Bettina Paul

Bettina Paul (* 1969) ist eine deutsche Kriminologin und Sozialpädagogin. Sie gilt als Expertin für Drogenkriminalität und Drogenprävention.

Leben

Paul machte Abschlüsse als Diplom-Sozialpädagogin und Diplom-Kriminologin und wurde zum Dr. phil. promoviert. Nachdem sie in der Obdachlosenhilfe in Atlanta tätig war, arbeitete sie einige Jahre in der Hamburger Drogenhilfe, einem Bereich der akzeptierenden Drogenarbeit. Anschließend wurde sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kriminologische Sozialforschung der Universität Hamburg. Daneben leitete sie gemeinsam mit Susanne Krasmann das hamburgische Institut für Sicherheits- und Präventionsforschung (ISIP).

Paul gehört dem Schildower Kreis an, einer Vereinigung von Drogenexperten, die auf schädliche Folgen der Drogenprohibition aufmerksam machen wollen und legale Alternativen zur repressiven Drogenpolitik suchen.

Aktuell (Stand 2021) beschäftigt sie sich als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Soziotechnische Systeme der antizipatorischen Wahrheitsverifikation im Feld der Flughafensicherheit“ an der RWTH Aachen. In einem Vorläuferprojekt behandelte sie das Thema „Vom Polygraf zum Hirnscanner“ am Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Hamburg.[1]

Schriften

Bücher

  • mit Henning Schmidt-Semisch: Drogendealer. Lambertus, Freiburg 1998, ISBN 3-78411104-1.
  • Drogenschmuggel. Hamburger Ansichten einer klandestinen Tätigkeit. Verlag für Polizeiwissenschaft, Frankfurt am Main 2004, ISBN 978-393597939-9.
  • mit Klaus Jünschke (Hrsg.): Wer bestimmt denn unser Leben. Beiträge zur Entkriminalisierung von Menschen ohne Aufenthaltsstatus. Loeper, Karlsruhe 2005, ISBN 3-86059-411-7.
  • mit Henner Hess, Lars Ostermeier (Hrsg.): Kontrollkulturen. Texte zur Kriminalpolitik im Anschluss an David Garland. Juventa, Weinheim 2007, ISBN 978-3-7799-0989-7.
  • mit Henning Schmidt-Semisch: Risiko Gesundheit. Zu Risiken und Nebenwirkungen der Gesundheitsgesellschaft. VS-Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-16544-8.

Beiträge

  • Dealen – ein Vorbild für die legale Ökonomie? In: Aldo Legnaro, Arnold Schmieder (Hrsg.): Suchtwirtschaft (= Jahrbuch Suchtforschung. Bd. 1). Lit, Berlin/Hamburg/Münster 1999, ISBN 3-82583531-6, S. 109–117.
  • mit Michael Lindenberg: Drogengebrauch, berufliche Einmündung und ausländerrechtliche Bestimmungen in der Arbeit der Jugendbewährungshilfe Hamburg. Expertise im Auftrag des Amtes für Jugend, Hamburg 2001. Manuskript.
  • mit Henning Schmidt-Semisch: Alternatives of Drug Control In: Journal of Drug Issues. Ausgabe 32, 2002, S. 709–720.
  • Drogentests in Deutschland oder die Institutionalisierung von Misstrauen. In: Das Kriminologische Journal. ISSN 0341-1966, Nr. 1, 2007, S. 55–67.

Rundfunk

  • Drogenhilfe. Mythen, Menschen und Mächte. Sendescript für die Hörfunkreihe SWR2 Pädagogische Provinz. Gesendet am 13. November 1999.

Einzelnachweise

  1. Universität Hamburg, Fachbereich Sozialwissenschaften: Bettina Paul@1@2Vorlage:Toter Link/www.wiso.uni-hamburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 26. November 2019.