Berehomet

Berehomet
Берегомет
Wappen von Berehomet
Berehomet
Basisdaten
Oblast:Oblast Tscherniwzi
Rajon:Rajon Wyschnyzja
Höhe:467 m
Fläche:108 km²
Einwohner:8.513 (2004)
Bevölkerungsdichte:79 Einwohner je km²
Postleitzahlen:59233
Vorwahl:+380 3730
Geographische Lage:48° 10′ N, 25° 19′ O
KATOTTH:UA73020030010046664
KOATUU:7320555300
Verwaltungsgliederung:1 Siedlung städtischen Typs, 12 Dörfer
Adresse:вул. Центральна 20
59233 смт. Берегомет
Statistische Informationen
Berehomet (Oblast Tscherniwzi)
Berehomet
i1

Berehomet (ukrainisch Берегомет; deutsch Berhometh [am Sereth]; russisch БерегометBeregomet, rumänisch Berhomete pe Siret) ist eine Siedlung städtischen Typs in der ukrainischen Oblast Tscherniwzi. Sie liegt südlich der Stadt Wyschnyzja am Sereth, etwa 47 km südwestlich von Czernowitz in der nördlichen Bukowina.

Geschichte

Bahnhof von Berhometh nach 1886
Berhometh z. Zt. der Elektrifizierung um 1890
Gedenkstein für die Kirche in Berhometh

Die Siedlung wurde im 17. Jahrhundert zum ersten Mal schriftlich erwähnt und gehörte bis 1775 zum Fürstentum Moldau.[1]

Nachdem die Bukowina gegen Ende des Russisch-Osmanischen Kriegs (1768–1774) 1774 vom neutralen Österreich besetzt worden war, wurde dies 1775 im Frieden von Küçük Kaynarca bestätigt, offiziell als Dank für Österreichs „Vermittlerdienste“ zwischen den Kriegsgegnern. Dadurch war Berhometh ein Teil Österreichs zuerst im Königreich Galizien und Lodomerien, ab 1849 im neu gegründeten Kronland Herzogtum Bukowina.

Am 30. November 1886 wurde der Ort durch den Bau der Lokalbahn Hliboka–Berhometh am Sereth (im Besitz der Bukowinaer Lokalbahnen) an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten sich auch deutsche Siedler im Ort an und blieben bis zum Bevölkerungsaustausch 1940. Bedeutender für den Ort war die große jüdische Einwohnerschaft, den größten Anteil der Einwohner stellten aber damals wie heute die Huzulen.[2]

Die Ortschaft gehörte 1888 zum Fideikommiss der hochadligen Familie Wassilko von Serecki, die dort ein Schloss als neuen Stammsitz erbauen ließ. Bereits zu Beginn seiner zweiten Amtszeit (1888–1891) sorgte der Landeshauptmann der Bukowina, Alexander Freiherr Wassilko von Serecki für den Beginn der Elektrifizierung von Czernowitz und Region. Sein Stammsitz Berhometh profitierte als einer der ersten Orte außerhalb der Hauptstadt davon. Er ließ auch die alte, von seinem Urgroßvater gleichen Namens erbaute St. Nikolauskirche 1889 abtragen, in Schipot (Șipotele pe Siret) wieder aufstellen und eine neue errichten. Alexanders Sohn Georg wurde Ehrenbürger von Berhometh am 6. Mai 1914.[3]

Das Schloss der Grafen Wassilko wurde 1915 im Ersten Weltkrieg von russischen Truppen abgebrannt und nicht wieder aufgebaut.

Nach der Angliederung der Bukowina an das Königreich Rumänien am 27. November 1918 gehörte der Ort zum Bezirk Storojineț.[4] Im Zuge der durch den Hitler-Stalin-Pakt ermöglichten Annexion der Nordbukowina am 28. Juni 1940 wurde er ein Teil der Ukrainischen SSR der Sowjetunion (dazwischen 1941–1944 wiederum zu Rumänien) und ist seit 1991 ein Teil der Ukraine. 1963 wurde sie zur Siedlung städtischen Typs erhoben und stellte nach 1945 ein bedeutendes Zentrum der ukrainischen Waldwirtschaft dar.

In der Siedlung gibt es heute ein Gymnasium, vier technische Schulen und ein Krankenhaus. Durch die Förderung des Tourismus sind zahlreiche Bars und Restaurants zu finden.

Der Ort trug seit 1940 den ukrainischen Namen Berhomet (Бергомет), am 7. September 1946 wurde es auf seinen heutigen Namen umbenannt[5].

