Beiersdorf

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:51° 5′ N, 14° 33′ O
Bundesland:Sachsen
Landkreis:Görlitz
Verwaltungs­gemeinschaft:Oppach-Beiersdorf
Höhe:386 m ü. NHN
Fläche:6,45 km2
Einwohner:1083 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:168 Einwohner je km2
Postleitzahl:02736
Vorwahl:035872
Kfz-Kennzeichen:GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI
Gemeindeschlüssel:14 6 26 020
Gemeindegliederung:5 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Löbauer Straße 69
02736 Beiersdorf
Website:www.beiersdorf-ol.de
Bürgermeister:Hagen Kettmann („EB Kettmann“)
Lage der Gemeinde Beiersdorf im Landkreis Görlitz
KarteBärwalder SeeBerzdorfer SeeTalsperre QuitzdorfTalsperre QuitzdorfPolenTschechienLandkreis Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeBad MuskauBeiersdorfBernstadt a. d. EigenHerrnhutBertsdorf-HörnitzBoxberg/O.L.Boxberg/O.L.DürrhennersdorfEbersbach-NeugersdorfKottmar (Gemeinde)Gablenz (Oberlausitz)GörlitzGörlitzGroß DübenGroß DübenGroßschönau (Sachsen)GroßschweidnitzHähnichenHainewaldeHerrnhutHohendubrauHorkaJonsdorfKodersdorfKönigshainKrauschwitz (Sachsen)Kreba-NeudorfLawaldeLeutersdorf (Oberlausitz)LöbauMarkersdorf (Sachsen)Markersdorf (Sachsen)MittelherwigsdorfMückaMückaNeißeaueNeusalza-SprembergKottmar (Gemeinde)NieskyKottmar (Gemeinde)OderwitzOlbersdorfOppachOstritzOybinQuitzdorf am SeeReichenbach/O.L.RietschenRosenbachRothenburg/OberlausitzSchleife (Ort)Schönau-Berzdorf auf dem EigenSchönbach (Sachsen)SchöpstalSeifhennersdorfReichenbach/O.L.TrebendorfTrebendorfVierkirchen (Oberlausitz)WaldhufenWeißkeißelWeißwasser/OberlausitzZittauZittauLandkreis BautzenBrandenburg
Karte

Beiersdorf (obersorbisch Bejerecy) ist eine als Waldhufendorf angelegte sächsische Gemeinde im Süden der Oberlausitz. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Oppach-Beiersdorf im Landkreis Görlitz an.

Geographie und Verkehr

Die Gemeinde Beiersdorf liegt im westlichen Teil des Landkreises Görlitz im Lausitzer Bergland, nahe der Grenze zu Nordböhmen (Tschechien) und wird vom Beiersdorfer Wasser durchflossen. Sie liegt etwa 18 km südlich von Bautzen und 11 km westlich von Löbau. Der höchste Berg ist der Bieleboh mit 499 Metern.

Die Bundesstraße 96 verläuft westlich des Gemeindegebietes.

Durch Beiersdorf verkehrte bis zum 17. September 1945 die Schmalspurbahn Taubenheim–Dürrhennersdorf, welche infolge des Zweiten Weltkrieges als Reparationsleistung für die Sowjetunion abgebaut wurde. Nächstgelegener Bahnhof ist jetzt Neusalza-Spremberg an der Bahnstrecke Oberoderwitz–Wilthen, etwa 5 km südlich von Beiersdorf gelegen.

Geschichte

Karte von Oberreit mit Beiersdorf von 1821–22

Die Gründung der Ansiedlung Beiersdorf erfolgte offenbar nach 1200 in der Zeit der bäuerlichen deutschen Landnahme durch Lokatoren. Bei seiner ersten urkundlichen Erwähnung am 21. Januar 1272 wird der Ort als bischöflich-meißnisches Zinsdorf aufgeführt, zusammen mit den Dörfern Cunewalde, Spremberg und Niederfriedersdorf. Vom Jahr 1559 an war Beiersdorf kursächsisch und gehörte zum Stolpener Amt. Das Rittergut Beiersdorf hatte sich erst allmählich entwickelt. 1489 wurde Hans von Rechenberg auf Oppach durch den Bischof Johann von Meißen mit Beiersdorf belehnt. Seitdem bis ins 17. Jahrhundert verblieb das Dorf im Besitz der Rechenbergischen Familie.

1939 wurde Neulauba eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Beim Zensus vom 9. Mai 2011 lebten in den 461 Wohngebäuden der Gemeinde 1233 Personen. Der Kernort Beiersdorf hatte 816 Einwohner, die übrigen lebten in Gebirge (189), Zeile (80), Zwenke (55), Neulauba (47) und Schmiedenthal (46). Das Durchschnittsalter lag bei 47,8 Jahren, wobei zwischen Zeile (41,6) und Beiersdorf (48,9) sowie Neulauba (56,3) deutliche Unterschiede sichtbar werden, eine Überalterung des Ortsteils Neulauba belegen.[2]

JahrEinwohner
156621 besessene Mann,
15 Gärtner
176412 besessene Mann,
75 Gärtner
18341.232
18711.503
18901.544
19101.578
19251.594
19391.678
19461.958
19502.070
19641.937
19901.444
20001.374
20071.284
20091.253
20121.191
20131.174

Quelle: Das Historische Ortsverzeichnis von Sachsen[3]

Ortsnamenformen

Der Ortsname soll nach dem Lokator „Beyer/Beier“ benannt sein. Ein anderer Namensursprung leitet sich vom Stammesnamen der Bayern ab.[4]

Der Name entwickelte sich folgendermaßen: 1272: Begerstorf, Beyerstorp, 1355: Beyersdorf, 1368: Beygirstorf, 1419: Beierßdorff, 1433: Beierstorff, 1504: Beyerßdorf, 1875: Beiersdorf b. Neusalza.

