Berlin (Schiff, 1980)
Die Berlin 2017 bei Tallinn | ||||||||||||||||||||||||
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Die Berlin ist ein bis 2020 von dem deutschen Reiseveranstalter FTI Group eingesetztes Kreuzfahrtschiff, das als Vier-Sterne-plus-Kreuzfahrtschiff der Reederei Peter Deilmann und im Zuge der deutschen Fernsehserie Das Traumschiff bekannt wurde. Seit 2020 heißt das Schiff Dream Goddess.
Geschichte
Das Schiff wurde unter der Baunummer 163 bei der Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel gebaut. Die Kiellegung fand am 4. September 1979, der Stapellauf am 12. Januar 1980 statt. Die Fertigstellung erfolgte am 27. Juni 1980. Anschließend wurde die Berlin an die Reederei Peter Deilmann abgeliefert und unter deutscher Flagge für weltweite Kreuzfahrten eingesetzt. Von 1982 bis 1985 war das Schiff zeitweise als Princess Masuhri nach Singapur verchartert, aber trotzdem unter deutscher Flagge unterwegs.
Ende 1986 wurde es auf der Nobiskrug-Werft in Rendsburg umgebaut. Dabei wurde das Schiff um 16,8 Meter von 122,5 auf 139,3 Meter verlängert. Durch den Umbau vergrößerte sich die Kapazität des Schiffes von 330 Passagieren in 150 Kabinen auf 420 Passagiere in 210 Kabinen. Von 1986 bis 1998 war die Berlin Das Traumschiff in der ZDF-Fernsehserie.
Ende 2004 endete der Einsatz des Schiffes für die Reederei Peter Deilmann. Das Schiff wurde zunächst in Genua aufgelegt und nach drei Monaten Aufliegezeit an den britischen Kreuzfahrtanbieter Saga Cruises verkauft. Saga Cruises vercharterte das Schiff 2005 für eine Saison an den russischen Anbieter Metropolis Tur (Метрополис Тур), der das Schiff als Orange Melody unter der Flagge der Bahamas für Kreuzfahrten rund um Europa einsetzte.
Nach einem Umbau, bei dem die Kapazität des Schiffes durch die Umgestaltung mehrerer Doppelkabinen zu Einzelkabinen von 420 Passagieren auf 352 gesenkt wurde, fuhr das Schiff als Spirit of Adventure. Im August 2011 kaufte der deutsche Reiseveranstalter FTI Group das Schiff und vermarktete es durch die Tochterfirma FTI Cruises ab Mai 2012 unter dem Namen FTI Berlin in Deutschland.[2][3] Ab März 2014 war das Schiff wieder unter dem ursprünglichen Namen Berlin im Einsatz.[4]
Die FTI Group kündigte 2020 an, aufgrund der COVID-19-Pandemie Teile ihrer Geschäftstätigkeit einzustellen, darunter auch den Reiseveranstalter FTI Cruises.[5] Das Schiff wurde anschließend von Dreamliner Cruises übernommen[6] und in Dream Goddess umbenannt.
Zwischenfälle
2007 geriet die Spirit of Adventure mit rund 250 Passagieren an Bord vor Madagaskar in den Zyklon Gamede.[7]
Am 12. Januar 2011 wurde das Schiff im Indischen Ozean zwischen Madagaskar und Sansibar von Piraten angegriffen, konnte aber entkommen.[8]
Am 14. Juni 2018 fielen bei einer Kontrolle in Dublin Schäden an einer Aufhängung an einem der Rettungsboote auf. Das Schiff durfte seine Reise daraufhin nicht fortsetzen, wodurch es nicht planmäßig zum Passagierwechsel am 17. Juni in Bremerhaven sein konnte. Die Passagiere wurden daher am 17. Juni in Dublin ausgeschifft und nach Bremen geflogen, die neuen Passagiere am 18. Juni nach Dublin.[9][10]
Technische Daten und Ausstattung
Angetrieben wird das Schiff von zwei Zwölfzylinder-Viertakt-Dieselmotoren der MaK Maschinenbau (Typ: 12 M 453 AK) mit jeweils 3530 kW Leistung. Die Motoren wirken über Untersetzungsgetriebe auf die Wellenanlage mit zwei Verstellpropellern. Das Schiff erreicht eine Geschwindigkeit von 18 kn. Das Schiff verfügt über eine Bugstrahlanlage.
