Bedburg-Hau

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:51° 46′ N, 6° 11′ O
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk:Düsseldorf
Kreis:Kleve
Höhe:20 m ü. NHN
Fläche:61,31 km2
Einwohner:13.607 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:222 Einwohner je km2
Postleitzahl:47551
Vorwahl:02821
Kfz-Kennzeichen:KLE, GEL
Gemeindeschlüssel:05 1 54 004
Gemeindegliederung:7 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 1
47551 Bedburg-Hau
Website:www.bedburg-hau.de
Bürgermeister:Stephan Reinders (CDU)
Lage der Gemeinde Bedburg-Hau im Kreis Kleve
KarteNiederlandeKrefeldKreis BorkenKreis ViersenKreis WeselBedburg-HauEmmerich am RheinGeldernGochIssumKalkarKerkenKevelaerKleveKranenburg (Niederrhein)ReesRheurdtStraelenUedemWachtendonkWeeze
Karte

Die Gemeinde Bedburg-Hau liegt am unteren Niederrhein im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen und ist eine kreisangehörige Gemeinde des Kreises Kleve im Regierungsbezirk Düsseldorf. Sie ist Mitglied der Euregio Rhein-Waal.

Geografie

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Bedburg-Hau gliedert sich in die sieben Ortschaften

  • Hasselt
Hasselt ist unter anderem berühmt für die große Wandmalerei an der Altarwand der katholischen Dorfkirche, welche ein sehr realistisches Bild des Gekreuzigten Jesus Christus zeigt. Sehenswert ist auch der Herrensitz Haus Rosendal aus dem 15. Jahrhundert. Das Haus ging aus einem um 1433 erbauten steinernen Bergfried hervor. Der letzte Umbau an dem Haus erfolgte 1797
Hau ist mit ca. 6000 Einwohnern der größte Ortsteil der Gemeinde. Der Ortsname ist hergeleitet aus dem Begriff Abhauen oder „Op den Hau“, womit auf die Gründung des Ortes nach Rodungen hingewiesen wird.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde Bedburg-Hau grenzt im Westen und Norden an die Stadt Kleve, im Osten an die Stadt Kalkar und im Süden an die Stadt Goch und die Gemeinde Uedem.

Geschichte

Ihren Namen verdankt die Gemeinde der Entstehung der Rheinischen Kliniken Bedburg-Hau im Jahre 1908. Auch der für die Kliniken erbaute Bahnhof erhielt den Namen Bedburg-Hau. Hau war die größte Gemeinde des damaligen Amtes Till, Bedburg war die größte Pfarrgemeinde, rund um das mittelalterliche Marienstift Bedburg.

Im nahegelegenen Klever Reichswald und im Umfeld des heutigen Bedburg-Hau fand im Februar 1945 die sogenannte Schlacht im Reichswald statt.

Gebietsreform

Bedburg-Hau entstand in der heutigen Form am 1. Juli 1969 beim ersten kommunalen Neugliederungsprogramm in Nordrhein-Westfalen. Die Gemeinden Hau, Louisendorf, Schneppenbaum und Till-Moyland des Amtes Till sowie die Gemeinde Huisberden des Amtes Griethausen wurden zur neuen Gemeinde Bedburg-Hau zusammengeschlossen.[2]

Am 1. Januar 1975 wurde im Zuge des zweiten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen (§ 12 Niederrhein-Gesetz) der Altkreis Kleve mit dem ehemaligen Kreis Geldern und Teilgebieten der Kreise Moers und Rees zum neuen niederrheinischen Großkreis Kleve zusammengefügt.

Einwohnerentwicklung

Die folgenden Angaben beziehen sich auf das heutige Gebiet der Gemeinde Bedburg-Hau.[3]

Jahr197319801985199019952000200520102015201720192020
Einwohner13.13013.93813.32412.32812.31512.41712.92613.21213.03313.06012.95512.973

Politik

Kommunalwahl 2020
(in %)[4]
 %
50
40
30
20
10
0
49,1
21,7
19,8
9,4
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
+3,8
−6,3
+4,9
−2,3
Sitzverteilung ab 2020
Insgesamt 26 Sitze

Gemeinderat

Seit der letzten Kommunalwahl am 13. September 2020 sind im Gemeinderat CDU (49,1 %, 13 Sitze), SPD (21,7 %, 6 Sitze), Grüne (19,8 %, 5 Sitze) und FDP (9,4 %, 2 Sitze) vertreten. Die Wahlbeteiligung lag bei 59,55 %.[4]

Bürgermeister

Zum Bürgermeister der Gemeinde Bedburg-Hau gewählt wurde 2020 in der Stichwahl Stephan Reinders (CDU)[5] als Nachfolger von Peter Driessen (parteilos).

