Benedikt Kristjánsson

Benedikt Kristjánsson (2018)

Benedikt Kristjánsson (* 1987 in Húsavík/Island) ist ein isländischer Opern- und Konzertsänger (Tenor), der in Deutschland lebt und insbesondere Werke der Barockmusik interpretiert.

Leben und Wirken

Kristjánssons Eltern studierten in Deutschland: der Vater Theologie, die Mutter Gesang und Chorleitung.[1] Der Vater wurde später Bischof.[2] Kristjánsson wurde zunächst von seiner Mutter an der Akademie für Gesang und Vokalkunst in Reykjavík sowie an der Musikschule Reykjavík (Tónlistarskólinn Reykjavík) ausgebildet und arbeitete mit dem Hamrahlid-Chor (Hamrahlíðarkórinn) unter der Leitung von Thorgerdur Ingólfsdóttir (Þorgerður Ingólfsdóttir) zusammen. Er setzte seine Studien[1] setzte er seine Studien an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin fort und belegte Meisterkurse bei Peter Schreier,[1] Christa Ludwig, Robert Holl, Andreas Schmidt und dem Pianisten Helmut Deutsch. 2011 gewann er den ersten Preis beim internationalen Gesangs-Wettbewerb in Greifswald und 2012 den Publikumspreis beim Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig.

Er arbeitete mit Dirigenten zusammen wie zum Beispiel Jos van Veldhoven, Andreas Spering, Christoph Spering, Václav Luks, Reinhard Goebel und Hans-Christoph Rademann und trat bei internationalen Festivals auf wie beim Musikfest Stuttgart, den Thüringer Bachwochen, den Händel-Festspielen Halle, der Bachwoche Ansbach und dem Festival Alte Musik (Festival Oude Muziek) in Utrecht.[3][4]

An der Staatsoper Berlin übernahm er die Hauptrollen in der Kinderoper Das tapfere Schneiderlein von Wolfgang Mitterer (2012) sowie in Tagebuch eines Verschollenen von Leoš Janáček (2014).[5][6] 2015 sang er die Hauptrolle in der Stadtteil-Oper Sehnsucht nach Isfahan (2015) nach Musik von Georg Friedrich Händel mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.[7] Im Rudolfinum Prag trat er 2018 in Bachs Weihnachtsoratorium mit dem Nederlands Kamerkoor unter der musikalischen Leitung von Peter Dijkstra[8] auf. International bekannt wurde er durch die Aufführung von Bachs Johannes-Passion in der Leipziger Thomaskirche 2020 in einer modernen Fassung Johannespassion für Tenor (allein), Cembalo und Schlagwerk nach Johann Sebastian Bach, BWV 245 in der musikalischen Bearbeitung von Benedikt Kristjánsson (Tenor), Elina Albach (Cembalo und Orgel) und Philipp Lamprecht (Schlagwerk) nach einer Idee von Steven Walter / Podium Esslingen.[9]

Kristjánsson ist mit einer Isländerin verheiratet und wohnt mit seiner Familie in Berlin.[1]

Diskografie

  • Drang in die Ferne. Schubert-Lieder und Volkslieder aus Island. Mit Tillmann Höfs, Horn; Alexander Schmalcz, Klavier (Genuin; 2019)

Weblinks

Commons: Benedikt Kristjánsson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d „Gesang war überall“ Benedikt Kristjánsson singt den Evangelisten. (PDF) In: pro Christliches Medienmagazin 3/2020. S. 44, abgerufen am 29. Oktober 2023.
  2. pro-medienmagazin.de
  3. Bach-Verein Köln: Benedikt Kristjánsson. Archiviert vom Original am 12. April 2020; abgerufen am 29. Oktober 2023.
  4. Musik heute: Leipziger Bach-Preise an junge Musiker vergeben. 16. Juli 2012, abgerufen am 29. Oktober 2023.
  5. Staatsoper Berlin: Benedikt Kristjánsson. Abgerufen am 29. Oktober 2023.
  6. Albrecht Selge: 10.3.2017 – Verschollen: Poulenc & Janáček in der Werkstatt der Staatsoper. In: hundert11 - Konzertgänger in Berlin. 11. März 2017, abgerufen am 29. Oktober 2023.
  7. Gerd Klingeberg: Sehnsucht nach Isfahan. Weser-Kurier, 10. Oktober 2015, abgerufen am 28. April 2020.
  8. OperaPlus: Bachovo Vánoční oratorium s Collegiem 1704 a Peterem Dijkstrou. 12. Dezember 2018, abgerufen am 29. Oktober 2023 (tschechisch).
  9. Roland H. Dippel: Mediales Ereignis und emotionale Größe: Bachs „Johannes-Passion“ aus der Thomaskirche Leipzig. In: nmz Neue Musikzeitung. 11. April 2020, abgerufen am 29. Oktober 2023.

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Autor/Urheber: Petra Hajská, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Benedikt Kristjánsson im Rudolfinum Prag (2018) beim Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach mit dem Collegium 1704, Nederlands Kamerkoor und Peter Dijkstra (Dirigent)