Berufssoziologie

Berufssoziologie ist eine spezielle Soziologie, die den Fragen nach gesellschaftlichen Konstitutionsbedingungen und Entwicklungsdeterminanten der Berufe nachgeht. Dabei knüpft sie an soziologische Rollentheorien, aber auch an Theorien der sozialen Schichtung an. Historisch hervorgegangen ist diese spezielle Soziologie aus Frage- und Problemstellungen der sozialpolitischer, ökonogeschichtlicher, sozialstatistischer sowie arbeitstechnischer Ausrichtung. Der Beruf ist entscheidend für die soziale Lage der Menschen und deren Abhängigkeit untereinander. In den Analysen bildet der Umstand, dass die Ablösung familiärer und an Kleingruppen orientierter Arbeitsorganisation und -teilung in Richtung der beruflichen Organisation erfolgt ist, den Ausgangspunkt. Die Klassifizierung von Berufen erfolgt durch die Betrachtung von Variablen wie Einkommen, berufliche Autorität, Fremd- und Selbsteinschätzung der beruflichen Tätigkeit. Auch das Thema Freizeit wird in Untersuchungen aufgenommen, da u. a. dort geltende Normen auch durch berufliche Zusammenhänge geprägt sind.[1]

Literatur

  • Thomas Luckmann, Walter Michael Sprondel (Hrsg.): Berufssoziologie. Kiepenheuer und Witsch, Köln 1972, ISBN 3-462-00902-8.
  • Thomas Kurtz: Berufssoziologie. Transcript-Verlag, Bielefeld 2002, ISBN 3-933127-50-5.

Einzelnachweise

  1. Berufssoziologie. In: Karl-Heinz Hillmann: Wörterbuch der Soziologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 410). 5., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-520-41005-4, S. 86f.