Benetton B200

Benetton B200
Alexander Wurz beim Großen Preis von Australien

Alexander Wurz beim Großen Preis von Australien

Konstrukteur:Italien Benetton
Designer:Pat Symonds (techn. Direktor)
Tim Densham (Designer)
Ben Agathangelou (Aerodynamik)
Vorgänger:Benetton B199
Nachfolger:Benetton B201
Technische Spezifikationen
Chassis:Gepresstes Kompositmonocoque aus CFK
Motor:Playlife (Supertec) B02 2.998 cm³, 71°-V10-Saugmotor
Radaufhängung vorn:Doppelquerlenkerachse mit Stabilisator, innenliegenden Federn und Stoßdämpfern, betätigt über Schubstangen mit Kipphebeln aus Titan
Radaufhängung hinten:Doppelquerlenkerachse mit innenliegenden Schraubenfedern und Stoßdämpfern, betätigt über Schubstangen
Breite:1800 mm[1]
Höhe:0950 mm[1]
Gewicht:0600 kg[1]
Reifen:Bridgestone
Benzin:Agip
Statistik
Fahrer:11. Italien Giancarlo Fisichella
12. Osterreich Alexander Wurz
Erster Start:Großer Preis von Australien 2000
Letzter Start:Großer Preis von Malaysia 2000
StartsSiegePolesSR
17
WM-Punkte:20
Podestplätze:3
Führungsrunden:
Stand: Saisonende 2000
Vorlage:Infobox Rennwagen/Wartung/Alte Parameter

Der Benetton B200 war der Formel-1-Rennwagen von Benetton Formula für die Saison 2000; er wurde bei allen 17 Rennen der Saison eingesetzt.

Technik und Entwicklung

Technische Leitung

Der technische Direktor für die Entwicklung war Pat Symonds. Ihm unterstanden Tim Densham, der von Honda neu ins Benetton-Team kam, für die Konstruktion sowie Ben Agathangelou für die aerodynamische Form des Wagens.[2]

Motor

Motor war der FB02-V10-Saugmotor von Supertec, der unter dem Namen Playlife gemeldet wurde, mit einem Hubraum von 2998 cm³ und einem Zylinderbankwinkel von 71°. Er wog 117 kg, war 623 mm lang, 542 mm breit und 395 mm hoch.[3] Der Motor leistete 589 kW (790 PS) bei 17.200/min. Damit erreichte der Wagen bis zu 345 km/h.[1] Während der Winterpause wurde der Motorblock komplett neu konstruiert, um das Gewicht zu reduzieren sowie den Schwerpunkt nach unten zu senken; die Zylinderköpfe wurden ebenfalls angepasst. Der Motor war als tragendes Rahmenbauteil fest mit dem Chassis verbunden. Außerdem wurde der Motor an die neue Verordnung der FIA angepasst, dass alle Formel-1-Motoren ab der Saison 2000 mit konventionellem Treibstoff betrieben werden müssen.[3]

Getriebe und Chassis

Das selbstentwickelte sequentielle Halbautomatikgetriebe hatte sechs Gänge. Die Elektronik des Wagens sowie des Getriebes wurde selbst entwickelt. Die Vorderräder waren an einer Doppelquerlenkerachse mit Stabilisator, innenliegenden Federn und Stoßdämpfern, betätigt über Schubstangen mit Umlenkhebeln aus Titan, aufgehängt. Hinten war es ebenfalls eine Doppelquerlenkerachse mit innenliegenden Schraubenfedern und Stoßdämpfern, betätigt über Schubstangen. Das Chassis war ein gepresstes Kompositmonocoque aus CFK.[3]

Lieferanten

Die Reifen wurden von Bridgestone, der Treibstoff von Agip, die Bremsen von Brembo und die Motorenelektronik von Magneti Marelli geliefert.