Für die Stromversorgung stehen ein Generator mit 1138 kVA Scheinleistung, vier Generatoren mit jeweils 660 kVA Scheinleistung sowie ein Hilfsgenerator mit 120 kVA Scheinleistung zur Verfügung.
Das Schiff verfügt über zwei Restaurants sowie vier Bars. Es ist mit einem Außenswimmingpool ausgestattet und bietet den Gästen eine Sauna und einen Fitnessraum.[11]
Bilder
Berlin in den Farben der Deilmann-Reederei
Als Spirit of Adventure in Ísafjörður, Island
Als FTI Berlin nach dem Ablegen in Bremerhaven
Berlin im Canale della Giudecca in Venedig
Berlin im Licht der Mitternachtssonne in Honningsvåg, Norwegen (Juni 2016)
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Seite der MS Berlin auf der Website von FTI Cruises
- MS Berlin auf Cruisemapper.com
Einzelnachweise
- ↑ a b Berlin. DNV GL, abgerufen am 11. August 2016.
- ↑ FTI Cruises bringt die MS Berlin zurück auf den deutschen Markt (Memento vom 3. Mai 2012 im Internet Archive), Schiffe und Kreuzfahrten, 26. August 2011.
- ↑ Franz Neumeier: „FTI Berlin“: Rückkehr eines Traumschiffs, T-Online, 25. Juli 2012 (abgerufen am 12. November 2013).
- ↑ Das Flaggschiff von FTI Cruises kehrt zurück zu alten Wurzeln: Künftig heißt die FTI Berlin wie zu früheren Zeiten MS Berlin, Der Kreuzfahrttester, 10. Februar 2014.
- ↑ FTI Cruises To Shut Down, Cruise Industry News, 28. Juli 2020. Abgerufen am 29. Juli 2020.
- ↑ Ex-“Traumschiff”: MS Berlin wird verkauft und für Luxus-Kreuzfahrten umgebaut
- ↑ David Sanderson: Cruise liner stranded in remote port by cyclone, The Times, 5. März 2007.
- ↑ Piraten greifen ehemaliges ZDF-Traumschiff an, Spiegel Online, 13. Januar 2011 (abgerufen am 8. November 2011)
- ↑ Jim Walker: German Cruise Ship M/S Berlin Stuck in Dublin, Walker & O’Neill, 17. Juni 2018. Abgerufen am 6. April 2020.
- ↑ Christian Eckardt: „Berlin“ sitzt in Dublin fest, THB – Deutsche Schiffahrts-Zeitung, 18. Juni 2018.
- ↑ MS Berlin – Itinerary Schedule, Current Position. CruiseMapper, abgerufen am 6. Mai 2018 (amerikanisches Englisch).
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Mark König, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kreuzfahrtschiff MS Berlin im norwegischen Honningsvåg (Juni 2016)
Autor/Urheber: Tvabutzku1234, Lizenz: CC0
Das Kreuzfahrtschiff FTI Berlin kurz nach dem Ablegen vom Columbus Cruise Center in Bremerhaven. Ein Schlepper ist an der Steuerbordseite, um den Hafenlotsen aufzunehmen.
MS Berlin
Autor/Urheber: Didier Descouens, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Berlin : Kreuzfahrtschiff, in den Canale della Giudecca in Venedig.
Autor/Urheber: Pjotr Mahhonin, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Berlin turning to starboard side in Tallinn Bay, Tallinn 13 August 2017
Autor/Urheber: Christian Bickel fingalo, Lizenz: CC BY-SA 2.0 de
Das Kreuzfahrtschiff «Spirit of Adventure», früher «Berlin», in Ísafjörður.