Benndorf (Delitzsch)

Benndorf
Stadt Delitzsch
Koordinaten: 51° 33′ 17″ N, 12° 20′ 10″ O
Höhe: 91 m ü. NN
Fläche:3,62 km²
Einwohner:382 (31. Jan. 2018)
Bevölkerungsdichte:106 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. März 1994
Postleitzahl:04509
Vorwahl:034202
Lage von Benndorf in Delitzsch
Dorfkirche

Benndorf ist ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Delitzsch im Landkreis Nordsachsen des Freistaates Sachsen. Die ehemalige Gemeinde Benndorf wurde 1994 nach Delitzsch eingemeindet. Der Ort hat rund 380 Einwohner (Stand 2011).

Lage

Benndorf liegt etwa drei Kilometer nördlich des Stadtzentrums Delitzschs. Im Westen grenzt Benndorf an Laue, westlich an Rödgen und südwestlich an Schenkenberg. Westlich des Ortsgebiets verläuft von Süden kommend die B 184. Der etwa 155 Hektar große Neuhäuser See liegt unmittelbar nördlich an der Grenze zu Sachsen-Anhalt.

Geschichte

Benndorf gehörte bis 1815 zum kursächsischen Amt Delitzsch.[1] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam der Ort zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1952 gehörte.[2] Im Zuge der Kreisreform in der DDR 1952 wurde Benndorf dem neu zugeschnittenen Kreis Delitzsch im Bezirk Leipzig zugeteilt, welcher 1994 im Landkreis Delitzsch aufging.[3]

Am 1. März 1994 wurde Benndorf mit den bis dahin ebenfalls eigenständigen Dorf Laue nach Delitzsch eingemeindet.[4]

Einwohnerentwicklung

(jeweiliger Gebietsstand)

DatumEinwohner[5]
174712 Hufner, 9 ½ Hufen
1818100
1880145
1895164
1910178
1925194
1939427
1946310
1950622
1964276
Datum (zum 31.12.)Einwohner[6]
1990339
1991333
1992334
1993339
2009392
2011 1382
2019387
2020392

1 nur Hauptwohnsitze am 30.06. (Quelle: Einwohnermeldeamt Stadt Delitzsch)

Politik

Benndorf verfügt über einen eigenen Ortschaftsrat mit fünf Sitzen und einem Ortsvorsteher. Bei den letzten Ortschaftsratswahlen am 26. Mai 2019 entfielen alle Sitze ausschließlich auf die Freien Wähler (87,4 %). Die restlichen 12,6 % verteilten sich auf sonstige Parteien von denen keine einen Sitz erhielt.[7] Ortsvorsteher ist Mario Rüger, Stellvertreter Jens Robitzsch.[8] Die nächste Wahl ist voraussichtlich im Jahr 2024.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Freigut

Bereits 1350 war ein Herrensitz vorhanden, der ab 1400 als Rittersitz bezeichnet wurde.[9] Zu dieser Zeit diente das Anwesen als Ratsgut der Stadt Delitzsch. 1880 war die Familie Schnapperelle, 1899 die Familie Albert und 1906 die Familie Böttcher Besitzer des Freigutes Benndorf.[9] Ab 1913 befand es sich in Besitz der Familie Seyferth und wurde 1938 an Familie Schäfer verkauft, bevor diese 1945 enteignet wurde.

Das Herrenhaus des Freigutes wurde saniert und dient heute als Wohnhaus und Ortsbegegnungszentrum.


Kirche zu Benndorf

Die Ortsmitte prägt die kleine Feldsteinkirche mit einem Fachwerktürmchen. Die ev. Pfarrkirche ist eine Saalkirche und wurde zwischen dem 13. bis 14. Jahrhundert errichtet. Im 17. Jahrhundert wurde der Dachreiter erneuert und erweitert. Die Kirche ist ein Feldsteinbau und besitzt einen eingezogenen Chor mit Apsis. Der Innenraum hat einen Kanzelaltar, ein Tauflesepult, ein großes Kruzifix und beherbergt eine Orgel der Firma Rühlemann. Die Kirche befindet sich in einem sanierten Zustand. Die Orgel wird in den kommenden Jahren saniert.

Weblinks

Commons: Benndorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 56 f.
  2. Der Landkreis Delitzsch im Gemeindeverzeichnis 1900
  3. Benndorf im HOV Sachsen
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  5. Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen: Benndorf: Bevölkerung, abgerufen am 5. April 2013
  6. https://www.sachsen.de/: Benndorf im Regionalregister Sachsen, abgerufen am 3. August 2014.
  7. Leipziger Volkszeitung (Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung), 27. Mai 2014, Seite 27
  8. Ortschaftsräte (Memento vom 19. April 2014 im Internet Archive), abgerufen am 10. November 2014
  9. a b Sachsens Schlösser: Freigut Benndorf (Memento des Originals vom 4. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.xn--sachsens-schlsser-c0b.de, eingesehen am 5. April 2013

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Übersichtskarte von Delitzsch und seinen Ortsteilen.png
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Map of Delitzsch and it´s districts
BenndorfDZ-Kirche3.JPG
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Dorfkirche Benndorf (Stadt Delitzsch)
Wappen Stadt Delitzsch.svg
Das Wappen der Stadt Delitzsch vereint in sich zwei verschiedene Wappen, das Haus- oder Stammeswappen der Wettiner und das der Markgrafschaft Meißen. Es zeigt zwei aufrecht stehende blaue Pfähle (Landsberger Pfähle), welche in einem goldenen Feld stehen und dieses in drei Teile spalten. In der Mitte des Hauptschildes des Stadtwappens sieht man in schräger Stellung als Mittelschild den Meißnischen schwarzen Löwen im goldenen Feld. Das Mittelschild ist nach vorn geneigt, und so erscheint der aufrecht stehende Löwe als gehend oder schreitend. Er hat zwei Schwanzbüschel, wobei deren Teilung in der Mitte der Rute beginnt, die auf die Markgrafschaft Meißen hinweisen soll. Als Beiwerk hat das Stadtwappen (1526 neu eingeführt) ein flatterndes Band, das die Inschrift trägt: "Secretum civium in delitzsch" (frei übersetzt: "Siegel der Bürgergemeinde Delitzsch"). Die Farben werden von den Wappenschreibern wie folgt erläutert: Die schwarze des Löwen ist eine preiswürdige und herrliche Farbe, unter den Tugenden deutet sie die Klugheit an, unter den Elementen wird sie mit der Erde verglichen. Die blaue Farbe deutet Schönheit und Demut an, ist ein Kennzeichen der Gerechtigkeit, des großen Ruhms und des guten Gerichts. Die goldene Farbe deutet auf Wohlstand, Guttätigkeit und göttliche Erkenntnis.