Renngeschichte

Der Wagen wurde am 17. Januar 2000 im Museu Nacional d’Art de Catalunya in Barcelona der Weltöffentlichkeit erstmals präsentiert.[3][4] Laut dem technischen Direktor Pat Symonds wurde das neue Modell gegenüber dem vorherigen Wagen in jeder Hinsicht verbessert.[4] Insbesondere die Aerodynamik wurde verbessert, nachdem sie letztes Jahr nicht zufriedenstellte.[5] Tags darauf drehte Alexander Wurz erfolgreich mehrere Installationsrunden auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya.[5] Zwei Wochen nach der Präsentation wurden die letzten Aerodynamik-Bauteile am Wagen angebracht.[6]

Die Saison startete gut, beim zweiten Rennen in Brasilien erzielte Giancarlo Fisichella den zweiten Platz hinter Michael Schumacher. Es folgten zwei weitere Podestplatzierungen für Fisichella. Wurz hingegen erreichte über die ganze Saison nur zwei Punkte mit dem fünften Platz in Italien. Bis Saisonende erzielte das Team 20 Punkte und lag damit punktegleich mit dem BAR-Team auf dem vierten Platz der Konstrukteurswertung. Allerdings belegte BAR den fünften Platz aufgrund von Fisichellas zweitem Platz in Brasilien. Fisichella erreichte mit 18 Punkten den sechsten Platz, Wurz mit zwei Punkten den 15. Platz in der Weltmeisterschaft. Über die Saison verteilt schied Benetton zehnmal aus, zweimal durch einen Motordefekt und sechsmal wegen Fahrfehlern und Unfällen.

Lackierung und Sponsoring

Die Grundfarbe des Benetton B200 ist das typische Hellblau wie in den vergangenen Jahren, seitlich am Heckflügel und der vorderste Teil des Frontflügels sind weiß gehalten. Der Hauptsponsor Mild Seven platzierte sein Logo quer am Heckflügel, der Airbox, direkt vor dem Fahrer auf der Seite und seitlich am Frontflügel. Auf der Nase, am Frontflügel und seitlich am Heckflügel warb D2 Mannesmann, direkt vor den Seitenkästen Agip und am Seitenkasten Marconi. Am Bargeboard warben außerdem Korean Air und OMB

Bei den Rennen in Großbritannien, Frankreich und den Vereinigten Staaten musste auf die Tabakwerbung verzichtet werden. Stattdessen wurde auf den Plätzen der Logos der Teamname Benetton als Eigenwerbung platziert.

Fahrer

Stammfahrer waren Giancarlo Fisichella sowie Alexander Wurz, als Test- und Ersatzfahrer wurden Hidetoshi Mitsusada, der den japanischen Internet-Provider MTCI als Sponsor mit ins Benetton-Team brachte[7], und Antonio Pizzonia nominiert. Am Ende der Saison wurde Wurz vom Team wegen schlechter Leistungen entlassen; Wurz ging daraufhin zu McLaren als Test- und Entwicklungsfahrer.

Weitere Verwendung der Fahrzeuge

Ein Benetton B200 wurde in den Farben des Renault R202 umlackiert und bei der Pariser Autosalon 2002 ausgestellt.

Sonstiges

Kurz nach Saisonstart wurde das komplette Team am 16. März 2000 für 120 Millionen US-Dollar an Renault verkauft. Renault würde 2001 als Motorenhersteller zurückkehren und Benetton ab 2002 als Renault ablösen.[8]

Ergebnisse

FahrerNr.1234567891011121314151617PunkteRang
Formel-1-Weltmeisterschaft 2000204.
Italien G. Fisichella115211795339DNFDNFDNFDNF11DNF149
Osterreich A. Wurz127DNF991012DNF9DNF10DNF1113510DNF7
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Weblinks

Commons: Benetton B200 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d traumautoarchiv.de: Benetton B200 Technische Daten. Stats F1, 23. Mai 2015, abgerufen am 22. April 2020.
  2. statsf1.com: Benetton B200. Stats F1, 1. Januar 2001, abgerufen am 22. April 2020 (französisch).
  3. a b c d fedef1.com: Benetton B200. Fede F1, 1. Januar 2001, abgerufen am 22. April 2020 (englisch).
  4. a b crash.net: Benetton Launches B200. Crash, 17. Januar 2000, abgerufen am 22. April 2020 (englisch).
  5. a b crash.net: Benetton Boys Encouraged By B200. Crash, 19. Januar 2000, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. April 2020 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.crash.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. derstandard.at: Benetton präsentiert B200. Der Standard, 24. Januar 2000, abgerufen am 22. April 2020.
  7. grandprix.com: Benetton: Marconi and Mitsusada. Grand Prix, 24. Januar 2000, abgerufen am 22. April 2020 (englisch).
  8. conceptcarz.com: 2000 Benetton B200. Concept Carz, 1. Mai 2000, abgerufen am 22. April 2020 (englisch).

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Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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