg.]: Collection Bouquins). Éditions Robert Laffont/Centre national du livre, Paris 2018, ISBN 978-2-221-11597-8, S. 962 f.
- ↑ Mordechai Naor: Eretz Israel. Das 20. Jahrhundert. Könemann, Köln 1998, ISBN 3-89508-594-4, S. 32.
- ↑ Aviva Bar-Am und Schmu'el Bar-Am: Israel Travels: The Bezalel artistic legacy flourishes in Jerusalem. In: The Times of Israel, 22. November 2014, abgerufen am 12. Dezember 2022.
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