Berginus tamarisci
Berginus tamarisci | ||||||||||||
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(c) Ralf Huber, CC BY 4.0 Berginus tamarisci am Stamm einer Platane | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Berginus tamarisci | ||||||||||||
Wollaston, 1854 |
Berginus tamarisci ist ein Käfer aus der Familie der Baumschwammkäfer (Mycetophagidae). Erstbeschreiber der Käferart ist der englische Entomologe Thomas Vernon Wollaston. Die Art ist die einzige der Gattung in Europa.[1] Das Art-Epitheton tamarisci bezieht sich auf die Pflanzengattung der Tamarisken, die im Mittelmeerraum vorkommt und eine wichtige Wirtspflanze der Käferart ist.
Merkmale
Die Käfer erreichen eine Länge von 1,5–2,1 mm.[2] Sie sind rotbraun bis pechbraun gefärbt und besitzen im Gegensatz zu anderen Baumschwammkäfer-Gattungen einen schmalen Halsschild sowie eine 2-gliedrige Fühlerkeule.[2] Der Halsschild ist weniger breit als die Flügeldecken. Die Halsschildseiten sind parallel. Der Halsschild ist kaum breiter als lang.[2] Kopf und Augen sind annähernd so breit wie der Halsschild. Der Clypeus wird von der Stirn durch eine eingeschnittene Bogenfurche getrennt.[2] Kopf und Halsschild sind grob punktiert.[2] Die Flügeldecken weisen scharfe Punktstreifen auf. Diese sowie die Zwischenräume sind kurz anliegend behaart.
Verbreitung
Berginus tamarisci ist hauptsächlich im europäischen Mittelmeerraum, im Nahen Osten und in Nordafrika verbreitet.[1] Die Käfer kommen auch auf Madeira und auf den Kanarischen Inseln vor. Nördliche Funde stammen aus Frankreich, der Schweiz, Deutschland und Schweden.[1] In Deutschland wurde die Art erstmals im Jahr 1924 in einem Lager in Halle (Saale) gefunden, wohin sie offenbar zusammen mit dem Kakteengewächs Selenicereus grandiflorus gelangte.[3][2] In Deutschland galt die Art in der Vergangenheit als recht selten. Die Käfer wurden hauptsächlich am Ober- und Niederrhein gefunden. Es darf jedoch davon ausgegangen werden, dass sich die Art in Deutschland etabliert hat.[2]
Lebensweise
Die Käfer findet man im Mittelmeerraum in den männlichen Blüten von Tamarisken.[2] In Mitteleuropa werden sie in welken Blüten verschiedener Bäume und Büsche wie Linden (Tilia), Waldreben (Clematis), Rhododendren (Rhododendron) und Äpfel (Malus) vorgefunden.[2] Die Käfer beobachtet man das ganze Jahr, am häufigsten in der Zeit von April bis Juni. Die Larven entwickeln sich offenbar in den Gallen der Schwammgallwespe (Biorhiza pallida).[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Berginus tamarisci bei Fauna Europaea. Abgerufen am 2. Januar 2022
- ↑ a b c d e f g h i j Käfer Europas – Berginus. coleonet.de, abgerufen am 2. Januar 2022.
- ↑ Klaus Koch: Die Käfer Mitteleuropas Ökologie. 1. Auflage. Band 2. Goecke & Evers, Krefeld 1989, ISBN 3-87263-040-7, S. 221–222.
Weblinks
- www.kerbtier.de
- Berginus tamarisci bei www.kaefer-der-welt.de
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Udo Schmidt from Deutschland, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Family: Mycetophagidae Size: 1,7 mm (1,5-1,7 mm) Origin: mediterranean landscape, South Europe, Canary Islands, Germany Ecology: beetle on flower, development in leaf galls Location: Croatia, Istria, Porec leg.det. U.Schmidt, 15.VII.1972
Photo: U.Schmidt, 2014(c) Ralf Huber, CC BY 4.0
Berginus tamarisci am 1. Januar 2022 am Stamm einer Platane in Walldorf/Baden