Bernd Redmann

Bernd Redmann (* 11. Mai 1965 in Bamberg) ist ein deutscher Komponist und Musikwissenschaftler.

Leben

Ausbildung

Im Jahr 1968 zog seine Familie nach Bodenmais, wo Redmann seine ersten musikalischen Schritte am Klavier und am Tenorhorn, später an der Posaune, unternahm. Seine musikalische Neigung wurde am musischen St.-Gotthard-Gymnasium (Niederalteich) gefördert, wo auch seine ersten Kompositionen aufgeführt wurden. Nach dem Abitur (1984) absolvierte Redmann seinen Wehrdienst beim Heeresmusikkorps IV in Regensburg und studierte anschließend Schulmusik, Komposition (Dieter Acker) und Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Theater München. Parallel dazu schrieb er sich in Musikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München ein. Einem Aufenthalt an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim (u. a. bei Peter Michael Braun) folgte im Jahr 1992 die Aufnahme eines musikwissenschaftlichen Promotionsstudiums an der Universität Mozarteum Salzburg, das er im Jahre 1997 abschloss. Im selben Jahr absolvierte er als Stipendiat des Bayerischen Kultusministeriums einen Studienaufenthalt an der Cité Internationale des Arts Paris.

Lehrtätigkeit

Nahtlos an das Studium schloss sich Bernd Redmanns Tätigkeit als Vermittler von Musik an: Im Jahr 1994 nahm er einen Lehrauftrag an der Musikhochschule München an, zunächst für Gesangsbegleitung und seit 1995 auch für Musiktheorie. 1998/99 war Redmann an der Universität Mozarteum Salzburg und an der Hochschule für Musik Köln. 1999 bis 2005 war er Professor für Tonsatz und Improvisation an der Hochschule für Musik Köln, seit 2005 ist er Professor für Musiktheorie und Gehörbildung an der Hochschule für Musik und Theater München. 2004 bis 2005 war Redmann Vorstandsmitglied der „Gesellschaft für Musiktheorie“. 2011 wurde er Vizepräsident der Hochschule für Musik und Theater München. 2014 wurde er zum Präsidenten dieser Hochschule gewählt.[1] 2018 war er Mitglied der Jury des ersten Wolf Durmashkin Composition Awards mit dem sich die Hochschule für Musik und Theater München aktiv in der Erinnerungskultur engagiert hat.[2]

Werk

Komposition

Bernd Redmanns Werk ist vielfältig: Es umfasst Solostücke (z. B. „Geblendete Schatten“ für Klavier, „Incontro“ für Flöte, „Metro“ für Viola), Kammermusik (z. B. „Goldrush – Moneyrush“, „Verstrickung“, „five little obsessions“), Ensemblewerke (z. B. „Scenario“, „evocación“) sowie Solokonzerte (z. B. Trompetenkonzert, „Secret doors“ für 2 Fagotte und Orchester, „Fliehende Landschaft“ für Viola und großes Ensemble) und Orchesterwerke (z. B. „Fiasko“, „3 Pictures“, „Chimäre“, „Skandal“). Seine Kompositionen „O“ und „L´usine imaginaire“ stellen Raumkompositionen für große Ensembles dar. Ebenfalls von ihm stammt das Musiktheater „Die Gehetzten“, das 2010 am Theater Bremen uraufgeführt wurde.

Veröffentlichungen seiner Werke

Redmanns Werk „Fiasko“ für großes Orchester wurde ebenso auf einer CD veröffentlicht wie seine 9 „Nachklänge“ für Viola. Von vielen anderen Stücken wurden Rundfunkaufnahmen gemacht. Bernd Redmann publizierte ein Buch zur „Methodologie und Theorie der Musikanalyse“ und dazu mehrere Aufsätze sowie Artikel zu Beethoven, Schubert, Brahms, Schenker, Riemann, zur Salzburger Musikgeschichte, zur Improvisation, Funktionstheorie, Instrumentation und zum Schulpraktischen Klavierspiel.

Auszeichnungen

Redmanns Werke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet; so erhielt er z. B. im Jahr 2004 den 2. Preis beim Internationalen Wettbewerb der „Gläsernen Manufaktur“ von VW in Dresden für sein Stück „L´usine imaginaire“.

Literatur

  • Fördergemeinschaft St. Gotthard e. V. (Hrsg.), St.-Gotthard-Gymnasium Niederaltaich. 1946/47-1996/97. 50 Jahre St.-Gotthard-Gymnasium der Benediktiner Niederaltaich. Ein Rückblick auf die Schulgeschichte seit der Wiedereröffnung 1946/47, Tiefenbach 1998, S. 36.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Prof. Dr. Bernd Redmann zum neuen Präsidenten der Hochschule gewählt, Hochschule für Musik und Theater München.
  2. Jury des Wolf Durmashkin Composition Awards gibt Preisträger*innen bekannt , Deutscher Musikrat, 22. Februar 2018, abgerufen 29. Dezember 2020