Benetton B197

Benetton B197

Ein B197 ausgestellt

Konstrukteur:Italien Benetton
Designer:Pat Symonds (techn. Direktor)
Nick Wirth (Ingenieur)
James Allison, Jean-Claude Migeot (Aerodynamik)
Vorgänger:Benetton B196
Nachfolger:Benetton B198
Technische Spezifikationen
Chassis:Wabenkernsandwich-Monocoque aus CFK
Motor:Renault F1 RS9A, 3.000 cm³, 71°-V10-Saugmotor
Renault F1 RS9B, 3.000 cm³, 71°-V10-Saugmotor
Radaufhängung vorn:Doppelquerlenkerachse mit innenliegenden Federn und drei Stoßdämpfern, betätigt über Schubstangen
Radaufhängung hinten:Doppelquerlenkerachse mit innenliegenden Federn und zwei Stoßdämpfern, betätigt über Schubstangen
Gewicht:600 kg (inkl. Fahrer)
Reifen:Goodyear
Benzin:Agip
Statistik
Fahrer:Frankreich Jean Alesi
Osterreich Gerhard Berger
Osterreich Alexander Wurz
Erster Start:Großer Preis von Australien 1997
Letzter Start:Großer Preis von Europa 1997
StartsSiegePolesSR
17122
WM-Punkte:67
Podestplätze:8
Führungsrunden:79 über 481,302 km
Vorlage:Infobox Rennwagen/Wartung/Alte Parameter

Der Benetton B197 war der 15. Formel-1-Rennwagen von Benetton. Der B197 wurde in der Saison 1997 eingesetzt und von Pat Symonds konstruiert. Der Wagen wurde von einem Renault F1-RS9A/B-V10-Motor mit 3 Liter Hubraum angetrieben. Die Reifen kamen vom amerikanischen Reifenkonzern Goodyear, der Treibstoff von Agip.

Technik und Entwicklung

Das Team arbeitete daran, die im Jahr davor erkannten Fehler des Chassis zu beseitigen und den Wagen an die beiden Fahrer anzupassen. Da der Motor von Renault 1997 neu war, mussten auch alle Teile des Wagens größtenteils neu analysiert und hergestellt werden, dadurch galt der Wagen nicht als reine Evolutionsstufe. Wirth und Byrne arbeiteten zusammen am Wagen, die Arbeiten wurden durch Graham Heard koordiniert. Unter anderem war Heard für die Abteilungen Getriebe, Schwachstellenanalyse und mechanische Konstruktion verantwortlich.

Der Motor wurde am meisten überarbeitet, so wurde der Zylinderbankwinkel von 67° auf 71° erhöht, der Schwerpunkt sank um 14 Millimeter, die Höhe reduzierte sich um 27 Millimeter und der Motor wog mit 121 Kilogramm rund elf weniger als das Vorjahresmodell. Trotz der umfangreichen Änderungen war die Zuverlässigkeit des Motors überragend, kein einziges Mal musste man im Laufe des Jahres wegen Motorenproblemen aufgeben. Der Motor erreichte rund 551 kW (750 PS) bei einer Drehzahl von 17.000 Umdrehungen pro Minute. Diesen Motor verwendete auch Williams im Williams FW19. Durch den neuen Motor konnten die Aerodynamiker das Heck überarbeiten. Dazu testete man in den Windkanälen der Defence Research Agency in Farnborough sowie bei Fondmetal in Casumaro, wo unter anderem auch Minardi ihren M197 testeten.

Als Getriebe wurde ein eigenständig entwickeltes sequentielles Halbautomatikgetriebe mit sechs Gängen verwendet, weiters wurde ein hydraulisches Differential sowie eine Servolenkung entwickelt.

