Bewegungsanalyse (Cary Rick)

Die Bewegungsanalyse ist eine Methode, die auf Cary Rick zurückgeht. Dieser begann sie in den 1980er Jahren während einer kritischen Auseinandersetzung mit der Tanztherapie zu konzipieren. Als er 1994 in der Schweiz das Institut für Bewegungsanalyse zur Ausbildung, Weiterbildung und Forschung gründete, war die Methode und der Lehrplan in wesentlichen Grundzügen formuliert.

Die Methode

Die Bewegungsanalyse nach Cary Rick dokumentiert die Körperbewegung als motorische Handlungsweise im interaktiven und intersubjektiven Lebensprozess. Beobachtungskriterien, die speziell für diese Methode standardisiert wurden, ermöglichen die Erstellung von motorischen Befunden. Sie erfassen den individuell verfügbaren Bewegungsfundus, unterstützen die Planung und Überprüfung von Interventionen und liefern eine phänomenologische Basis für die Überprüfung der Effizienz. Darin manifestieren sich Beobachtung und Analyse unmittelbar in der von Rick entwickelten Bewegungsschrift. Ihre Zeichen ordnen spontane Bewegungen als spezifische motorische Phänomene innerhalb eines geschlossenen Konzepts elementarer Bewegungsfertigkeiten ein, die für die funktionale und interaktive Handlungsfähigkeit konstitutiv sind.

Anwendungsfelder

Die Methode findet Anwendung in verschiedenen Berufsfeldern: Sozial- und Sonderpädagogen, Physiotherapeuten, Lehrer, Psychotherapeuten, Gymnastik- und Bewegungspädagogen, Psychologen, Ärzte und Psychiater.

Literatur

  • Boesau-Vavrik, Rita: Bewegung und Beziehung. Aspekte der Lehrer/in-Schüler/in-Interaktion vor dem Hintergrund der Psychoanalytischen Pädagogik und der Bewegungsanalyse (C. Rick). Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Institut für Musik- und Bewegungspädagogik sowie Musiktherapie, Magisterarbeit aus dem Fach Musik- und Bewegungspädagogik;Rhythmik / Rhythmisch-musikalische Erziehung
  • Berger, Dominique / Bucher-Hunziker, Celia / Gamma-Sanden, Elke / Müller, Monika / Rick, Cary: ICF und Bewegungsanalyse. http://www.dimdi.de/static/de/klassi/icf/icf-projekte.html
  • Bucher-Hunziker, Celia: Bedeutung der ICF Richtlinien für die Psychomotorik-Therapie. Versuch, die Sprache der ICF in die Praxis der Psychomotorik zu integrieren. Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (HfH), Zürich, Abteilung Psychomotorik
  • Ebell, Ursula: A la Recherche du Corps Perdu. Die Bewegungsanalyse, Methode Cary Rick; Versuch einer Anwendung auf repräsentative Darstellung. Magisterarbeit, Ludwig-Maximilians-Universität München, Philosophische Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaft. Institut für Theaterwissenschaft
  • Gamma-Sanden, Elke: Zur Behinderung der Behinderten. Drei Bewegungsanalysen. IBA. Gontenschwil 1999
  • Gamma-Sanden, Elke: Zur Behinderung der Behinderten. In: Heim, Schweiz, Jahrgang 72. Seite 388f. 2001
  • Gamma-Sanden, Elke: Bewegungsanalyse und die internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) der World Health Organization (WHO). http://institutfuerbewegungsanalyse.net/
  • Keller-Imhof, Ursula: Bewegung, Körper und Person. In: Sozialpädagogik. Nr. 3, 2003
  • Knechtli, Brigitte: Bewegungsanalyse, Methode Cary Rick. Anwendung in der psychomotorischen Therapie. Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (HfH), Zürich, Abteilung Psychomotorik
  • Lischke, Ursula: Bewegungsanalyse, Methode Cary Rick. In: Wörterbuch der Psychotherapie. Wien/New York. 1999
  • Lischke, Ursula / Gisi, Ursula Andrea / Keller Imhof, Ursula / Suske, Veronika / Witoszynskyj, Eleonore: Bewegungsanalyse. Vier Anwendungen. (Hrsg.) Cary Rick. IBA. Gontenschwil 2000
  • Löschmann, Helge: Contact Improvisation als Intervention in der Bewegungsanalytischen Behandlung von Borderline Syndrom und Patienten mit Frühen Störungen im Rahmen stationärer Kurzzeittherapie. Eine Untersuchung aus Sicht der Bewegungsanalytischen Therapie. Diplomarbeit in Psychologie, Universität Bremen
  • Rick, Cary: Das Auge des Betrachters. Bewegungswahrnehmung und Bewegungsinterpretation im Theatertanz. In: Tanz Affiche, Nr. 31, Wien 1991. (1. Preis Österreichischen Zeitschriftenverband)
  • Rick, Cary: Die Bewegungsadaption. In: Tanz Affiche, Nr. 24, Wien 1990
  • Rick, Cary: Bewegungsanalyse, Methode Cary Rick. In: Psychotherapie Forum, Jahrgang 2, Heft Nr. 2. Wien Juni 1994
  • Rick, Cary: Bewegungsanalytische Therapie, Teil 1. IBA. Gontenschwil 1996
  • Rick, Cary: Bewegungsnotation. Gontenschwil 1995
  • Rick, Cary: Von Bühnentanz zur Tanztherapie, I & II. In: Tanz Affiche, Nr. 7 & 8. Wien 1998
  • Rick, Cary: The Eye of the Beholder – Movement Perception and the Interpretation of Theatrical Dancing. In: Dance Chronicle, Volume 14, New York 1991
  • Rick, Cary: Fünf Themen. Zu Theorie und Intervention in der Tanztherapie. Altmünster 1992
  • Rick, Cary: Grundthesen zur Tanztherapie. In: Tanz Aktuell. Nr. 3, Berlin 1989
  • Rick, Cary: Movement and Meaning. In: Psychoanalytic Inquiry. (Hrsg.) Lichtenberg, Joseph D. Hillsdale, New Jersey, 2001
  • Rick, Cary: Soziale Wirklichkeit des Körpers. In: Tanz Aktuell. Nr. 1, Berlin 1989
  • Rick, Cary: Tanztherapie. Eine Einführung in die Grundlagen. Stuttgart-New York 1989
  • Rick, Cary: Tanztherapie versus Körperarbeit. In: Tanz Aktuell. Nr. 2. Berlin 1989
  • Rick, Cary: Zeichen und Substanz: Die Körperbewegung als Forschungsquelle und Laban Movement Analysis. In: Tanz Affiche, Nr. 53, Wien 1994
  • Rick, Cary und Lischke, Ursula: Intimität: Die Bedeutungen von Nähe im Kontext der Identität. Bericht, Forschungssymposium. IBA.Gontenschwil 1998
  • Spiegel Dachs, Inge: Die Integration der Arme in das Körperbild. IBA. Gontenschwil 1999
  • Schwartz, Sonja: Körper-los. Die Förderung von Handlungsfähigkeit durch die Bewegungsanalyse, Methode Cary Rick. Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades 'Magister der Philosophie' im Fach Pädagogik an der Grund- und integrativwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. 2001
  • Weiss, Monika: Fibromalgiesyndrom (FMS). Ein psychosomatisches Behandlungskonzept. In: Praxis Physiotherapie. Jg. 1 (4). Dezember 2008. S. 20–25.

Weblinks