Belavia Belarusian Airlines

Belavia Belarusian Airlines
Белавія
Logo der Belavia
Belavia in neuem Design in Minsk 2017
IATA-Code:B2
ICAO-Code:BRU
Rufzeichen:BELARUS AVIA
Gründung:1996
Sitz:Minsk, Belarus Belarus
Drehkreuz:Minsk
Heimatflughafen:Minsk
Unternehmensform:Staatsunternehmen
IATA-Prefixcode:628
Leitung:Anatoliy Nikolaevich Gusarov
Fluggastaufkommen:3.000.000 (2017)
Vielfliegerprogramm:Belavia Leader
Flottenstärke:13
Ziele:national und international
Website:belavia.by

Belavia Belarusian Airlines ist die nationale belarussische Fluggesellschaft mit Sitz in Minsk und Basis auf dem Nationalen Flughafen Minsk.

Geschichte

Am 7. November 1933 wurde das erste Flughafenterminal in Belarus in Minsk eröffnet. Im darauf folgenden Frühling wurden drei Po-2 nach Minsk überstellt. Diese bildeten als Unterabteilung der Aeroflot die erste belarussische Flugzeugflotte. Im Jahr 1936 wurde die erste Linienverbindung zwischen Minsk und Moskau eingerichtet. Im Jahr 1973 begann der Flugbetrieb mit Tupolew Tu-134A in Belarus. Im Jahr 1983 wurde dann die Tupolew Tu-154 in den belarussischen Flugbetrieb integriert.

Belavia wurde offiziell am 5. März 1996 gegründet, als die ansässige Abteilung der Aeroflot nationalisiert und umbenannt wurde. Bis 1998 wurden dann Linienverbindungen nach Peking, Istanbul, Larnaka, London, Prag und Rom eingerichtet. Im Jahr 1998 fusionierte Belavia mit Minskavia, was zur Erweiterung der Flotte um einige Antonow An-24, Antonow An-26 und Jakowlew Jak-40 führte.

Seit dem 18. Mai 2001 betreibt Belavia eine Direktverbindung zwischen Minsk und Paris. Seit 2003 publiziert die Belavia ein Bordmagazin auf Englisch, Russisch und Belarussisch. Am 16. Oktober 2003 schloss Belavia einen Leasingvertrag für ihre erste Boeing 737-500 ab. Im Jahr 2004 wurde das Streckennetz ausgeweitet und eine weitere Boeing 737 zur Flotte hinzugefügt. Am 26. Juni 2004 wurde auch eine Verbindung nach Hannover eingerichtet.

Im Herbst 2012 übernahm Belavia zwei Embraer 175 im Leasing.[1] Im Januar 2015 übernahm Belavia eine gebrauchte Boeing 737-800 ebenfalls im Leasingverfahren.[2]

Die belarussische Regierung ließ am 23. Mai 2021 ein Flugzeug eines europäischen Staates (FR4978) auf einer innereuropäischen Verbindung von Athen nach Vilnius unter Vorspiegelung einer angeblichen Bombendrohung nach Minsk umleiten und verhafteten den regimekritischen belarussischen Journalisten Raman Pratassewitsch und dessen russische Freundin Sofia Sapega. Der europäische Rat der EU beschloss daraufhin eine Sanktion. Belavia und andere belarussische Fluggesellschaften dürfen seitdem keine Ziele in der EU mehr anfliegen und den Luftraum der EU nicht mehr nutzen.[3]

Im Zusammenhang mit der Migrationskrise wurde Belavia am 2. Dezember 2021 in die Sanktionsliste der Europäischen Union aufgenommen.[4] Die Schweiz ist am 20. Dezember den EU-Sanktionen beigetreten.[5] Im August 2023 haben die Vereinigten Staaten Belavia in die Liste der Specially Designated Nationals and Blocked Persons aufgenommen.[6]

Flugziele

Die Belavia hatte ein Streckennetz zwischen Belarus und Europa, den GUS-Staaten und dem Nahen Osten. Angeflogen wurden beispielsweise Amsterdam, Genf, Kiew, Astana und Tel Aviv. Im deutschsprachigen Raum bediente die Gesellschaft Berlin, Frankfurt am Main, Hannover, München und Wien. Seit 2021 besteht auf Grund von EU-Sanktionen ein Flugverbot im europäischen Luftraum.

