Besser (Volk)
Die Besser (auch Bessen, lateinische Bessi, bulgarisch Беси) waren ein thrakisches Volk im nordöstlichen Thrakien, in der Thasitischen Peraia und am Haimos, mit dem Hauptort Uskudama.
Die zuerst bei Herodot erwähnten Besser behaupteten unter eigenen Fürsten lange ihre Freiheit, bis sie 72 v. Chr. von den Römern unter Marcus Terentius Varro Lucullus unterworfen wurden. Mehrmals mussten römische Feldherren in den folgenden Jahrzehnten ihren Widerstand bekämpfen: 59 v. Chr. Gaius Octavius, 44 v. Chr. Marcus Iunius Brutus, 29 v. Chr. Marcus Licinius Crassus, 14 bis 12 v. Chr. Lucius Calpurnius Piso. Weitere Aufstände gab es im 1. Jahrhundert n. Chr. (21 und 68 n. Chr.)
Der Bischof Nicetas von Remesiana (bulg. Епископ Никета Ремесиански) hat den thrakischen Stamm der kriegerischen Besser christianisiert. Der Historiker Gottfried Schramm sieht die heutigen Albaner als Nachfolger der christianisierten Bessi.[1]
Römische Auxiliareinheiten
In der Kaiserzeit wurden die folgenden Auxiliareinheiten auf dem Gebiet der Besser rekrutiert:
Wie die Inschrift (CIL 8, 9381) belegt, wurden noch am Anfang des 3. Jahrhunderts Soldaten in großer Anzahl aus dem Volk der Besser rekrutiert. Sex(tus) Iul(ius) Iulianus überführte eine 1000 Mann starke Gruppe von Rekruten (iuniores Bessos) von der Provinz Thracia in die Provinz Mauretania Tingitana, um die dortigen Einheiten zu verstärken.[2]
Siehe auch
- Liste der thrakischen Stämme
Literatur
- Eugen Oberhummer: Bessoi. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,1, Stuttgart 1897, Sp. 329–331.
- Iris von Bredow: Bessi, Bessoi. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 2, Metzler, Stuttgart 1997, ISBN 3-476-01472-X, Sp. 586–587.
Einzelnachweise
- ↑ Gottfried Schramm: Anfänge des albanischen Christentums: die frühe Bekehrung der Bessen und ihre langen Folgen. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Rombach, Freiburg im Breisgau 1999, ISBN 978-3-7930-9224-7.
- ↑ John Spaul: Cohors² The evidence for and a short history of the auxiliary infantry units of the Imperial Roman Army, British Archaeological Reports 2000, BAR International Series (Book 841), ISBN 978-1841710464, S. 339