Benediktpreis von Mönchengladbach

Mit dem Benediktpreis von Mönchengladbach werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, deren wertorientiertes Handeln namentlich in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur vor dem Hintergrund der christlichen-abendländischen Erfahrungen besonders herausragt und beispielhaft für die Zukunft ist. Im Jahre 2014 wurde dieser Preis in Kooperation mit der Stadt Mönchengladbach erstmals von dem im Jahre 2013 neu gegründeten Verein „Benediktpreis von Mönchengladbach e. V.“ verliehen. Begleitet wird der Preis von einer Urkunde, einer von dem Düsseldorfer Bildhauer Erwin Nöthen gestalteten Medaille, die Benedikt von Nursia wiedergibt, sowie von einem Preisgeld in Höhe von 5000 Euro (Stand 2020), das vom Preisträger jeweils für gemeinnützige Zwecke verwendet wird. Der Preis wird von der Gladbacher Bank AG gefördert.

Geschichte

Vorläufer der Auszeichnung „Benediktpreis von Mönchengladbach“ ist derjenige „Benediktpreis“, der seit dem Jahre 1968 und zuletzt 2010 von dem ehemaligen „Bürgerverein Mönchengladbach e. V.“ ebenfalls schon in Kooperation mit der Stadt Mönchengladbach vergeben wurde. Mit ihm sollten Persönlichkeiten geehrt werden, die durch tatkräftiges Handeln oder durch herausragendes Wirken auf den Gebieten der Forschung, der Kunst oder der Wissenschaft Maßstäbe gesetzt und sich um die Heimat- und Brauchtumspflege besonders verdient gemacht haben.

Der jetzige „Benediktpreis von Mönchengladbach“ geht auf eine Initiative Mönchengladbacher Bürger zurück, die die Beendigung der früheren Preisauslobungen mit dem Jahr 2010 nicht akzeptieren wollten und daher einen Neuanfang betrieben. Dabei war die treibende Idee, dass in einer Zeit zunehmender Beliebigkeiten die wertorientierten Zukunftsentwürfe in den genannten gesellschaftlich relevanten Bereichen ermittelt und diese Vorbilder der Öffentlichkeit präsentiert werden.

In der Regel wird der Benediktpreis an Persönlichkeiten mit einer größeren Lebenserfahrung zuerkannt. Für die jüngere Generation wurde erstmals 2015 eine gesonderte Prämierung – der „Juniorpreis des Vereins Benediktpreis von Mönchengladbach“ – verliehen. Der Preis richtet sich an Personen zwischen 17 und 30 Jahren oder Gruppen mit Personen im entsprechenden Alter, die durch eine Arbeit/Handlung/Aktion in den Bereichen Wirtschaft-Wissenschaft-Gesellschaft-Kultur-Kunst wertorientiertes Handeln auf dem Boden unserer christlichen abendländischen Kultur in besonderer Weise dokumentiert haben.

Preisträger 1968 bis 2010

Für herausragendes Wirken auf den Gebieten der Forschung, der Kunst und der Wissenschaft und besondere Verdienste um Heimat- und Brauchtumspflege.