Verwaltungszugehörigkeit

1590: Amt Stolpen, 1764: Amt Stolpen, 1816: Amt Stolpen, 1843: Amt Stolpen, 1856: Gerichtsamt Neusalza, 1875: Amtshauptmannschaft Löbau, 1952: Kreis Löbau, 1994: Landkreis Löbau-Zittau, 2008: Landkreis Görlitz

Religion

43 % der Einwohner sind evangelisch, 4 % katholisch.[5] Den Lutheranern steht die Lutherkirche in Beiersdorf zur Verfügung, die zum Kirchenbezirk Löbau-Zittau der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens gehört. Die wenigen Katholiken sind der Pfarrei Mariä Namen in Löbau, Bistum Dresden-Meißen, zugeordnet, die im nahen Schönbach die Kapelle St. Heinrich unterhält.

Politik

Gemeinderat

Bei der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 gingen die 10 Sitze des Gemeinderates erneut an die Kandidaten der Freien Wählergemeinschaft „Neues Forum“ (FWG, Stimmenanteil 99,5 %, 2019: 99,8 %). Die Wahlbeteiligung lag bei 73,4 Prozent (2019: 72,2 Prozent). Tritt nur eine Initiative an, können Wähler händische Namen auf den Wahlzettel schreiben (sog. „Einzelvorschläge“). Davon haben 0,5 % der Wähler Gebrauch gemacht.

letzte Gemeinderatswahlen
Liste2024[6]2019[7]2014[8]
Sitzein %Sitzein %Sitzein %
Freie Wählergemeinschaft „Neues Forum“1099,51099,81099,5
Einzelvorschläge0,50,20,5
Wahlbeteiligung73,4 %72,2 %62,5 %

Bürgermeister

Im Juli 2015 wurde Hagen Kettmann zum ehrenamtlichen Bürgermeister gewählt und bei der Wahl am 12. Juni 2022 mit einem Stimmenanteil von 93,1 % für weitere sieben Jahre in seinem Amt bestätigt.[9][10]

Kettmanns Vorgänger war Matthias Rudolf. Er hatte das Amt seit der Wende ausgeübt.[9]

letzte Bürgermeisterwahlen
WahlBürgermeisterVorschlagWahlergebnis (in %)
2022Hagen KettmannKettmann93,1
201558,8
2008Matthias RudolfFWV „Neues Forum“96,4
2001FWG Beiersdorf69,4

Sehenswürdigkeiten

Umgebindehaus in Beiersdorf

Die Kulturdenkmale sind in der Liste der Kulturdenkmale in Beiersdorf aufgeführt.

Gemeindegliederung

Ortsteile sind Gebirge, Neulauba, Schmiedenthal, Zeile und Zwenke.

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Ewald Redam (1884–1947), Athlet, Varietist und Modell

Literatur

  • Cornelius Gurlitt: Beiersdorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 34. Heft: Amtshauptmannschaft Löbau. C. C. Meinhold, Dresden 1910, S. 1.
Commons: Beiersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Beiersdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
  2. Zensus 2011 – Gemeinde Beiersdorf
  3. Beiersdorf (4). Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, abgerufen am 23. Januar 2019.
  4. Wenzel, Walter: Oberlausitzer Ortsnamenbuch: mit einem Exkurs zur Siedlungsgeschichte und mehrfarbigen Karten / Walter Wenzel. - Bautzen: Domowina-Verl., 2008
  5. Zensusdatenbank (Memento desOriginals vom 21. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse.zensus2011.de
  6. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 10. September 2024.
  7. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 10. September 2024.
  8. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 10. September 2024.
  9. a b Beiersdorf: Amtsinhaber kandidiert wieder. In: Sächsische.de. DDV Mediengruppe GmbH & Co. KG, Dresden, 11. April 2022, abgerufen am 10. September 2023.
  10. Ergebnis der Bürgermeisterwahl 2022 in Beiersdorf. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Kamenz, abgerufen am 10. September 2023.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Beiersdorf in GR.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Beiersdorf, Landkreis Görlitz, Sachsen, Deutschland.
English (en): Locator map of Beiersdorf in District of Görlitz, Saxony, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Beiersdorf dans l'arrondissement de Görlitz dans Saxe, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Bejerecy, Zhorjelski wokrjes, Sakska, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Beiersdorf во рамките на Landkreis Görlitz, Sachsen, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Beiersdorf in de Landkreis Görlitz, Sachsen, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Beiersdorf en Landkreis Görlitz, Sachsen, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Saxony, District of Görlitz, Beiersdorf ഭൂപടസ്ഥാനം.

Umgebindehaus in Beiersdorf.jpg
Autor/Urheber: Jannika Schünemann, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Umgebindehaus in Beierdorf, Löbauer Straße 62
Fotothek df rp-c 0670041 Beiersdorf. Oberreit, Sect. Stolpen, 1821-22.jpg
Originale Bildbeschreibung von der Deutschen Fotothek
Beiersdorf. Oberreit, Sect. Stolpen, 1821/22