Belgische Rugby-Union-Nationalmannschaft
Spitzname(n) | Schwarze Teufel (dt.), Diables noir (frz.), Zwarte Duivels (nld.) | ||
Verband | Fédération Belge de Rugby (FBRB) | ||
Trainer | Mike Ford (seit 2023) | ||
Kapitän | Julien Berger | ||
WR-Kürzel | BEL | ||
WR-Rang | 29. (54.58 Punkte) (Stand: 28. August 2023)[1] | ||
Meiste Länderspiele Thomas Dienst (27)[2] | |||
Meiste erzielte Punkte Alan Williams (173)[3] | |||
Meiste erzielte Versuche Thomas de Molder (5)[4] | |||
Erstes Länderspiel Niederlande 0:6 Belgien (Amsterdam, Niederlande; 1. Juli 1930) | |||
Höchster Sieg Vereinigte Arabische Emirate 3:94 (Dubai, Vereinigte Arabische Emirate; 8. Dezember 2012) | |||
Höchste Niederlage Spanien 77:0 Belgien (Madrid, Spanien; 8. Dezember 1996) | |||
Weltmeisterschaft Teilnahmen: bislang keine |
Die belgische Rugby-Union-Nationalmannschaft (französisch Équipe nationale de Belgique de Rugby de XV; niederländisch Belgisch rugbyteam) ist die Nationalmannschaft Belgiens in der Sportart Rugby Union und repräsentiert das Land bei allen Länderspielen (Test Matches) der Männer. Die Mannschaft trägt den Spitznamen „Schwarze Teufel“. Die organisatorische Verantwortung trägt der 1931 gegründete Verband Fédération Belge de Rugby (FBRB). Belgien wird vom Weltverband World Rugby in die dritte Stärkeklasse (third tier – Development One) eingeteilt. Sie spielt in der 1. Division der Rugby-Union-Europameisterschaft, der Rugby Europe Championship, des europäischen Kontinentalverbandes Rugby Europe und konnte sich bislang noch für keine Weltmeisterschaft qualifizieren.
Die belgische Nationalmannschaft bestritt am 1. Juli 1930 ihr erstes Länderspiel gegen die Niederlande und gewann es mit 6:0. In den folgenden Jahren spielten beide Mannschaften regelmäßig gegeneinander. Zu den weiteren Gegnern der Anfangszeit gehörten auch Italien und Deutschland. Seit den 2000er Jahren hat sich der Rugbysport in Belgien stetig weiterentwickelt, so dass die Auswahl mittlerweile regelmäßig 5.000 Zuschauer zu den Heimspielen anzieht. Belgien ist einer der Teilnehmer bei der Rugby-Union-Europameisterschaft und trifft dort auf andere aufstrebende Nationalmannschaften.
Organisation
Verantwortlich für die Organisation von Rugby Union in Belgien ist die Fédération Belge de Rugby (FBRB). Der Verband wurde 1931 gegründet und 1988 Vollmitglied des International Rugby Football Board (IRB; jetzt World Rugby).[5] Die Fédération Belge de Rugby ist außerdem Gründungsmitglied der Fédération Internationale de Rugby Amateur (FIRA; heute Rugby Europe).[6]
Die höchste Rugby-Union-Liga in Belgien ist die 1937 gegründete Erste Division mit acht Mannschaften, in der um die Belgische Rugby-Meisterschaft gespielt wird. Ein Großteil der für die Nationalmannschaft antretenden Spieler speist sich aus dieser Liga, weitere Spieler sind vor allem in Frankreich tätig. In Belgien tätige Nationalspieler gehören meist der professionellen Mannschaft Brussels Devils an, die seit 2021 am Rugby Europe Super Cup teilnimmt.
Neben der eigentlichen Nationalmannschaft ruft die Fédération Belge de Rugby weitere Auswahlmannschaften zusammen. Wie andere Rugbynationen verfügt Belgien über eine U-20-Nationalmannschaft, die an den entsprechenden Weltmeisterschaften teilnimmt.[7] Hinzu kommt die Siebener-Rugby-Nationalmannschaft. Kinder und Jugendliche werden bereits in der Schule an den Rugbysport herangeführt und je nach Interesse und Talent beginnt dann die Ausbildung.
