Bernhard Schaede

Bernhard Schaede (* 15. Oktober 1855 in Lotzin, Kreis Niederbarnim, Provinz Brandenburg; † 5. April 1943 in Berlin) war ein deutscher Architekt.

Leben

Charlottenburger Tor und Charlottenburger Brücke, Aufnahme um 1908

1876 trat Schaede als Mitarbeiter in das Architekturbüro Kyllmann & Heyden ein. Später arbeitete er bei Ernst von Ihne und Paul Wallot (ab 1893[1]). Seinen Wettbewerbsentwurf für das Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal[2] stellte er 1891 auf der Internationalen Kunst-Ausstellung des Vereins Berliner Künstler in Berlin aus.[3] 1895 errang er den zweiten Platz im ersten Wettbewerb um das Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig, den der Deutsche Patriotenbund ausgeschrieben hatte.[4][5] Für den Ausstellungssaal der Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen im „Deutschen Haus“ auf der Weltausstellung Paris 1900 entwarf er als Wanddekoration eine Allegorie, „eine künstlerische Verklärung der Wirtschaftspolitik, die den Ausgleich zwischen Kapitalismus und Arbeit vorzubereiten trachtet.“[6] 1906 lieferte er die Entwürfe für die Kaiserdammbrücke, 1907/1908 für das Charlottenburger Tor und 1904–1909 für die Charlottenburger Brücke.[7] Für den Charlottenburger Immobilienunternehmer Alfred Schrobsdorff entwarf er bis 1907 dessen Villa an der Ecke Ahornallee 22–24 / Klaus-Groth-Straße 9–11 in Berlin-Westend. Auch unterrichtete Schade ab dem Schuljahr 1896/1897 am Kunstgewerbemuseum Berlin.[8] Er war Mitglied des Architekten-Vereins zu Berlin sowie der Vereinigung Berliner Architekten[9] und wohnte um 1880 in der Luckenwalder Straße 10 (Friedrichshain-Kreuzberg), um 1885 am Kronprinzenufer 21 (Mitte), 1890 in der Blumenthalstraße 6 und um 1900 in der Kaiser-Friedrich-Straße 92 (beide Tempelhof-Schöneberg). 1903 wurde ihm der Titel Professor verliehen.[10]

Literatur

  • Schaede, Bernhard. In: Wolfgang Ribbe, Wolfgang Schäche (Hrsg.): Berlinische Lebensbilder. Baumeister, Architekten, Stadtplaner. Biographien zur baulichen Entwicklung Berlins. Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin. Stapp, Berlin 1987, ISBN 3-87776-210-7, S. 650.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zentralblatt der Bauverwaltung. Jahrgang 1994, Ausgabe vom 8. Dezember 1894, S. 510 (Google Books)
  2. Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 3. Jahrgang, Ausgabe Nr. 1, 1. Januar 1890, S. 3, Tafel 8 (Google Books)
  3. Internationale Kunst-Ausstellung veranstaltet vom Verein Berliner Künstler. Katalog, 2. Auflage, Verlag des Vereins Berliner Künstler, Berlin 1891, S. 109, Nr. 1956; Textarchiv – Internet Archive.
  4. Abbildung des mit dem zweiten Preis ausgezeichneten Entwurfs zum Völkerschlacht-Nationaldenkmal bei Leipzig von Architekt Bernhard Schaede (Charlottenburg), Webseite im Portal zvab.com, abgerufen am 13. Dezember 2013
  5. Thomas Topfstedt: Das Leipziger Völkerschlachtsdenkmal: Eine kurze Ideen- und Baugeschichte. In: Marina Dimitrieva, Lars Karl (Hrsg.): Das Jahr 1813, Ostmitteleuropa und Leipzig. Die Völkerschlacht als (trans)nationaler Erinnerungsort (= Visuelle Geschichtskultur, Band 15). Böhlau Verlag, Köln 2016, ISBN 978-3-412-50399-4, S. 141 oapen.org (PDF; 4,6 MB)
  6. Georg Malkowsky (Redaktion): Die Pariser Weltausstellung in Wort und Bild. Kirchhoff & Co. (Kurt Schindowski), Berlin 1900, S. 14; Google Books.
  7. Eckhard Thiemann, Dieter Desczyk: Berliner Brücken. Gestaltung und Schmuck. Lukas Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86732-099-3, S. 58 (Google Books)
  8. Kunstgewerbeblatt. Neue Folge, 9. Jahrgang (1898), Verlag E. A. Seemann, Leipzig (Digitalisat)
  9. Schaab – Schautz. kmkbuecholdt.de; abgerufen am 13. Dezember 2021
  10. Zentralblatt der Bauverwaltung, Jahrgang 1903, S. 369

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