Berijew A-100

Berijew A-100
f2
TypLuftraumaufklärungsflugzeug
Entwurfsland

Russland Russland

Hersteller
Erstflug18. November 2017[1]
Stückzahl1 Prototyp
Die Iljuschin Il-76MD-90A, auf welcher die A-100 basiert.

Die Berijew A-100 ist ein zukünftiges russisches Frühwarnflugzeug, das auf dem Transportflugzeug Iljuschin Il-76MD-90A basiert und den Vorgänger Berijew A-50 ablösen soll. Zum Einsatz soll ein neu entwickeltes Aktives Phased-Array-Radar kommen, das Flugzeuge bis auf eine Entfernung von 600 km und Schiffe bis auf eine Entfernung von 400 km orten kann. Außerdem sollen Marschflugkörper und Stealthflugzeuge erkannt werden können.[2]

Entwicklung

Bisher wurde ein Prototyp fertiggestellt, dessen Zelle im Jahr 2014 aus der in Uljanowsk laufenden Produktion des Tankflugzeugs Il-78M-90A abgezweigt, nach Taganrog am Asowschen Meer transportiert und dort zur A-100 umgebaut wurde. 2015 folgte eine zweite Zelle.[3] Der Erstflug fand mit dem Kennzeichen 7865 am 18. November 2017 von Taganrog aus statt. Die ersten Serienexemplare sollten im Jahr 2020 an die russischen Luftstreitkräfte übergeben werden.[4] Aufgrund von Verzögerungen konnte dieser Zeitplan nicht eingehalten werden. So war der Prototyp anfangs 2022 immer noch in der Flugerprobung.[5] Eine im Jahr 2021 angedachte Indienststellung für das Jahr 2024 wird sich aufgrund der Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine vermutlich auf unbestimmte Zeit verzögern.[6]

Konstruktion

Neben dem neuen Radar und der größeren Flügelspannweite unterscheidet sich die A-100 äußerlich von der A-50 durch den Wegfall der Stabilisierungsflossen hinter den Hauptfahrwerkwülsten, Behältern, vermutlich für elektronische Aufklärung, unter den Flügeln nahe den Flügelspitzen, einer Vielzahl von Blattantennen auf dem Höhenleitwerk und einer Antenne direkt über dem Cockpit, die vermutlich für Satellitenkommunikation genutzt wird. Die unterschiedlichen Antennen und Kommunikationssysteme sollen die Maschine befähigen, in einem bewaffneten Konflikt Informationen zwischen allen eigenen Flugzeugen auszutauschen, eine Aufgabe, die bis jetzt von Flugzeugen des Typs Tupolew Tu-214SR übernommen wird.[4]

Technische Daten

KenngrößeIljuschin Il-76MD-90A[7]
Besatzung?
Länge46,60 m
Spannweite50,50 m
Höhe14,45 m
Flügelflächeca. 300 m²
Flügelstreckung8,5
max. Rumpfdurchmesser4,80 m
Leermasse104.000 kg
max. Nutzlast60.000 kg
max. Startmasse210.000 kg
Tragflächenbelastung347–700 kg/m²
Triebwerke4 × PS-90[8]
mit je 142,2 kN Schub
Höchstgeschwindigkeit850 km/h
Reisegeschwindigkeit780 km/h
Landegeschwindigkeit240 km/h
Dienstgipfelhöhe15.500 m
Reiseflughöhe12.000 m
Reichweite
Startrollstrecke1600 m
Landerollstrecke930 m

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Erstflug A-100
  2. Russia Beyond The Headlines: 'Flying laboratory' for advanced A-100 AWACS plane performs first flight. In: rbth.com. 31. Oktober 2016, abgerufen am 5. März 2017 (englisch).
  3. Pjotr Butowski: Russlands neuer Militärtransporter. In: Flugrevue Nr. 07/2019, S. 71
  4. a b Joseph Trevithick: Bristling With Antennas, Russia’s A-100 Is Likely More Than Just A New Radar Plane. In: The Drive. 21. November 2017, abgerufen am 15. Juli 2019 (englisch).
  5. Flugrevue.de: Russlands neues fliegendes Auge knipst sein Radar an
  6. Thedrive.com: Western Sanctions Are Driving Delays In Fielding Russia’s New A-100 Radar Plane
  7. Alexander Mladenov: The Rise of the New Candid. In: Air International. Key Publishing, Stamford Juni 2013, S. 38–43 (englisch).
  8. Schoigu: Russland schneidet sein Radarflugzeug A-100 auf neue Zielklassen zu. In: de.sputniknews.com. 2. Mai 2017, archiviert vom Original am 2. Mai 2017; abgerufen am 15. Juli 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.sputniknews.com

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