Betty Hutton

Betty Hutton (1944)

Betty Hutton (* 26. Februar 1921 in Battle Creek, Michigan; † 11. März 2007 in Palm Springs, Kalifornien; eigentlich Elizabeth June Thornburg) war eine US-amerikanische Schauspielerin, Sängerin und Entertainerin.

Leben

Betty Hutton musste nach dem frühen Tod ihres Vaters bereits als Kind als Sängerin die Familie unterstützen. Schon im Alter von 13 Jahren tourte sie als Sängerin in Musikkapellen durch die USA und erlangte schließlich mit dem Orchester von Vincent Lopez gegen Ende der 1930er eine gewisse Bekanntheit. Ihre unnachahmliche, energiegeladene Vortragsweise trug ihr den Spitznamen Blonde Bombshell ein und ermöglichte ihr 1940, am Broadway Erfolge zu feiern. Ihr Auftritt in der Revue Panama Hattie brachte ihr im Folgejahr einen Vertrag mit Paramount ein. Hutton wurde rasch beliebt als Interpretin von stimmungsvollen Liedern. Sie spielte meist völlig überdrehte Kellnerinnen und Showgirls in extra auf ihr Talent zugeschnittenen Filmen. Erst Preston Sturges erkannte ihr Talent für Komödien und setzte sie 1944 in Sensation in Morgan’s Creek ein, in dem Hutton eine Telefonistin spielt, die nach einer turbulenten Abschiedsparty für junge Soldaten entdeckt, dass sie schwanger ist, sich aber beim besten Willen nicht an den Vater erinnern kann.

Nach dem Krieg baute das Studio Hutton als Antwort auf Judy Garland auf und gab ihr Rollen in aufwändig produzierten Technicolor-Musicals wie Incendiary Blonde, einer Biographie des Nachtclubstars Texas Guinan, und besonders Pauline, laß das Küssen sein, der Hutton als Stummfilmstar Pearl White zeigte.

Ihren größten Erfolg hatte sie 1950, als sie von der kollabierten Judy Garland die Hauptrolle in der von Unglücksfällen geplagten Produktion von Duell in der Manege bei MGM übernahm. Der Film wurde das erfolgreichste aller Musicals, die MGM bis dahin produziert hatte, und Hutton kehrte als größter Star des Jahres zur Paramount zurück. Allerdings lagen Hutton und das Studio oft im Streit, und zudem verstärkte sich die emotionale Instabilität bei der Schauspielerin während der Zeit immer mehr. Sie stritt sich endlos mit den Produzenten und war nur mit allergrößter Mühe dazu zu bewegen, die weibliche Hauptrolle in Die größte Schau der Welt zu übernehmen, für den Cecil B. DeMille 1952 den Oscar als bester Film des Jahres erhielt. Der Streit mit dem Studio eskalierte schließlich während der Dreharbeiten zu Somebody Loves Me, einer Biographie der Sängerin Blossom Seely, und Hutton stieg aus ihrem laufenden Vertrag aus. Einer der Gründe für das Zerwürfnis lag in der Weigerung des Studios, Huttons damaligen Ehemann als Regisseur für ihre Filme einzusetzen. Ihren letzten Auftritt vor einer Filmkamera hatte sie 1957 in dem Film Spring Reunion.

Huttons Grab auf dem Desert Memorial Park Cemetery in Cathedral City

Hutton, die während ihrer Karriere fast 20 Millionen Dollar verdient hatte, war in den Folgejahren von einer hartnäckigen Schulterverletzung, Depressionen, Medikamentenmissbrauch und Alkoholismus und einem turbulenten Privatleben geplagt. Etliche Comeback-Versuche sowohl im Fernsehen als auch in Las Vegas endeten meist im Desaster. 1967 war Hutton bankrott und lebte jahrelang völlig zurückgezogen von der Wohlfahrt als Köchin in einem katholischen Pfarrhaus in Rhode Island.

Betty Hutton war auf dem Höhepunkt ihrer Karriere eine der bekanntesten Sängerinnen der Vereinigten Staaten. In den Jahren 1944 bis 1947 gelangen ihr fünf Top-10-Hits, darunter Doctor, Lawyer, Indian Chief, der an die Spitze der US-Charts gelangte.[1] Ihre weiteren Hits waren im Jahre 1944 His Rocking Horse Ran Away und It Had To Be You, 1945 Stuff Like That There. Ihr letzter Plattenerfolg war der Frank-Loesser-Song I Wish I Didn’t Love You So im Jahre 1947.

In dem Roman The Valley of the Dolls (dt. Das Tal der Puppen) verarbeitete die Autorin Jacqueline Susann eine bekannte Geschichte um Hutton. Während der Arbeiten zu Panama Hattie, einem großen Bühnenerfolg für Ethel Merman, verlangte diese direkt am Abend vor der Premiere, dass die beste Nummer von Hutton ersatzlos gestrichen werden sollte, da sie ihr sonst die Schau stehlen würde.

Betty Hutton war dreimal verheiratet, in der dritten Ehe von 1960 bis 1967 mit dem Jazz-Trompeter Pete Candoli, der sie auch bei musikalischen Auftritten begleitete. Sie bekam drei Töchter, wobei zwei aus der ersten und eine aus der dritten Ehe stammten.

Filmografie

Auszeichnungen

  • 1944: Golden Apple Award (in der Kategorie „Kooperativste Schauspielerin“)
  • 1950: Photoplay Award (als populärster weiblicher Star für ihre Darbietung in Duell in der Manege)
  • 1951: Golden Globe Award (nominiert in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical“ für ihre Darbietung in Duell in der Manege)
  • Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (6259 Hollywood Boulevard) in der Kategorie „Film“

Weblinks

Commons: Betty Hutton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. US-Katalognummer: Capitol 220; Whitburn, Joel: Top Pop Records 1940-1955. Menomonee Falls, Wisconsin: Record Research, 1973, S. 27.

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Betty Hutton visits chow halls with sailors and Marines in the Marshall Islands. Peering over the screen star's shoulder is Virginia Carrol, dancer with the Hutton troupe. ID: HD-SN-99-02415. National Archive# 080-G-294122 WAR & CONFLICT #: 756.
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Autor/Urheber: Liam Hughes from Milwaukee, WI, USA, Lizenz: CC BY 2.0
Grave of Betty Hutton in Desert Memorial Park Cemetery