Berghotel Friedrichroda
Das Berghotel Friedrichroda ist ein 1980 als Erholungsheim „August Bebel“ des FDGB eröffnetes Ferien- und Tagungshotel auf dem Reinhardsberg am Stadtrand des Luftkurortes Friedrichroda im Thüringer Wald.
Geschichte
Das Berghotel Friedrichroda wurde 1980 als Erholungsheim „August Bebel“ der DDR-Gewerkschaft FDGB eröffnet.[1] Der auf dem Reinhardsberg errichtete Gebäudekomplex war das größte und eines der modernsten FDGB-Ferienheime.[2] Es war vor allem verdienten und kinderreichen DDR-Bürgern vorbehalten. Zu DDR-Zeiten hatte das Hotel 1500 Betten.[3] Einige Zeugnisse aus der Zeit als FDGB Erholungsheim sind im Museum für Regionalgeschichte und Volkskunde in Gotha archiviert.[4]
Nach der Wende veräußerte die Treuhandanstalt das Hotel an die Euromill Hotelmanagement GmbH, die jedoch 1999 Insolvenz anmeldete. 1999 übernahm die Hotelgruppe Albeck & Zehden aus Berlin den Betrieb mit einer neuen Unternehmenssparte,[5] woraus die eigenständige Hotelgruppe Ahorn Hotels hervorgegangen ist. 2010 wurde das Berghotel in Ahorn Berghotel Friedrichroda umbenannt.
Architektur
Das Erholungsheim „August Bebel“ wurde 1979 vom VEB Bau Gotha als industrieller Betonfertigteilbau errichtet. Das Gebäude ist stark gegliedert mit markanten Balkonelementen sowie unterschiedlichen Fassaden aus Sichtbeton, Sandstein und Glas. Die einzelnen Baukörper sind strukturiert sowie gestaffelt mit bis zu zwölf Geschossen. Gemessen am üblichen Plattenbau in der DDR der späten 1970er Jahre kennzeichnet das Gebäude eine eher aufwändige und repräsentative Architektur.[1]
Im Gaststättentrakt befindet sich ein 12 mal 12 Meter großes Emaille-Wandbild von Willi Neubert zum Thema: Sport, Spiel, Erholung und Freizeitgestaltung.[6]
Hotelbetrieb
Mit seinen 457 Zimmern auf zwölf Etagen ist es das größte Hotel in Thüringen.[7] Das Drei-Sterne-Hotel ist Teil der Ahorn Hotels. Die Gastronomie im Haus umfasst eine Bar, ein Buffetrestaurant, einen Biergarten und ein Panorama-Steakrestaurant im 12. Stock.[8]
Literatur
- Ulrich Wieler: Architekturführer Thüringen: vom Bauhaus bis zum Jahr 2000, Band 1. Bauhaus-Universität, Universitätsverlag, Weimar 2001, ISBN 9783860681398, S. 110
- Heike Wolter: Das grüne Herz der DDR. Tourismus im Thüringer Wald 1945–1989. Thüringen Blätter zur Landeskunde, hrsg. von Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt 2007; online
Weblinks
- Berghotel Friedrichroda, Unternehmenswebseite ahorn-hotels.de
- Wo der Osten Urlaub machte: Urlaub im FDGB-Ferienheim Friedrichroda, Video, MDR Zeitreise, 28. Juni 2004
Einzelnachweise
- ↑ a b Bauen in Gotha unter neuem Befehl. In: thueringer-allgemeine.de. Abgerufen am 31. Mai 2016
- ↑ Nancy Allmrodt: Geotourismus in Thüringen: Eine Analyse der Nachfragestruktur des Nationalen Geoparks Inselsberg-Drei Gleichen. Diplomica, Hamburg 2011, ISBN 978-3-8428-6004-9
- ↑ Urlaub im FDGB-Ferienheim Friedrichroda. In: mdr.de. Abgerufen am 31. Mai 2016.
- ↑ Werbeentwürfe für das FDGB Ferienheim Friedrichroda. In: Archiv. Bildarchiv Foto Marburg, abgerufen am 2. Juni 2016.
- ↑ Matthias Schäfer:Der Berliner Unternehmer Michael Zehden betreibt ehemalige FDGB-Ferienheime als Billighotels: Nicht nur für Ostalgiker ( des vom 21. August 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Berliner Zeitung, 3. März 2008
- ↑ Ben: Das Erholungsheim am Berg. Eine Ansichtskarte aus Friedrichroda. In: retraceblog. 19. August 2017, abgerufen am 3. Januar 2022 (englisch).
- ↑ Ahorn-Berghotel Friedrichroda nahezu ausgebucht. In: thueringer-allgemeine.de. Abgerufen am 31. Mai 2016
Übernachtungszahlen sind 2015 im Landkreis Gotha wieder gestiegen. In: thueringer-allgemeine.de. Abgerufen am 31. Mai 2016 - ↑ Unsere Restaurants am Rennsteig ( vom 3. Juni 2016 im Internet Archive), Unternehmenswebsite ahorn-hotels.de. Abgerufen am 31. Mai 2016.
Koordinaten: 50° 51′ 52,9″ N, 10° 34′ 4,3″ O
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Bild: © Ajepbah / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0 de
Berghotel Friedrichroda.