Bel-Ami

Die Romanfigur Georges Duroy inspirierte Toulouse-Lautrec zu diesem Bild.

Bel-Ami ist ein Roman von Guy de Maupassant, der 1885 erschienen ist. Er beschreibt den beruflichen und gesellschaftlichen Aufstieg des ehemaligen Unteroffiziers Georges Duroy im Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die verschiedenen deutschen Übersetzungen erschienen auch unter dem Titel Der schöne Freund, Der schöne Georg, Der Liebling. Der beißend-ironische Roman zählt mit über 50 Auflagen bis 1887 zu den erfolgreichsten Werken von Guy de Maupassant.

Inhalt

Zeitgenössische Buchillustration des Romans Bel-Ami, Ferdinand Bac
Zeitgenössische Buchillustration des Romans Bel-Ami, Ferdinand Bac

Der ungebildete, geltungssüchtige Duroy trifft nach seinem Ausscheiden aus dem Militär, beinahe mittellos, seinen ehemaligen Kameraden Forestier wieder, der inzwischen bei der Zeitung La vie française arbeitet. Dieser verschafft ihm dort eine Stelle als Reporter und Beitragsschreiber. Duroy muss allerdings erkennen, dass ihm jegliches Geschick zum Schreiben fehlt; er lässt sich darum von Forestiers Frau helfen, mit der ihn bald eine Freundschaft verbindet. Er erkennt, dass sie auch die meisten Artikel ihres Mannes schreibt.

Inzwischen führt ihn Forestier in die Gesellschaft ein, und schnell macht Duroy dank seiner Bekanntschaften mit mehreren hochgestellten Damen Karriere. Ausgerechnet ein Kind, die Tochter seiner ersten Geliebten, gibt ihm den Spitznamen Bel Ami, unter dem er bald bekannt wird.

Nach Forestiers Tod heiratet er schnell entschlossen dessen Witwe, und sie bilden ein ehrgeiziges Team, das Politik und Gesellschaft via Zeitungsartikeln beeinflusst. Als Ehefrau hat er jedoch bald genug von ihr, betrügt sie dauernd und nutzt schließlich die Gelegenheit, sie ihrerseits in flagranti beim Ehebruch mit dem Außenminister zu überraschen, den er dadurch auch stürzt. Nachdem er die Frau des Zeitungsherausgebers Walter, eines der reichsten Männer von Paris, der sein Geld auch durch Spekulation mit Ländereien gemacht hat, verführt und kurz darauf wieder verlassen hat, erbrennt Duroy in Liebe zur Tochter Walters. Obwohl Walter sich gegen eine Hochzeit seiner Tochter mit Du Roy (dieser ändert seinen Namen im Verlaufe des Romans einige Male, um aristokratischer zu wirken) sträubt, muss er in die Ehe doch einwilligen, nachdem Du Roy seine Braut kurzerhand entführt hatte. Während Walters Frau unter der neuen Verbindung leidet und in religiösen Wahn verfällt, wird Duroy durch seine zweite Hochzeit endgültig zu einem geachteten Mann, was ihm den Weg zum Aufstieg zur Spitze der Gesellschaft eröffnet.

Ausgaben

Bücher
  • Guy de Maupassant: Bel-Ami. Aus dem Französischen von Anna Wagenknecht. Mit 55 Federzeichnungen von Ursula Wendorff-Weidt. Rütten & Loening, Berlin 1957.
  • Guy de Maupassant: Bel-Ami. Garnier, Paris 1988, ISBN 2-04-017405-2.
  • Guy de Maupassant: Bel-Ami. Aus dem Französischen von Hermann Lindner. Dtv, München 2001, ISBN 3-423-12934-4.
  • Guy de Maupassant: Bel-Ami. Aus dem Französischen von Friedrich von Oppeln-Bronikowski. Insel Taschenbuch, Berlin 2012, ISBN 978-3-458-35740-7.
Hörbücher
  • Guy de Maupassant: Bel-Ami. PolygramKlassik, Hamburg 1996 (9 Tonkassetten, gelesen von Christoph Bantzer).
  • Guy de Maupassant: Bel-Ami. Delta Music, Frechen 2006, ISBN 3-86538-222-3 (5 CDs, gelesen von Simon Roden).

Adaptionen

Film
Hörspiel
Lied
Musical

Literatur

  • Jacques Vassevières: «Bel Ami», Maupassant. Résumé analytique, commentaire critique, documents complémentaires (= Balises. Bd. 34). Nathan, Paris 1994, ISBN 2091801194 (französisch)
Wikisource: Bel-Ami – Quellen und Volltexte (französisch)

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