Bernhard Fluck

Bernhard Fluck (* 16. Januar 1935 in Remscheid; † 27. September 2013 in Düsseldorf)[1] war von 1974 bis 1999 Oberstudiendirektor, von 1980 bis 1992 Vorsitzender des Deutschen Philologenverbandes (DPhV), Buchautor sowie freier Journalist und schrieb über bildungspolitische, kulturelle und gesellschaftliche Fragen. Er lebte in Düsseldorf.

Leben und Wirken

Nach dem Studium der Germanistik, Geschichte und Politischen Wissenschaft an den Universitäten Köln, Tübingen und Bonn war Fluck seit 1962 im höheren Schuldienst tätig: ab 1964 am humanistischen Görres-Gymnasium Düsseldorf, von 1972 bis 1974 als Gründungsdirektor des Kopernikus-Gymnasiums in Ratingen-Lintorf und von 1974 bis 1999 als Oberstudiendirektor am Luisen-Gymnasium in Düsseldorf.

Er engagierte sich über seine Gymnasialtätigkeit hinaus für Fragen der Bildungsreform sowie der Gesellschafts- und Berufspolitik. 1970 berief ihn der Kultusminister des Landes Nordrhein-Westfalen in die Kommission für Politische Bildung. Von 1971 bis 1989 war er Kuratoriumsmitglied im Pädagogischen Institut Düsseldorf für die Lehrerfortbildung.

Bernhard Fluck gehörte seit 1966 dem Deutschen Philologenverband (DPhV), der Berufsvertretung der Gymnasiallehrer im Deutschen Beamtenbund, an und bekleidete hier verschiedene Funktionen. Zehn Jahre war er Stellvertretender Vorsitzender im Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen. 1969 wurde er Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand des Deutschen Philologenverbandes. Von 1971 an war er neun Jahre Stellvertretender Bundesvorsitzender, bevor er 1980 in Berlin zum Bundesvorsitzenden des DPhV gewählt wurde, ein Amt, das er zwölf Jahre lang innehatte. Seit 1992 war er dann Ehrenvorsitzender des DPhV.

Vorstandsmitglied im Deutschen Beamtenbund (DBB) war Fluck von 1980 bis 1992 und zugleich Vorsitzender der Expertenkommission Schule, Bildung und Wissenschaft im DBB. Von 1987 bis 1991 gehörte er der Deutschen UNESCO-Kommission an. Auf zahlreichen internationalen Lehrerkongressen konnte er die Interessen der Lehrer im DPhV und im DBB vertreten. Seit 1969 war er Mitglied in der Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP).

Bernhard Fluck war verheiratet mit Christa Fluck geborene Reuse und hatte zwei Töchter.

Kritischer Philologe

Durch Kongresse, Presseverlautbarungen, Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen sowie Verhandlungen, Aktionen und Innovationen ist Bernhard Fluck seit vierzig Jahren ein kritischer Begleiter des Bildungsgeschehens. Wichtige Impulse setzte er vor allem in folgenden Bereichen: moderner technologischer Wandel als Chance für die Jugend, Allgemeinbildung an Gymnasien, Europäische Einigung und Bildungspolitik, Herausforderungen des Informationszeitalters, Begabungsförderung und Schulstruktur, Integration ausländischer Schüler, Aufbau des Bildungswesens in den neuen Ländern nach der Wiedervereinigung u.v.m.

In seiner Schüler- und Studentenzeit prägte ihn die Mitgliedschaft im Bund Neudeutschland. Seit 1975 ist Fluck Mitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Er veröffentlichte Beiträge über das Schicksal verfolgter jüdischer Mitbürger und Emigranten während der Zeit des Nationalsozialismus und förderte den Schüleraustausch mit Israel. Als Vorstandsmitglied im Bund demokratischer Widerstandskämpfer und Verfolgter (BDWV) Nordrhein-Westfalen setzte er sich ein für die Opfer beider Diktaturen, vermittelte Schülerdiskussionen mit Zeitzeugen und förderte Ausstellungen und Vorträge.

Ehrungen

  • 1993 wurde Bernhard Fluck das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
  • 1992 wählte ihn die Vertreterversammlung des DPhV zum Ehrenvorsitzenden des Deutschen Philologenverbandes.
  • 2005 ernannte ihn der Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen zum Ehrenmitglied.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Bernhard Fluck und Edmund Spohr: Schulreform und Stadtentwicklung. Goch: B.o.s.s. Druck und Medien, 2007, 216 S., ISBN 978-3-933969-76-7
  • Bernhard Fluck: Gymnasium, Auftrag, Fortschritt, Deutscher Philologenverband und Gymnasium im 19. und 20. Jahrhundert. Düsseldorf: Pädagogik & Hochschul Verlag, 2003, 448 S., ISBN 3-921990-41-6
  • Bernhard Fluck: Bildung und Verantwortung. Köln: J. P. Bachem Verlag, 1989, 125 S., ISBN 3-7616-0996-5

Weblinks

Belege

  1. Todesanzeige, Rheinische Post vom 2. Oktober 2013