Bernhard Friedrich von Bassewitz

Bernhard Friedrich Graf von Bassewitz (* 24. Juni 1756 in Schwerin; † 22. Mai 1816 ebenda) war Mecklenburg-Schwerinscher Geheimerratspräsident (Ministerpräsident).[1]

Familie

Er entstammte der alten mecklenburgischen Familie von Bassewitz. Verheiratet war er mit Charlotte Marie von Koppelow, mit der er drei Töchter und fünf Söhne hatte. Er stand in naher verwandtschaftlicher Beziehung zu einigen politisch einflussreichen Personen der Zeit. Seine Eltern waren Carl Friedrich Graf von Bassewitz und Marie Elisabeth von Lützow, verwitwete von Dorne. Sein Großvater war Henning Friedrich Graf von Bassewitz.[2] Seine (Halb-)Schwester Louise von Dorne war Mutter von Karl Albert Freiherr von Kamptz, seine Schwester Elisabeth Marianne Gräfin von Bassewitz war von 1818 bis 1821 Domina des Klosters Dobbertin.[3][4] Er war Großvater von Henning Graf von Bassewitz.[5] Erben seiner Güter wurden seine vier ihn überlebenden Söhne u. a. Adolf Christian Ulrich (1787–1841).[6][2]

Leben und Wirken

Titelblatt von Bassewitz Stellungnahme zur Schiffbarmachung der Elde

Zu seinem Besitz gehörten die mecklenburgischen Güter Prebberede, Jahmen, Grieve, Dalwitz, Stierow, Stechow, Wardow, Wozeten, Spotendorf, Perlin, Söhring, Holz Lübchin, Vilpernitz, Ruthberg und Littchin.[7] Nach der juristischen Ausbildung, zu der er sich 1773 gemeinsam mit seinem Bruder Henning Friedrich (1755–1830)[8] auch an der Universität Bützow einschrieb,[9] trat er in herzoglichen Dienst.

1791 erlangte er die mit dem Tod seines Onkels, des Domdekans Joachim Otto Adolph von Bassewitz, freigewordene Präbende am Lübecker Dom, auf die er 1795 zugunsten seines zu diesem Zeitpunkt achtjährigen Sohnes Adolph Christian Ulrich von Bassewitz verzichtete.[10]

1795 wurde er Geheimer Rat, 1800 dann Mecklenburg-Schwerinscher Geheimerratspräsident. 1808 legte er das Amt nieder.[11] Am Kongress von Rastatt nahm er als Gesandter teil.[12] Seine Politik wird, ebenso wie die seines Vaters, als „österreichfreundlich“ beschrieben.[13] Er wohnte in Schwerin und hielt sich nur zu Sommeraufenthalten in Prebberede auf. Ihm wurden der kaiserlich-russische Alexander-Newski-Orden und der Annen-Orden verliehen.[2]

Werke

  • Der Wahrscheinlichkeiten wahrscheinlichste Wahrscheinlichkeit, daß beym Actien-Nehmen zur Schiffbarmachung der Elde blutwenig zu verdienen sey. Bärensprung, Schwerin 1792
    Digitalisat des Exemplars der Universitätsbibliothek Göttingen (VD 18 digital)
  • Gedanken über die Korn-Ausfuhr von Mecklenburg: als ein patriotischer Beytrag über die Materie der Schiffbarmachung der Elde. Bärensprung, Schwerin 1792

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der im Ehrenschutzbunde des Deutschen Adels vereinigten Verbände (Deutscher Uradel). 103. Jg., Justus Perthes, Gotha, 1930, S. 44 f.
  2. a b c Adolph Graf von Bassewitz: Aus dem Leben des Reichsgrafen Henning Friedrich von Bassewitz mit einigen Nachrichten zu der Familie Bassewitz der wendischen Linie. o. O. 1859, S. 55–56.
  3. Adolph Graf von Bassewitz: Aus dem Leben des Reichsgrafen Henning Friedrich Graf von Bassewitz mit einigen Nachrichten über die Familie Bassewitz. o. O., 1859, S. 49.
  4. Peter Baumgart: Kamptz, Karl von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 95–97 (Digitalisat).
  5. Adolph Graf von Bassewitz: Aus dem Leben des Reichsgrafen Henning Friedrich Graf von Bassewitz mit einigen Nachrichten über die Familie Bassewitz. o. O. 1859, S. 58.
  6. Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker und Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser / A (Uradel) 1958. In: Deutsches Adelsarchiv e. V. (Hrsg.): GHdA (Genealogisches Handbuch des Adels) Gesamtreihe von 1951 bis 2015. Band III, Nr. 18. C. A. Starke, 1958, ISSN 0435-2408, S. 5–8 (d-nb.info [abgerufen am 6. September 2021]).
  7. Hans Friedrich v. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch des Adels. Gräfliche Häuser. A (Uradel), III, 18 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1958, S. 5.
  8. Adolph Graf von Bassewitz: Aus dem Leben des Reichsgrafen Henning Friedrich Graf von Bassewitz mit einigen Nachrichten über die Familie Bassewitz. o. O. 1859, S. 58.
  9. Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Bernhard Friedrich von Bassewitz im Rostocker Matrikelportal
  10. Wolfgang Prange: Verzeichnis der Domherren. In: Ders.: Bischof und Domkapitel zu Lübeck: Hochstift, Fürstentum und Landesteil 1160–1937. Schmidt-Römhild, Lübeck 2014, ISBN 978-3-7950-5215-7, S. 420, Nr. 421
  11. Friedrich Johann Christoph Cleemann: Chronik und Urkunden der Mecklenburg-Schwerinschen Vorderstadt Parchim. Parchim 1825, S. 426 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Édouard-Marie Oettinger: Moniteur des Dates. Contenant un million de ren. seignements biographiques, gènèalogiques et historiques publiè .... Selbstverlag, Dresden 1866, S. 62. DNB
  13. Karl Eduard Vehse: Geschichte der kleinen deutschen Höfe. Hamburg 1856, S. 104. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).


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