Bestattungsbaum

Ein Bestattungsbaum ist ein Baum, den einige Indigene Völker in unterschiedlichen Kulturkreisen als erhöhten Bestattungsort für vorab aufgebahrte Verstorbene nutzten.
Aufgrund der erhöhten Platzierung des Leichnams, wird im Englischen auch der Begriff „Sky Burrials“ verwendet, der sowohl die Bestattung auf Bäumen, als auch auf eigens errichteten Plattformen beinhaltet, die unter anderem in baumarmen Regionen, wie den Great Plains verbreitet waren. Um das langsame Verwesen des Körpers zu ermöglichen, war es notwendig diesen, so hoch wie möglich zu platzieren, wo kein Raubtier ihn erreichen konnte.[1]
Verbreitung

Die auch als Baumbestattung bezeichneten Begräbnisse werden insbesondere mit den indigenen Völkern Nordamerikas in Verbindung gebracht, sowie mit einigen der in Australien ansässigen Aborigines, der balinesischen Volksgruppe „Bali Aga“ und den in Indien vertretenen Volksgruppen der Naga.[2]
Auch bei den im kanadischen British Columbia ansässigen Kwakwaka'wakw wurde, um 1920, die Verwendung von Bestattungsbäumen dokumentiert, in denen die Särge Verstorbener befestigt wurden.[3]
Vorgehensweise

Die Sioux zogen ihren Verstorbenen vor der Baumbestattung ihre beste Kleidung an und wickelten sie dann in gegerbtes Wildleder (oft vom Hirsch oder Büffel), die sorgfältig zugenäht wurde. Um die angestrebte Höhe von etwa 2,5 Metern zu erreichen wurden entsprechende Bäume ausgewählt, oder ersatzweise spezielle Plattformen errichtet.[2]
Wenn bei den nordamerikanischen Assiniboine ein Krieger bestattet wurde, so richtete man seine Füße in Richtung Süden aus und platzierte den Körper so, dass der Kopf leicht erhöht war.[1]

Verbot
Christliche Missionare betrachteten Begräbnisbäume als unzivilisiert und abstoßend und sorgten daher, unter anderem in den USA, an vielen Orten für ein Verbot dieser Art von Bestattung.[1]
Kambodscha
In der kambodschanischen Provinz Battambang hatten die Menschen am die Tonle Sap erst in den 1950er oder 1960er Jahren damit begonnen, ihre Toten, während der Regenzeit auf Bäumen zwischenzulagern. So sollte auch bei Überflutungen sichergestellt werden, dass die Leichen nicht im Wasser lagen. Nach Ende der Regenzeit wurden die Särge dann aus den Bäumen entfernt und im Krematorium verbrannt. Durch Fotos und Videos, welche von Touristen von den Särgen in den Bäumen unweit des Dorfes Prek Toal gemacht haben, wurden die Behörden aufmerksam. Vorher gaben sie noch zu Protokoll, dass die verwendeten Särge untypisch für die Region seien und vermutlich aus Vietnam stammten.[4]
Siehe auch
- Bestattungswald
- Himmelsbestattung
- Hukutaia Domain
Einzelnachweise
- ↑ a b c Indians 101: Sky burials. vom 23. Juli 2020 Daily Kos, abgerufen am 17. Juni 2024
- ↑ a b tree burial. funeral custom. Encyclopædia Britannica, abgerufen am 17. Juni 2024
- ↑ Northwest Coast Archaeology. Tree Burials at Tsaxis. vom 24. Januar 2010 Northwest Coast Archaeology, abgerufen am 17. Juni 2024
- ↑ Tree-top ‘cemeteries’ custom long extinct, say floating villagers. Phnom Penh Post, abgerufen am 17. Juni 2024
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Indian Burial Grounds, Dakota
Inuit tree burial, Leaf River, Quebec
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Identifier: annualreportofbu0v1powe (find matches)
Title: Annual report of the Bureau of ethnology to the secretary of the Smithsonian Institution ..
Year: 1881 (1880s)
Authors: Powell, John Wesley, 1834-1902
Subjects:
Publisher: Washington, D.C., G.P.O.
Contributing Library: Brigham Young University Hawaii, Joseph F. Smith Library
Digitizing Sponsor: Consortium of Church Libraries and Archives
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rABBOW.) SCAFFOLD-BUEIAL CHIPPEWAS. 161 A. Delano,* mentions as follows an example of tree-burial which henoticed in Nebraska. * * * During the afternoon we passed a Sioux burying-ground, if I may beallowed to use an Irishism. In ahackberry tree, elevated about twenty feet from theground, a kind of rack was made of broken tent poles, and tke body (for there wasbut one) was placed upon it, wrapped in his blanket, and a tanned buffalo skin, withhis tin cup, moccasins, and various things which he had used in life, were placed uponhis body, for his use in the land of spirits. Figure 18 represents tree-burial, from a sketch drawn by my friendDr. Washington Matthews, United States Army. John Young, Indian agent at the Blackfeet Agency, Montana, sendsthe following account of tree-burial among this tribe : Their manuer of burial has always been (until recently) to inclose tke dead bodyin robes or blankets, the best owned by the departed, closely sewed up, and then, ifa male or chief, fasten i
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