JahrPreisträgerFunktion
1968Hans ScheefersMönchengladbach, Volkskundler
1969Heinrich FüserMünster, Volkskundler, Schriftsteller
1970Robert SchaafEupen (Belgien) Volkskundler, St. Martin von Eupen
1971Wilhelm BeinesMönchengladbach-Rheydt, Volkskundler
1972Heinrich LützelerBonn, Volkskundler, Schriftsteller
1973J.H.W.M. HansenRoermond (Niederlande) Schrifttum in Mundart
1974Probst Domkapitular Josef KauffMönchengladbach, Engagement für das heimische Brauchtum
1975Wilhelm WachtendonkMönchengladbach, Wahrer des hiesigen Brauchtums
1976Norbert VoßDüsseldorf, Volkskundler, Verdienste um das religiöse Brauchtum
1977Domherr Emile GlesenerEchternach, Verdienste um das religiöse Brauchtum
1978Ernst KlusenViersen, Musikwissenschaftler, Experte der Volksmusik
1979Gabriel SimonsBonn, Volkskundliche Forschung, Bearbeitung volkskundlicher Filme
1980Jeannine Lambrechts-DouillezAntwerpen (Belgien), Musikwissenschaftlerin, Volkskundlerin, Schriftstellerin
1981Cornelius GoetersMönchengladbach, Verdienste um die Heimat- und Brauchtumspflege
1982Friedrich Helmut SonnenscheinHagen, Forschung der Handwerks- und Textilgeschichte
1983Otto von Habsburg-LothringenPöcking, Historiker, Politiker, Verdienste um die Heimat- und Brauchtumspflege
1984Pierre PierradRoubaix (Frankreich) Schriftsteller, Brauchtumsforscher
1985Günther ErckensMönchengladbach, Bemühungen um das Judentum in Mönchengladbach
1986Ludwig SoumagneNeuss, Mundartdichter
1987Kurt FagnoulSt. Vith (Belgien), Verdienste um das deutschsprachige Brauchtum in Belgien
1988Hans BangeMönchengladbach, Kunsthistoriker, Verdienste um den Wiederaufbau und Erhalt des Münsters
1989Robertz PlötzWürzburg, Förderer des Pilgerwesens
1990Georges CalteuxLuxemburg, Kunsthistoriker, Denkmalpfleger
1992Hugo BorgerKöln, Archäologe und Kunsthistoriker
1994Gerat WornarStorcha (Lausitz) Förderer der Kultur der Sorben
1996Rudolf WlaschekMönchengladbach, Forschung über das Judentum in Böhmen und Mähren
1998Christiane UnderbergRheinberg, Verdienste um die Erhaltung des Xantener Doms und anderer erhaltenswerter Gebäude
2000Rien van den BrandVenray (Niederlande), Forschung über den Rhein-Niers-Maas-Raum
2002Heinz OberlackMönchengladbach, Vorsitzender des Münsterbauvereins
2004Konrad BeikircherBonn, Verdienste um die Eigenheiten und Besonderheiten des Rheinländers, seiner Sprache, Umgangsformen, Bräuche und Gewohnheiten
2006Hans VogtKrefeld, Verdienste um die Rheinischen Wasser- und Windmühlen, langjähriger Vorsitzender des Vereins Niederrhein
2008Erika ForstMönchengladbach, Verdienste um die Durchführung der Gladbacher Theaterwoche der Schulen und Förderin des Ensemblia-Festivals
2010Notker WolfRom, Verdienste um das Benediktinische Erbe, karitatives Engagement und Einsatz für Schwache und Gefährdete am Rande der Gesellschaft

Preisträger ab 2014

Für in besonderer Weise herausragendes, wertorientiertes Handeln vor dem Hintergrund christlicher-abendländischer Erfahrungen, das sich in grundlegenden, für die Zukunft beispielhaften Leistungen in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur ausdrückt

JahrPreisträgerFunktion
2014Jean-Claude JunckerPremierminister a. D. Großherzogtum Luxemburg und Präsident der Europäischen Kommission
2016Silvia von SchwedenKönigin von Schweden
2018Dunja HayaliJournalistin und Fernsehmoderatorin
2020Ursprünglich sollte der Preis bereits 2020 an Gunter Demnig verliehen werden.
Infolge der COVID-19-Pandemie musste die Verleihung dreimal verschoben werden,
so dass der Preis schließlich erst Ende April 2022 verliehen wurde.[1]
2022[2]Gunter Demnigdeutscher Künstler[3]

Einzelnachweise

  1. Benediktpreis 2022 für Gunter Demnig. Benediktpreis von Mönchengladbach e.V., 1. Juni 2022, abgerufen am 31. August 2022 (verwendet als Quelle Bericht der Rheinischen Post vom 30. April 2022).
  2. Neue Termine. In: Benediktpreis.de. 21. April 2020, abgerufen am 31. August 2020.
  3. Benediktpreis für „Stolperstein“-Künstler Demnig. In: Welt.de. 12. April 2019, abgerufen am 12. April 2019.

Weblinks