Betschdorf

Betschdorf
Betschdorf (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Bas-Rhin (67)
ArrondissementHaguenau-Wissembourg
KantonWissembourg
GemeindeverbandOutre-Forêt
Koordinaten48° 54′ N, 7° 54′ O
Höhe114–210 m
Fläche28,11 km²
Einwohner4.192 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte149 Einw./km²
Postleitzahl67660
INSEE-Code
Websitebetschdorf.com

Mairie Betschdorf
Apothekengefäße im Töpfereimuseum Betschdorf

Betschdorf ist eine französische Gemeinde mit 4192 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass und in der Region Grand Est.

Geschichte

Betschdorf bestand historisch aus zwei Dörfern Niederbetschdorf und Oberbetschdorf.[1] Die heutige Gemeinde entstand, als am 1. Juli 1972 die Dörfer Kuhlendorf, Reimerswiller und Schwabwiller eingemeindet wurden.

Wirtschaft und Verkehr

Betschdorf hat sich durch die einheimische Töpferei einen Namen gemacht.

Bei der Rue de la Gare endet eine Eisenbahnstrecke, die heute nicht mehr in Betrieb ist. Auf der stillgelegten Bahntrasse ist ein Radweg eingerichtet worden, der Betschdorf mit Surbourg verbindet.

In Betschdorf haben sich Industrie sowie das Kleingewerbe angesiedelt. Aus der Automatisierungstechnik ist die Pilz GmbH & Co. KG ansässig.

Töpferei-Tradition

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts siedelten sich Steinzeugtöpfer aus dem Kannenbäckerland im Westerwald in Betschdorf an. Die benötigten Rohstoffe Ton und Holz gewannen sie aus dem benachbarten Hagenauer Forst.

Wie schon vor tausend Jahren in China wird auch heute noch der Ton auf Drehscheiben von Hand geformt. Das angetrocknete Geschirr wird mit einem eingeritzten Dekor versehen und kobaltblau bemalt. Im letzten Schritt wird die Ware gebrannt und bei 1250 Grad mit einer Salzglasur versehen.

Im Mittelalter gelangte diese Technik nach Europa. Im Jahre 1734 eröffneten Peter Wingerter und Johannes Krummeich aus dem Westerwald in Betschdorf die ersten Töpferwerkstätten. Ende des 18. Jahrhunderts gab es bereits 20 Töpfereien in Betschdorf. Nach der Französischen Revolution siedelten sich weitere Töpferhandwerker an, unter ihnen Remmy, Schmitter und Burger.

Heute gibt es noch fünf Töpferbetriebe in Betschdorf, welche die blau-graue salzglasierte Töpfer-Keramik als Dekorware anbieten.

Bevölkerungsentwicklung

19621968197519821990199920082017
27572848303833713628372740014161

Siehe auch

Literatur

  • Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 1258–1262.
Commons: Betschdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eyer, S. 239.

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Apothekergefäße im Musée de la poterie in Betschdorf (Bas-Rhin, Frankreich).
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Blason de la commune de Betschdorf, Bas-Rhin, France