Geschichte
Die belgische Nationalmannschaft bestritt am 1. Juli 1930 ihr erstes Test Match gegen die Niederlande und gewann mit 6:0. 1931 bestritt die Auswahl kein Spiel, doch ab 1932 folgte jedes Jahr ein Spiel gegen die Niederlande. 1932 war dies ein Unentschieden, die anderen Spiele in den 1930er Jahren verloren die Belgier jedoch. 1937 traf man auch auf Italien und Deutschland, verlor jedoch beide Spiele.
In den 1950er Jahren nahm Belgien die Begegnungen mit dem nördlichen Nachbarn wieder auf, außerdem traf man erstmals auf Spanien. In den 1960er Jahren gelang ein Unentschieden gegen Portugal. In den 1970er Jahren gewannen die Belgier die meisten ihrer Partien und trafen auf immer mehr europäische Mannschaften. Diese Leistungen setzten sich in den 1980er Jahren fort. Ende der 1980er Jahre gewannen die Belgier sechs aufeinanderfolgende Spiele. In den 1990er Jahren spielten sie regelmäßiger gegen andere europäische Mannschaften. Eine belgische Auswahl traf vor der WM 2007 auf Argentinien. Am 24. Mai 2008 spielte eine belgische Mannschaft gegen den Barbarian FC.
Belgien verbesserte sich stetig, 2004 noch auf dem 55. Platz der Weltrangliste, erzielte die Mannschaft in den folgenden Jahren gute Resultate gegen andere europäische Mannschaft und war 2010 unter den 30 besten Mannschaften in der Weltrangliste. Seitdem blieb Belgien konstant unter den 30 besten Mannschaften weltweit.
Der European Nations Cup 2010–2012 verlief für die Belgier äußerst erfolgreich, als die zwischen März 2011 und Dezember 2012 zehn Partien hintereinander gewinnen konnten. Daraufhin trafen sie in der European Nations Cup 2012–2014 in der Division 1A auf Mannschaften wie Spanien und Portugal, aber auch die Teilnehmer der WM 2011 Rumänien, Georgien und Russland.
Der ehemalige Präsident des Internationalen Olympischen Komitees Jacques Rogge war für die belgische Nationalmannschaft aktiv.
Test Matches
Belgien hat 95 seiner bisher 227 Test Matches gewonnen, was einer Gewinnquote von 41,85 % entspricht. Die Statistik der Test Matches Belgiens gegen alle Nationen, alphabetisch geordnet, ist wie folgt (Stand Ende März 2023):[8]
Land | Spiele | Gewonnen | Unent- schieden | Verloren | % Siege |
---|---|---|---|---|---|
Armenien | 1 | 0 | 0 | 1 | 0,00 |
Barbarians | 1 | 0 | 0 | 1 | 0,00 |
Brasilien | 1 | 0 | 0 | 1 | 0,00 |
Dänemark | 5 | 3 | 1 | 1 | 60,00 |
Deutschland | 11 | 5 | 1 | 5 | 45,45 |
BR Deutschland | 6 | 4 | 1 | 1 | 66,67 |
Fidschi | 1 | 0 | 0 | 1 | 0,00 |
Georgien | 7 | 0 | 0 | 7 | 0,00 |
Hongkong | 4 | 1 | 0 | 3 | 25,00 |
Italien | 2 | 0 | 0 | 2 | 0,00 |
Kanada | 1 | 0 | 0 | 1 | 0,00 |
Kroatien | 4 | 2 | 0 | 2 | 50,00 |
Lettland | 2 | 1 | 0 | 1 | 50,00 |
Litauen | 2 | 2 | 0 | 0 | 100,00 |
Luxemburg | 4 | 4 | 0 | 0 | 100,00 |
Malta | 2 | 2 | 0 | 0 | 100,00 |
Marokko | 4 | 1 | 0 | 3 | 25,00 |
Moldau | 7 | 5 | 0 | 2 | 71,40 |
Monaco | 1 | 1 | 0 | 0 | 100,00 |
Niederlande | 46 | 23 | 4 | 19 | 50,00 |
Polen | 11 | 3 | 0 | 8 | 27,27 |
Portugal | 16 | 3 | 2 | 11 | 18,75 |
Rumänien | 8 | 0 | 0 | 8 | 0,00 |
Russland | 7 | 1 | 0 | 6 | 14,29 |
Samoa | 1 | 0 | 0 | 1 | 0,00 |
Schweden | 12 | 8 | 0 | 4 | 66,67 |
Schweiz | 8 | 5 | 0 | 3 | 62,50 |
Serbien | 8 | 7 | 0 | 1 | 87,50 |
Simbabwe | 1 | 1 | 0 | 0 | 100,00 |
Slowenien | 3 | 2 | 0 | 1 | 66,67 |
Spanien | 17 | 2 | 1 | 14 | 11,76 |
