Berthold Furtmeyr

Miniatur in Band 1 des Salzburger Missale (nach 1482) BSB Clm 15708
Folio 103r aus dem Heidelberger Schicksalsbuch[1] (nach 1491), das ein ganzseitiges Astrolabium mit drehbarer Scheibe zur Bestimmung der Planetenstunden zeigt

Berthold Furtmeyr war ein Miniaturmaler des 15. Jahrhunderts. Er ist zwischen 1470 und 1501 als Bürger von Regensburg nachweisbar.

1470 findet sich sein Name in der Inschrift eines Alten Testaments, die beiden Bände wurden 1468 von G. Rorer geschrieben und zwischen 1470 und 1472 mit Miniaturen versehen. Furtmeyr steuerte hierbei neben zahlreichen kleinen Deckfarbenbildern auch verschiedene Initialen und das Rankenwerk bei. Verantwortlich war er auch für die Ausmalung des sogenannten fünfbändigen Salzburger Missales, das als Furtmeyrs Hauptwerk gilt. Die Arbeit wurde in den Jahren 1478 bis 1489 durchgeführt und befindet sich heute in der Bayerischen Staatsbibliothek in München.

Werk

  • Salzburger Missale (1478 bis 1489), BSB clm 15708 - 15712

Literatur

  • Katharina Hranitzky: Berthold Furtmeyr. Zuschreibungs- und Werkstattfragen. In: Wege zum illuminierten Buch. Herstellungsbedingungen für Buchmalerei in Mittelalter und früher Neuzeit. Wien 2014, S. 148–176, ISBN 978-3-205-79491-2.
  • Christoph Wagner, Clemens Unger (Hrsg.): Furtmeyr Meisterwerke der Buchmalerei und die Regensburger Kunst in Spätgotik und Renaissance. Verlag Schnell&Steiner, Regensburg 2010 (= Begleitbuch zur Ausstellung Berthold Furtmeyr. Meisterwerke der Buchmalerei. Aufbruch zur Renaissance in Regensburg. Historisches Museum Regensburg vom 29. November 2010 bis 13. Februar 2011) ISBN 978-3-7954-2313-1.
  • Johannes Janota (Hrsg.): Die Furtmeyr-Bibel in der Universitätsbibliothek Augsburg. Kommentar. Presse-Druck- und Verlags-GmbH, Augsburg 1990.
  • Alheidis von Rohr: Berthold Furtmeyr und die Regensburger Buchmalerei des 15. Jahrhunderts. Philosophische Dissertation Bonn 1967.
  • Alfred Stange: Deutsche Malerei der Gotik. Band 10: Salzburg, Bayern und Tirol in der Zeit von 1400 bis 1500. Berlin 1960, insbes. S. 110 ff.
  • Edeltraud Jantschke: Stilkritische Beschreibung der Miniaturen des Regensburger Illuministen Berthold Furtmeyr. Erlangen 1951.
  • Friedrich Wilhelm BautzFurtmeyr, Berthold. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 157–158.
  • Béatrice Hernad: Die Münchner Furtmeyr-Bibel. Bayerische Staatsbibliothek Cgm 8010a. Berthold Furtmeyr in München - Illuminierte Prachthandschriften, Bd. 1. Luzern, Quaternio Verlag 2011, ISBN 978-3905924039.
  • Karl-Georg Pfändtner: Das Salzburger Missale. Bayerische Staatsbibliothek Clm 15708-15712. Berthold Furtmeyr in München - Illuminierte Prachthandschriften, Bd. 2. Luzern, Quaternio Verlag 2011, ISBN 978-3905924039.
  • Edeltraud Bauer: Furtmeyr, Berthold. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 738 (Digitalisat).
  • Wilhelm Adolf SchmidtFurtmeyr, Berthold. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 252.
Wikisource: Berthold Furtmeyr – Quellen und Volltexte
Commons: Berthold Furtmeyr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Bernhard Dietrich Haage: Das Heidelberger Schicksalsbuch. Das „Astrolabium planum“ deutsch aus C[odex] P[alatinus] G[germanicus] 832 der Universitätsbibliothek Heidelberg. Faksimile und Kommentarband. Frankfurt am Main 1981.

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Berthold Furtmeyr Das Heidelberger Schicksalsbuch.jpg

Cod. Pal. germ. 832, Folio 103 r

Literatur:
Umland, Regina: Das Heidelberger Schicksalsbuch (Cod. Pal. germ.832). In: Gudrun Wolfschmidt (Ed.): Astronomie und Astrologie im Kontext von Religionen. Proceedings der Tagung des Arbeitskreises Astronomiegeschichte in der Astronomischen Gesellschaft, Göttingen 2017. Tredition Hamburg 2018, pp. 168-189.

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Wappen des Erzbistums Salzburgs und des Bischofs Johann Beckenschlager