Renngeschichte

Die Struktur der Technik-Abteilung des Benetton-Teams war neu: Ross Brawn, der bisherige technische Direktor, war zu Ferrari gewechselt und der Ingenieur Rory Byrne beendete nach den Wintertests vorerst seine Karriere im Formelsport. Später zeigte sich, dass er doch noch bei Ferrari an der Seite von Ross Brawn weitermachte. Als Ersatz stiegen Pat Symonds als technischer Direktor und Nick Wirth als Konstrukteur auf. Symmonds war schon vorher im Benetton-Team und wurde befördert, genauso wie Wirth, der nach der Insolvenz von Simtek als Renningenieur für Gerhard Berger arbeitete. Ungefähr 90 Prozent aller benötigten Teile werden in der Fabrik in Enstone selbst hergestellt, ungefähr 240 Mitarbeiter arbeiten für das Team. Der Wagen wurde am 23. Januar 1997 im Londoner Nachtklub Planet Hollywood vorgestellt. Das Budget für die Saison betrug rund 50 Millionen US-Dollar (heute inflationsbereinigt etwa 78 Millionen US-Dollar).

Der Wagen zeigte sich konkurrenzfähig, so konnte Berger mit 1:21,273 min die schnellste Zeit aller Fahrer in den Wintertrainings setzen. Allerdings war das Hauptproblem des Wagens, dass sich die Reifen nur schwer auf die optimale Betriebstemperatur bringen ließen. Dies zeigte sich insbesondere im Qualifying, man konnte über das Jahr verteilt nur zwei Pole-Positionen ergattern. Im Rennen jedoch konnte man sich im Durchschnitt um zwei Positionen im Vergleich zum Qualifying verbessern und beim Rennen in Deutschland einen letzten Sieg feiern.

Lackierung und Sponsoring

Die Grundfarbe war unverändert weiß-blau mit hellem sowie dunklerem blau und roten Akzenten. Hauptsponsor war Mild Seven, das Logo der Zigarettenmarke wurde auf der Airbox, der Nase sowie dem Frontflügel und seitlich neben dem Fahrer platziert, zusätzlich resultierten die blauen Farbtöne aus dem Sponsoring. Die Motorabdeckung wurde mit blau-rot-gelb-grünen Streifen versehen und diente der Eigenwerbung für United Colors of Benetton, am Heckflügel und den Querstreben fand man ebenfalls den Namen der Modemarke. Wegen der beiden österreichischen Fahrer befand sich das Logo von A1 Telekom Austria auf der Kopfstütze.

Seitlich vor den Lufteinlässen wurde das Logo der südkoreanischen nationalen Fluglinie Korean Air positioniert, auf den Luftleitblechen davor das Logo des Elektronikunternehmens Akai und an den seitlichen Kühlern selbst befand sich das Logo von FedEx. Akai begründete auch die roten Akzente am Wagen.

Fahrer

Als Fahrer wurden die Vorjahresfahrer Jean Alesi und Gerhard Berger behalten. Als Ersatzfahrer wurde der Österreicher Alexander Wurz gemeldet, dieser fuhr auch drei Rennen zur Saisonmitte als Ersatz für den verletzten Berger.

Weitere Verwendung der Chassis

In der Rennserie BOSS GP sind zwei B197 für die Saison 2018 gemeldet, diese werden jeweils vom Briten Phil Stratford und vom Österreicher Bernd Herndlhofer gefahren. In dieser Rennserie fahren unter anderem zwei Toro Rosso STR1, ein Minardi PS04B, ein Arrows A22 sowie ein Super Aguri SA06.

Ergebnisse

FahrerNr.1234567891011121314151617PunkteRang
Formel-1-Weltmeisterschaft 1997Flag of Australia.svgFlag of Brazil.svgFlag of Argentina.svgFlag of San Marino (1862–2011).svgFlag of Monaco.svgFlag of Spain.svgFlag of Canada.svgFlag of France.svgFlag of the United Kingdom.svgFlag of Germany.svgFlag of Hungary.svgFlag of Belgium (civil).svgFlag of Italy.svgFlag of Austria.svgFlag of Luxembourg.svgFlag of Japan.svgFlag of Europe.svg673.
Frankreich J. Alesi7DNF675DNF325261182DNF2513
Osterreich G. Berger8426DNF910INJINJINJ186710484
Osterreich A. Wurz8DNFDNF3
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Weblinks

Commons: Benetton B197 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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Das offizielle Formel-1-Logo bis 2017.

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Jean Alesi driving for Benetton Formula at the 1997 Italian Grand Prix.
Wurz at Silverstone.jpg
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Alexander Wurz passes a yellow flag at the 1997 British Grand Prix at Silverstone.
Flag of San Marino (1862–2011).svg
The flag of San Marino, before the 2011 standardization
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