Verwaltungsgliederung

Am 12. Juni 2020 wurde die Siedlung zum Zentrum der neu gegründeten Siedlungsgemeinde Berehomet (Берегометська селищна громада/Berehometska selyschtschna hromada). Zu dieser zählen auch die 12 in der untenstehenden Tabelle aufgelistetenen Dörfer[6]; bis dahin bildete sie zusammen mit dem Dorf Saritschtschja (Заріччя) die Siedlungsratsgemeinde Berehomet (Берегометська селищна рада/Berehometska selyschtschna rada) im Rajon Wyschnyzja.

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Berehomet Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiertukrainischrussischrumänischdeutsch
Dolischnij SchepitДолішній ШепітДолишний Шепот (Dolischni Schepot)Şipotele pe Siret, Şipotele SiretuluiSchipoth
FalkiwФальківФальков (Falkow)FalcăuFalkeu
LeketschiЛекечіЛекечиLecheciLekecze
LopuschnaЛопушнаЛопушнаLăpuşnaLopuschna
LukawziЛукавціЛукавцы (Lukawzy)LucavăţLukawetz am Sereth
LypowanyЛипованиЛипованы (Lipowany)LipoveniLipoweny
MajdanМайданМайдан (Maidan)Maidan-LucavăţLukawetz-Majdan
MyhoweМиговеМигово (Migowo)MihovaMihowa
SaritschtschjaЗаріччяЗаречье (Saretschje)Pe Sirete-
WachniwziВахнівціВахновцы (Wachnowzy)VahnăuțiWachniewa
WelykeВеликеВеликое (Welikoje)MegaMega
WowtschynezВовчинецьВолчинец (Woltschinez)VolcineţWolczynetz

Persönlichkeiten

Sehenswürdigkeiten

  • Park des ehemaligen Schlosses Berhometh der Grafen Wassilko von Serecki (19. Jh.)
  • Kirche St. Nikolaus (1889)
  • Kirche St. Michael (19. Jh.)
  • Kirche St. Iurie (19. Jh.)

Einzelnachweise

  1. http://www.monitorulsv.ro/Povestea-asezarilor-bucovinene/2010-11-11/Berhomet-pe-Siret-I
  2. http://www.monitorulsv.ro/Povestea-asezarilor-bucovinene/2010-11-12/Berhomet-pe-Siret-II
  3. Bukowinaer Post Nr. 3141, vom Sonntag, 10. Mai 1914, S. 6
  4. http://romaniainterbelica.memoria.ro/judete/storojinet/index.html#
  5. Указ Президії Верховної Ради УРСР від 7 вересня 1946 "Про збереження історичних найменувань та уточнення і впорядкування існуючих назв сільських Рад і населених пунктів Чернівецької області"
  6. Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 729-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Чернівецької області"

Weblinks

Commons: Berehomet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Positionskarte der Ukraine
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Foto vom Schlosspark Berhometh nach 1900, koloriert, Schloss der Freiherren, später Grafen Wassilko von Serecki
Schloss Berhometh 1904.jpg
Schloss Berhometh, Bukowina. „Viele Grüße sendet Dir Constantin Wassilko.“
Schlosspark Berhometh 1.jpg
Foto vom Schlosspark Berhometh nach 1900, koloriert, Schloss der Freiherren, später Grafen Wassilko von Serecki
Wappen von Berhometh.png
Wappen von Berhometh (Beregomet) am Sereth
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Foto vom Schlosspark Berhometh nach 1900, koloriert, Schloss der Freiherren, später Grafen Wassilko von Serecki
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Berhometh z. Zt. der Eliktrifizierung um 1890
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Foto vom Schlosspark Berhometh nach 1900, koloriert, Schloss der Freiherren, später Grafen Wassilko von Serecki
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Bahnhof von Berhometh nach 1886
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Foto von Schloss Berhometh um 1900, koloriert, Schloss der Freiherren, später Grafen Wassilko von Serecki
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Foto vom Schlosspark Berhometh nach 1900, koloriert, Schloss der Freiherren, später Grafen Wassilko von Serecki
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Areas of Chernivtsi region, from July 17, C.E. 2020
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Schloss der Grafen Wassilko um 1900, Ansicht von einer Postkarte - Ausschnitt
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Autor/Urheber: Sacha47, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Gedenksstein für die Kirche in Berhometh, die Alexander Wassilko 1773 errichten ließ, die sein Namensvetter der Freiherren1889 wegen eines Neubaus abtrug und in Szypot wieder aufbaute.