Bell 222

Bell 222

Bell 222 „Triple Two“
TypLeichter Mehrzweckhubschrauber
Entwurfsland

Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

HerstellerBell Helicopter
Erstflug13. August 1976
Indienststellung1979
Produktionszeit

1980 bis 1995

StückzahlBell 222: 199, Bell 230: 38[1]

Die Bell 222 (englisch: Bell „Triple Two“) war ein von Bell Helicopter hergestellter zweimotoriger ziviler Hubschraubertyp. Sie wurde ab 1992 durch die optisch sehr ähnliche 230 abgelöst, bis im Jahre 1995 die Produktion wegen des Nachfolgers Bell 430 ganz eingestellt wurde. Eine optisch modifizierte Bell 222 erlangte durch die Fernsehserie Airwolf große Bekanntheit.

Geschichte

Bell kündigte 1974 die Entwicklung des ersten leichten zweimotorigen Zivilhubschraubers der USA an. Der Erstflug des ersten von fünf Prototypen fand am 13. August 1976 statt, die Produktion wurde im Jahr 1978 aufgenommen und die erste Auslieferung erfolgte im Januar 1980. Im Jahr 1982 wurde der Typ Bell 222B mit stärkeren Triebwerken und größerem Rotor eingeführt, im Jahr 1983 die Bell 222 UT mit starrem Kufenfahrwerk.

Die Version Bell 230 wurde ab 1992 vermarktet und verfügte über stärkere (520 kW) Allison-250-C30G/2-Triebwerke. Die Produktion endete 1995 nach 184 Bell 222 und 38 Bell 230, als der Hubschrauber durch die auf seiner Basis entstandene und vergrößerte Bell 430 abgelöst wurde.[2]

Konstruktion

Eine Bell 222-UT mit Landekufen statt Rädern

Die Bell 222B verfügt über ein in die Stummelflügel einziehbares Radfahrwerk, die spezielle UT-Version hingegen über ein Kufenlandegestell. Der Zweiblatt-Hauptrotor besteht aus einer Edelstahl-Glasfaser-Kunstharz-Konstruktion mit Elastomer-Lagern und wird von zwei Turbinen mit etwa 500 kW Leistung angetrieben. Der Zweiblatt-Heckrotor befindet sich auf der linken Seite. Der Hubschrauber besitzt drei Tanks, davon zwei in den Auslegern.

Die Bell 222 wird von ein bis zwei Personen Besatzung bedient und kann insgesamt sieben bis acht Personen aufnehmen.

Einsatz

In Deutschland wurden Hubschrauber des Typs Bell 222 unter anderem vom Hubschrauber Sonder Dienst eingesetzt. Auch der „Hauptdarsteller“ der Airwolf-Fernsehserie wurde nach dem Ende der Filmarbeiten an den HSD in Deutschland verkauft und flog unter dem Kennzeichen D-HHSD. Allerdings stürzte dieser am 6. Juni 1992 auf dem Rückflug nach dem Krankentransport eines achtjährigen Mädchens während eines Unwetters ab, wobei drei Menschen starben.

Die Bell 222 wird oftmals als sehr elegant aussehend beschrieben und verbreitet als „VIP-Shuttle“ genutzt.

Technische Daten

Modell222222B222U230
Ankündigung1974198219821990
Erstflug13. August 19761982198312. August 1991
ZulassungDezember 1979August 1982April 1983März 1992
Auslieferung198019821983November 1992
SitzplätzeVorne: Pilot + 1   Hinten: 4–6 (je nach Sitztyp)
Maximum 8 (Pilot und 7 Passagiere)[3]
Höhe3,56 m3,71 m3,56 m
Rumpflänge12,85 m12,78 m12,88 m
Rotordurchmesser12,2 m12,80 m
Länge15,1 m15,32 m
Triebwerke (2 ×)Lycoming LTS-101-650C-3Lycoming LTS-101-750CRolls-Royce 250-C30G/2
Leistung (2 ×)461 kW505 kW520 kW
Höchstgeschwindigkeit240 km/h250 km/h260 km/h
Steigrate8,03 m/s8,79 m/s8,13 m/s
Dienstgipfelhöhe3900 m4800 m4700 m
Stehflughöhe2,750 m3150 m3800 m
Tankkapazität710+182 l710+460 l710+x l
Reichweite600 km700 km900 km700 km
Leermasse2066 kg2076 kg2058 kg2312 kg
Max. Startmasse3560 kg3742 kg3810 kg
Seriennummern47001–47099 47131–4715647501–4757423001–23038

Quellen: Airliners.net,[4] Helicopterdirect,[5] Others[6][7]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Bell 222 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Aus den Seriennummern der Datentabelle errechnet.
  2. FliegerRevue Juli 2009, S. 67, Sammelserie Bell 222/230
  3. M. R. Montgomery, Gerald L. Foster: A Field Guide to Airplanes of North America. Houghton Mifflin Harcourt, 2006, ISBN 978-0-618-41127-6, S. 256 (google.de [abgerufen am 24. November 2020]).
  4. Bell 222 & 230 page on airliner.net
  5. Bell helicopter technical data, helicopterdirect.com
  6. Bell 222 technical data on airwolf.tv-series.com (Memento vom 27. Dezember 2007 im Internet Archive)
  7. Serial Numbers (Memento vom 20. Juni 2016 im Internet Archive)

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