Benz Parsifal

Benz
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Parsifal
Produktionszeitraum:1902–1905
Klasse:Kleinwagen, Untere Mittelklasse, Mittelklasse
Karosserieversionen:Tonneau, Doppelphaeton
Motoren:Ottomotoren:
0,95–5,9 Liter
(5,9–26 kW)
Länge:3220–3935 mm
Breite:
Höhe:
Radstand:2100–3050 mm
Leergewicht:800–1400 kg
VorgängermodellBenz Tonneau / Phaeton
Benz Elegant
NachfolgemodellBenz 18 PS
Benz 28/30 PS
Benz 35/40 PS

Der Benz Parsifal war 1902 die neue Baureihe von Benz, die alle bisherigen Modelle ablöste.

Geschichte

Hatte Benz bis 1900 noch über 600 Fahrzeuge pro Jahr verkauft, fielen die Zahlen 1901 auf 385 Stück und 1902 gar auf nur 226 Exemplare. Der Konstruktionsleiter Julius Ganß holte den Franzosen Marius Barbarou in seine Entwicklungsmannschaft, der mit fünf Kollegen ein eigenes „französisches“ Konstruktionsbüro führte, wo er die aus seinem Heimatland mitgebrachten Pläne für Wagen und Motoren weiterentwickelte. Parallel dazu entwickelte das „deutsche“ Konstruktionsbüro ebenfalls eine ganz neue Baureihe von Motoren.

Die neue Baureihe Parsifal verband letztlich die französischen Fahrzeugkonstruktionen mit den deutschen Motoren, da die sich als besser erwiesen hatten als die französischen. Neben dem bekannten Einzylinder wurden erstmals bei Benz Reihenmotoren mit zwei und vier Zylindern eingesetzt.

Recht zufrieden war aber keiner mit der gefundenen Lösung. Carl Benz konnte es nicht verwinden, dass nun Barbarou als führender Ingenieur bei der Entwicklung der neuen Wagen herausgestellt wurde, und verließ die Geschäftsleitung im April 1903. Barbarou seinerseits war beleidigt, dass seine Motorenkonstruktionen verworfen wurden, und verabschiedete sich im Herbst desselben Jahres. Als sich schließlich die neuen Parsifal-Wagen als genauso erfolglos wie ihre Vorgänger erwiesen, hatte auch Ganß genug und verließ Benz 1904.

Die verbleibenden Ingenieure des „deutschen“ Konstruktionsbüros, Diehl und Erle, überarbeiteten die Parsifal-Wagen und präsentierten 1905 die besser verkäuflichen Nachfolger.

Technik

Die Wagen hatten Holzspeichenräder mit Luftreifen und Starrachsen mit Halbelliptik-Blattfedern. Sie waren mit einem drei- oder vierstufigen Vorgelegegetriebe mit Rückwärtsgang ausgestattet, das erstmals durch eine Kardanwelle mit der Hinterachse verbunden war.

Folgende Motoren waren erhältlich:

ModellBauzeitraumZylinderHubraumBohrung × HubLeistungbei Drehzahl
8/10 PS1902–19032 Reihe1527 cm³90 mm × 120 mm8–10 PS (5,9–7,4 kW)1250 min−1
10/12 PS1902–19032 Reihe1727 cm³100 mm × 110 mm10–12 PS (7,4–8,8 kW)1280 min−1
12/14 PS1902–19032 Reihe2250 cm³105 mm × 130 mm12–14 PS (8,8–9,6 kW)1200 min−1
16/20 PS1902–19034 Reihe3100 cm³90 mm × 120 mm16–20 PS (12,4–14,7 kW)1280 min−1
8 PS1903–19041952 cm³105 mm × 110 mm8 PS (5,9 kW)1400 min−1
12 PS1903–19052 Reihe2250 cm³105 mm × 130 mm12 PS (8,8 kW)1300 min−1
22 PS1903–19054 Reihe3496 cm³94 mm × 126 mm22 PS (17,4 kW)1300 min−1
35 PS1903–19044 Reihe5880 cm³120 mm × 130 mm35 PS (26 kW)1300 min−1

Alle Modelle waren als Tonneau oder Phaeton, jeweils mit vier Sitzplätzen, erhältlich.

Die Höchstgeschwindigkeit lag bei den kleineren Wagen bei 35–40 km/h, die großen erreichten bis zu 85 km/h. Entsprechend der Größe und Stärke differierten auch die Verkaufspreise von 5.200  für das Einzylindermodell bis zu 14.000 ℳ für den großen Vierzylinder.

Weblinks

Quelle

  • Werner Oswald: Mercedes-Benz Personenwagen 1886–1986. 4. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-613-01133-6, S. 14–15, 36–38.

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