Benno Orendi

Benno Orendi (* 29. März 1918 in Hermannstadt; † 17. September 1948 in Hameln) war ein rumänischer Arzt und als Lagerarzt zuletzt im Rang eines SS-Untersturmführers im Frauen-KZ Ravensbrück tätig.

Leben

Am 25. Juni 1940 wurde er als Medizinstudent zum „Waffendienst für Deutschland“ gerufen und meldete sich freiwillig zur Waffen-SS (Nr. 379.245). Er wurde der 4. Panzer-Jäger-Abteilung zugeteilt und nahm am Russlandfeldzug teil. Im Herbst 1942 wurde er nach Berlin abkommandiert, um sein Studium zu beenden. Am 20. April 1944 promovierte er zum Dr. med.

Vom 26. April bis 21. Dezember 1944 war Orendi in das Frauen-KZ Ravensbrück abgeordnet, dort sollte er als Lagerarzt den ersten Teil seiner Assistentenjahre unter Leitung von Percival Treite verbringen. Er soll an Menschen Experimente zur Regenerierung von Knochen, Muskeln und Nerven durchgeführt haben[1][2], weiterhin wurden an Lagerinsassen Versuche gemacht, bei denen die Opfer mit Bakterien infiziert und dann antibiotisch behandelt wurden.[2]

Im November 1944 sei er Offiziersanwärter geworden, nach eigenen Aussagen erfolgte einen Monat später die Strafversetzung, der Grund hierfür ist bis heute nicht bekannt.

Ravensbrück-Prozesse

Vor Gericht berief Orendi sich beim vierten der sieben Hamburger Ravensbrück-Prozesse auf seinen Treueeid gegenüber Adolf Hitler und den damit verbundenen „Befehlsnotstand“, er habe immer nur auf Anordnung anderer gehandelt und sei damit nicht verantwortlich für seine Taten. Die von ihm erhobene Behauptung, sich um das Wohl der Häftlinge gesorgt zu haben, wurde durch zahlreiche Zeugenaussagen widerlegt.

Orendi wurde schuldig gesprochen und am 4. Juni 1948 zum Tode verurteilt. Am selben Tag erfolgte die Verlegung aus dem Gerichtsgefängnis Altona in das Zuchthaus Fuhlsbüttel. Von dort wurde er am 15. September 1948 ins Zuchthaus Hameln überstellt, wo am 17. September 1948 die Hinrichtung durch den Strang erfolgte.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ravensbrueck: Bone, Muscle, and Regeneration Experiments
  2. a b Medizinische Experimente an Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen (Memento vom 12. März 2007 im Internet Archive)