Berliner Straße (Berlin-Pankow)
Berliner Straße | |
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Straße in Berlin | |
Berliner Straße an ihrem südlichen Ende im Jahr 1981 mit Straßenbahn und Hochbahnviadukt der U-Bahn | |
Basisdaten | |
Ort | Berlin |
Ortsteil | Pankow |
Angelegt | im 17. Jahrhundert |
Hist. Namen | Berliner Weg (17. Jhd.), Berliner Chaussee (17. Jhd.–1895) |
Anschlussstraßen | Breite Straße (Nord), Schönhauser Allee (Süd) |
Querstraßen | (Auswahl) Hadlichstraße (Ost), Florastraße (West), Granitzstraße (Ost), Binzstraße (West), Elsa-Brändström-Straße (Ost), Mühlenstraße / Vinetastraße / Brennerstraße (Kreuzung), Schonensche Straße (West; Süd) |
Plätze | keine |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 1900 Meter |
Die Berliner Straße ist eine Straße im Berliner Bezirk Pankow. Sie verläuft in Nord-Süd-Richtung durch den Ortsteil Pankow.
Geschichte und Lage
Die Straße erhielt 1895 ihren Namen als Verbindungsstraße der bis 1920 selbstständigen Gemeinde Pankow mit dem benachbarten Berlin. Zuvor hieß sie ab ihrer Anlage im Jahr 1691 Berliner Weg, und ab 1824 Berliner Chaussee. Sie verläuft von der Breiten Straße in Pankow bis zur Schonenschen Straße in Prenzlauer Berg.
Im Norden schließt sich leicht westlich versetzt die Ossietzkystraße an, die bis zum Schloss Schönhausen führt. Die Berliner Straße diente seit dessen Erbauung als direkte Verbindung zwischen der Residenz in Berlin und dieser Anlage. Am Anfang der Straße befindet sich der alte Dorfanger Pankow mit der Dorfkirche. Auf der Ostseite stehen im weiteren Straßenverlauf das Gebäude der Zigarettenfabrik und die Villa von Josef Garbáty sowie das Jüdische Waisenhaus.
Danach unterquert die Straße die Eisenbahnanlagen der Stettiner Bahn mit dem angrenzenden Bahnhof Berlin-Pankow. Weiter südlich verläuft unter der Straße die U-Bahn-Linie 2 mit dem Bahnhof Vinetastraße. Auf der westlichen Straßenseite folgt der Standort des ehemaligen Kinos Tivoli, das als erstes Kino Deutschlands gilt. Die Hausnummern dieser Straße sind in Hufeisenform vergeben und umfassen den Bereich Nummer 1 bis Nummer 130.
Weitere Bauwerke entlang der Straße
- Nr. 12: Postamt Pankow I, 1896 noch als Baustelle im Adressbuch geführt; seit den 1970er Jahren ist es ein geschütztes Baudenkmal.[1]
- Kreuzung Mühlenstraße: Bedürfnisanstalt mit Wartehäuschen und Zeitungskiosk, 1914, Architekt Carl Fenten
- Nr. 80–82: Baudenkmale der Weißbierbrauerei Willner mit Produktionsgebäude, Maschinenhaus und Restaurationsgebäude, dem ehemaligen Steuer- und Zollhaus.[2][3]
- Nr. 116: Schalthaus der Berliner Städtischen Elektricitätswerke Akt.-Ges.[4]
- Nr. 120/121: Bis zur deutschen Wiedervereinigung und dem Bonn-Berlin-Umzug befand sich hier seit den 1960er Jahren die Kubanische Botschaft in Ost-Berlin. Das Gebäude gehörte anfangs der Jüdischen Gemeinde Berlin und war das Erziehungshaus der Jüdischen Gemeinde.[2]
- Nr. 127: Villa Garbáty
Besonderheiten zu einigen Hausnummern
- Nr. 15: In den Jahren vor 1900 nennt das Berliner Adressbuch hier die Haltestelle Pankow der Stettiner Bahn, das Grundstück war im Eigentum des Eisenbahn-Fiskus. Das Bahnhofsgebäude enthielt die Wohnung des Stationsvorstehers.[2] Später entwickelte sich daraus der Bahnhof Berlin-Pankow.
- Nr. 27: Hier lag das Lokal Feldschlösschen, in dem im Juli 1895 die Gebrüder Skladanowsky ihr Bioskop erstmals öffentlich vorführten.[5] Inhaber der Gaststätte war A. Sello.
- Nr. 72–75: Hier stand das ehemalige Chausseehaus.[2]
- Nr. 111: Depot der Großen Berliner Pferde-Eisenbahn[2]
- Große Bereiche der Berliner Straßen befanden sich noch zum Ende des 19. Jahrhunderts im Besitz der Wollankschen Erben.[2]
Radverkehr
An der Berliner Straße befindet sich seit 2016 eine von 17 in Berlin fest installierten automatischen Radzählstellen. Unter allen mit einer Zählstelle versehenen Plätzen der Stadt, ist die Berliner Straße der am drittstärksten vom Radverkehr frequentierte Ort.[6]
Siehe auch
- Im Bezirk Pankow heißen noch zwei weitere Straßen Berliner Straße:
- Berliner Straße (Berlin-Blankenfelde)
- Berliner Straße (Berlin-Französisch Buchholz)
- Die Berliner Straße in Berlin-Heinersdorf ist am 2. Juni 2014 in Tino-Schwierzina-Straße nach dem Berliner Oberbürgermeister Tino Schwierzina umbenannt worden.[7]
- Außerdem hieß früher die Lehderstraße in Weißensee Berliner Straße. Die anliegende Berliner Allee befindet sich ebenfalls in diesem Ortsteil.
Weblinks
- Berliner Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
- Berliner Straße: Da muss Pankow durch. In: Der Tagesspiegel, 16. Januar 2011, aus der Reihe Lebensadern.
Einzelnachweise
- ↑ Baudenkmal Berliner Straße 12, Postamt, 1924 von Carl Schmidt
- ↑ a b c d e f Pankow > Berliner Straße. In: Neues Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1896, V, S. 163ff.
- ↑ Pankow-Berliner Straße. In: ansichtskarten-pankow.de. Abgerufen am 29. Dezember 2022.
- ↑ Schalthaus. In: Geschichte der Elektrotechnik. VDE, abgerufen am 29. Dezember 2022.
- ↑ Erfunden in Berlin. In: Berliner Zeitung, 16./17. Januar 2016, Magazin-Beilage, S. 3.
- ↑ Verkehrserhebung Radzähler für Berlin: Wie viele Radfahrer sind unterwegs? Abgerufen am 5. Februar 2019.
- ↑ Umbenennung der Berliner Straße in Heinersdorf ( des vom 14. Juli 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf www.berlin.de/ba-pankow (Pressemitteilung)
Koordinaten: 52° 33′ 41,4″ N, 13° 24′ 47,1″ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Franz Richter (User:FRZ), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Mosaik zur Erinnerung an das erste deutsche Kino in der Berliner Straße in Berlin-Pankow
Autor/Urheber: Marek Śliwecki, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ehemaliges Jüdisches Waisenhaus Pankow
Autor/Urheber: , Lizenz: CC-by-sa 2.0/de
Gewerbegebiet der Papage-Tochterfirma der Zigarettenfabrik
(c) Bundesarchiv, Bild 183-Z0302-021 / Zimmermann, Peter / CC-BY-SA 3.0
Autor/Urheber: Jochen Teufel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Postamt Pankow I in der Berliner Straße. Erbaut 1919-1923, Architekt Carl Schmidt.