Tschechien | 7 | 4 | 1 | 2 | 57,10 |
Tschechoslowakei | 6 | 1 | 0 | 5 | 16,67 |
Tunesien | 5 | 1 | 1 | 3 | 20,00 |
Ukraine | 5 | 2 | 0 | 3 | 40,00 |
Uruguay | 1 | 0 | 0 | 1 | 0,00 |
Vereinigte Arabische Emirate | 1 | 1 | 0 | 0 | 100,00 |
Gesamt | 227 | 95 | 12 | 120 | 41,85 |
Erfolge
Weltmeisterschaften
- Weltmeisterschaft 1987: nicht eingeladen
- Weltmeisterschaft 1991: nicht qualifiziert (2. Qualifikationsrunde)
- Weltmeisterschaft 1995: nicht qualifiziert (2. Qualifikationsrunde)
- Weltmeisterschaft 1999: nicht qualifiziert (2. Qualifikationsrunde)
- Weltmeisterschaft 2003: nicht qualifiziert (2. Qualifikationsrunde)
- Weltmeisterschaft 2007: nicht qualifiziert (3. Qualifikationsrunde)
- Weltmeisterschaft 2011: nicht qualifiziert (4. Qualifikationsrunde)
- Weltmeisterschaft 2015: nicht qualifiziert (5. Qualifikationsrunde)
- Weltmeisterschaft 2019: nicht qualifiziert (5. Qualifikationsrunde)
- Weltmeisterschaft 2023: nicht teilgenommen
Spieler
Aktueller Kader
Die folgenden Spieler bilden den Kader für die End-of-year Internationals 2021:
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Spielerstatistiken
Nachfolgend sind die wichtigsten Statistiken aufgelistet, die Spieler Belgiens betreffen. Die mit * markierten Spieler sind noch aktiv und können sich weiter verbessern.
(Stand: April 2020)
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Literatur
- Huw Richards: A Game for Hooligans: The History of Rugby Union. Mainstream Publishing, Edinburgh 2007, ISBN 978-1-84596-255-5.
- Richard Bath: The Complete Book of Rugby. Seven Oaks, 1997, ISBN 1-86200-013-1.
Weblinks
- Belgien auf worldrugby.org (englisch)
- Offizielle Website (englisch, französisch, niederländisch)
Einzelnachweise
- ↑ World Rugby Rankings. world.rugby, 28. August 2023, abgerufen am 29. August 2023.
- ↑ Most matches. ESPN, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
- ↑ Most points. ESPN, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
- ↑ Most tries. ESPN, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
- ↑ Belgium. World Rugby, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
- ↑ About us. Rugby Europe, 2020, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
- ↑ World Rugby U20 Championship. World Rugby, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
- ↑ International Rugby Union Statistics – Belgium. ESPN, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
- ↑ Total matches played (descending). ESPN, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
- ↑ Total points scored (descending). ESPN, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
- ↑ Total tries scored (descending). ESPN, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
Auf dieser Seite verwendete Medien
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Das Bild dieser Flagge lässt sich leicht mit einem Rahmen versehen
Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Vexillum Ucrainae
Autor/Urheber: x-oph, Lizenz: CC BY-SA 2.0
European Nations Cup Second Division Match between Poland and Belgium.
Autor/Urheber:
unbekannt
, Lizenz: LogoLogo der belgischen Rugby-Union-Nationalmannschaft
Autor/Urheber: Michael from Germany (user Discostu in German Wikipedia), Lizenz: CC BY 2.0
World Cup qualification Germany vs. Belgium. Sunday 29/04/2006 in Hannover/Germany