Belavia hat Codeshare-Abkommen mit airBaltic, Austrian Airlines, Czech Airlines, Finnair, KLM, LOT, Azerbaijan Airlines, Aeroflot, Rossija und S7 Airlines.[7]

Flotte

Die Boeing 767-32K(ER) (Regierungsmaschine) der Belavia mit dem Wappen der Republik Belarus
Belavia war bis 2017 eine der wenigen europäischen Fluggesellschaften, die noch Tupolew-Flugzeuge im Einsatz hatte. Hier: Tu-154M in altem Design.

Aktuelle Flotte

Mit Stand März 2024 besteht die Flotte der Belavia Belarusian Airlines aus 13 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 11,6 Jahren:[8]

FlugzeugtypAnzahlbestellt[9]AnmerkungenSitzplätze[8]
(Business/Economy)
Durchschnittsalter
Boeing 737-30002148 (–/148)28,4 Jahre
Boeing 737-80005mit Winglets ausgestattet189 (–/189)10,3 Jahre
Boeing 737 MAX 801174 (12/162)4,8 Jahre
Embraer 1750176 (12/64)6,0 Jahre
Embraer 19504107 (11/96)7,9 Jahre
Gesamt1311,6 Jahre

Aktuelle Sonderbemalungen

Bemalung[8]FlugzeugtypLuftfahrzeugkennzeichenZeitraumBild
World of TanksBoeing 737-300EW-254PAseit Juli 2016
Embraer 195EW-400POseit Dezember 2018

Ehemalige Flugzeugtypen

Zuvor betrieb Belavia Belarusian Airlines unter anderem auch folgende Flugzeugtypen:[10][11]

Zwischenfälle

Siehe auch

Weblinks

Commons: Belavia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. airliners.de – Azul bestellt weitere Embraer 195 (Memento vom 26. April 2012 im Internet Archive) 15. Februar 2012
  2. de.belavia.by – Nachrichten von Belavia (Memento vom 9. Februar 2015 im Internet Archive) 23. Januar 2015
  3. EU beschließt Sperrung des Luftraums für belarussische Airlines. In: Der Spiegel. Abgerufen am 24. Mai 2021.
  4. Durchführungsverordnung (EU) 2021/2124 des Rates vom 2. Dezember 2021 zur Durchführung des Artikels 8a Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 765/2006 über restriktive Maßnahmen gegen Belarus, abgerufen am 23. Dezember 2021. In: Amtsblatt der Europäischen Union. L, Nr. 430I, 2. Dezember 2021, S. 1–15.
  5. Searching for subjects of sanctions. In: Staatssekretariat für Wirtschaft.
  6. U.S. Expands Sanctions on the Belarusian Regime, Marking the Three-Year Anniversary of the Fraudulent August 2020 Presidential Election. In: United States Department of the Treasury. 9. August 2023; (englisch).
  7. en.belavia.by – Partner Airlines (englisch) abgerufen am 5. November 2011
  8. a b c Belavia Fleet Details and History. In: planespotters.net. 24. März 2024, abgerufen am 25. März 2024 (englisch).
  9. Belavia to End Boeing 737 Classic Operations. In: airwaysmag.com. 4. Februar 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Februar 2021; abgerufen am 12. Februar 2021 (amerikanisches Englisch). abgerufen am 16. Mai 2023
  10. Belavia Fleet Details and History. Abgerufen am 23. Dezember 2020.
  11. History of the airline – BELAVIA – Belarusian Airlines. Abgerufen am 23. Dezember 2020.
  12. Unfallbericht CRJ100 EW-101PJ, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Juni 2020.
  13. Alle 21 Passagiere überleben Flugzeugabsturz in Armenien. NZZ, 14. Februar 2008.

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Belavia Tupolev Tu-154M
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Boeing 767-32K(ER) (EW-001PB) auf dem Hamburg Airport.
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Paris-Charles de Gaulle Airport
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Autor/Urheber: Anna Zvereva from Tallinn, Estonia, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Belavia, EW-366PA, Boeing 737-31S