Benedetta Barzini

Benedetta Barzini (* 22. September 1943 in Porto Santo Stefano) ist ein italienisches Model, das vor allem in den 1960er-Jahren zu den bekanntesten Fotomodels gehörte. Später wandte sie sich dem Marxismus und Radikalfeminismus zu und wirkte als Professorin für Modedesign an verschiedenen Universitäten.

Leben und Wirken

Barzini wurde 1943 als Tochter des Zeitungsredakteurs des Corriere della Sera Luigi Barzini junior und dessen erster Frau Giannalisa Gianzana, verwitwete Feltrinelli, geboren. Ihre Mutter, eine Monarchistin, war die Erbin eines der größten Vermögen Italiens. Sie ist die Halbschwester des Verlegers und Kommunisten Giangiacomo Feltrinelli, ihr Halbbruder aus der zweiten Ehe ihres Vaters ist der Filmregisseur Andrea Barzini.

Nach ihrer Schulausbildung auf einem Schweizer Mädchenpensionat wurde sie 1963 von der Vogue-Redakteurin Consuelo Crespi auf der Straße entdeckt und angesprochen. Sie erhielt ihr erstes Angebot für ein Fotoshooting mit Irving Penn von der Chefredakteurin der amerikanischen Vogue-Ausgabe, Diana Vreeland. Obwohl sie nur für zehn Tage nach New York City reisen wollte, blieb sie vier Jahre.[1] In dieser Zeit war sie oft in Andy Warhols The Factory zu Gast.

Barzini arbeitete bis 1969 als Model, wobei sie mit Fotografen wie Richard Avedon, Bert Stern oder Ugo Mulas zusammenarbeitete.[2] Im November 1965 war sie Titelmodel der ersten italienischen Vogue-Ausgabe, was sie auch in ihrer Heimat bekannt machte.

1973 zog sie sich vom Modeln zurück und wandte sich dem Marxismus und Radikalfeminismus zu.[1] Als Professorin für Modedesign unterrichtet sie unter anderem an der Nuova Accademia di Belle Arti Milano (NABA), am Polytechnikum Mailand und der Universität Urbino.[2]

Privatleben

Ende der 1960er-Jahre zog sie wieder zurück nach Italien. Dort lernte sie den Regisseur Roberto Faenza kennen. Das Paar heiratete 1969. Faenza verließ Barzini allerdings am Tag der Geburt der gemeinsamen Zwillinge.[1] Später hatte sie zwei weitere Kinder aus einer anderen Beziehung.[3]

Filme

  • 2012: Tutti i santi giorni
  • 2019: The Disappearance of My Mother. Originaltitel: Storia di B. – La scomparsa di mia madre (Dokumentarfilm über Barzinis Leben)

Literatur

Warhols Assistent Gerard Malanga, mit dem Barzini zeitweise auch liiert war, veröffentlichte 1967 den Gedichtband 3 Poems for Benedetta Barzini.[4]

Ehrungen und Auszeichnungen

1966 benannte Harper’s Bazaar sie als eine der „100 Great Beauties of the World“.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Once a 'Vogue' Star, Benedetta Barzini Is Now Fashion’s La Pasionaria in People, Vol. 8, No. 2, 11. Juli 1977
  2. a b Carlotta Cogliati: Benedetta Barzini (Memento vom 18. März 2015 im Internet Archive) bei vogue.it.
  3. Mama, che male (Memento desOriginals vom 13. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.marcodelogu.com (PDF; 1,8 MB), Il Venerdi, 3. November 2000
  4. 3 Poems for Benedetta Barzini bei worldcat.org, abgerufen am 21. September 2012