Wappen

Wappen der Gemeinde Bedburg-Hau
Wappen der Gemeinde Bedburg-Hau
Blasonierung: „Geteilt; oben in Blau ein schwebendes goldenes (gelbes) Antoniuskreuz; unten in Gold (Gelb) eine fünfschenklige rote Lilienhaspel, belegt mit einem silbernen (weißen) Mühlstein.“[6]
Wappenbegründung: Das von Walther Bergmann entworfene Wappen wurde am 13. März 1975 vom Regierungspräsidenten in Düsseldorf verliehen. Es kombiniert Motive der alten Wappen des Amtes Till. Das Antoniuskreuz weist auf einen heiligen Einsiedler hin, dem in Hau eine Kapelle geweiht war. Der Mühlstein entstammt dem Amtswappen von Till, welches auf ein altes Gerichtssiegel zurückgeht.
00Banner: „Blau-Gelb im Verhältnis 1 : 1 quergestreift; oben in Blau ein schwebendes gelbes Antoniuskreuz, unten in Gelb eine fünfschenklige rote Lilienhaspel, belegt mit einem weißen Mühlstein.“

Wappen der Ortsteile

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Moyland

1997 eröffnete das Museum Schloss Moyland. Hier ist gegenwärtig der weltweit größte Bestand an Werken und Archivalien von und zu Joseph Beuys untergebracht. Daneben werden den Besuchern zahlreiche Kunstobjekte des 19. und 20. Jahrhunderts zugänglich gemacht. Alle Werke stammen aus der Sammlung der Gebrüder Hans und Franz Joseph van der Grinten.

In Berg und Tal im Ortsteil Hau befindet sich das Grabmal des Moritz von Nassau, das er selbst im Jahre 1678 neben seinem Wohnhaus errichten ließ. Er wurde nach seinem Tod 1679 allerdings nur vorübergehend dort beigesetzt, bevor sein Leichnam ein Jahr später in die Familiengruft nach Siegen überführt wurde. Das Grabmal besteht aus der gusseisernen, reichverzierten Tumba und viertelkreisförmigen Mauern, in die antike römische Kunstwerke eingearbeitet wurden, die man 1820 in das neu gegründete Landesmuseum nach Bonn brachte und durch Kopien ersetzte. Das Grabmal wurde mehrfach beschädigt und restauriert.

Die Pfarrkirche St. Markus in Schneppenbaum ist die ehemalige Klosterkirche des Prämonstratenserinnenstiftes Bedbur(g). Von der romanischen kreuzförmigen Kirche aus dem 12. Jahrhundert sind der Turm und das Ostschiff mit dem jüngeren gotischen Chorabschluss im Original erhalten. Die übrigen Gebäudeteile waren Ende des 18. Jahrhunderts abgebrochen worden und wurden von 1900 bis 1902 neuromanisch wiederhergestellt.

Denkmalgeschützte Gebäude sind die Alte katholische Pfarrkirche St. Antonius Abbas und das Haus Rosendal. Die Kirche St. Antonius wurde 1988 geweiht.

Wirtschaft

Die LVR-Klinik Bedburg-Hau gehört zu den größten Kliniken in Nordrhein-Westfalen und behandelt psychische und neurologische Krankheiten.

Verkehr

Der Bahnhof Bedburg-Hau liegt an der linksniederrheinischen Strecke. Er wird montags bis freitags alle 30 Minuten, an Wochenenden und Feiertagen im Stundentakt vom RE 10 Niers-Express Kleve–Düsseldorf über Krefeld bedient. Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der RheinRuhrBahn, die Dieseltriebwagen vom Typ LINT 41 in Einzel- bis Dreifachtraktion einsetzt.

Im Kommunalen Personennahverkehr verkehren eine Reihe von Buslinien zur Erschließung der Region und des Stadtgebiets. Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr gilt der regionale Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) und der NRW-Tarif.

Bedburg-Hau ist über die Bundesstraße 9 an die Bundesautobahn 57 (E 31) angebunden.

Die nächstgelegenen Flughäfen sind der Flughafen Niederrhein in Weeze und der Flughafen Düsseldorf.

Bildung

  • Gemeinschaftsgrundschule St. Markus Bedburg-Hau (Standorte in Schneppenbaum und Hasselt (ehem. St. Stephanus Grundschule Hasselt))
  • Katholische Bekenntnisgrundschule St. Antonius Hau
  • Dietrich-Bonhoeffer-Schule, Rhein. Schule für Körperbehinderte
  • Krankenpflegeschule des LVR
  • Fachschule des LVR für Heilerziehungspflege

Söhne und Töchter der Gemeinde

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2024. (Hilfe dazu)
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 79.
  3. Bevölkerung aller Gemeinden in Nordrhein-Westfalen ab dem 31. Dezember 1962 jeweils am Jahresende nach dem jetzigen Gebietsstand
  4. a b Archivierte Kopie (Memento desOriginals vom 8. November 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahl.krzn.de Kommunales Rechenzentrum Niederrhein
  5. Wahlergebnispräsentation Gemeinde Bedburg-Hau Bürgermeisterwahl. Abgerufen am 12. Oktober 2020.
  6. Nagel, Rolf, Rheinisches Wappenbuch, Köln 1986, S. 64
Commons: Bedburg-Hau – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bedburg-Hau – Reiseführer

Auf dieser Seite verwendete Medien

DEU Huisberden COA.svg
"In Grün zwischen zwei silbernen (weißen) Wellenbalken ein silbernes (weißes) niederrheinisches Bauernhaus (Hof Weylhusen) mit goldenem (gelbem) Dach. Im Schildhaupt zwei gekreutzte goldene (gelbe) Schlüssel (Petrischlüsel),die Bärte nach außen gerichtet.
Banner Bedburg-Hau.svg
Beschreibung des Banners: "Blau-Gelb im Verhältnis 1 : 1 quergestreift; oben in Blau ein schwebendes gelbes Antoniuskreuz, unten in Gelb eine fünfschenklige rote Lilienhaspel, belegt mit einem weißen Mühlstein."
Bedburg-Hau in KLE.svg
Autor/Urheber: TUBS, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Deutsch (de): Lagekarte von Bedburg-Hau, Kreis Kleve, Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
English (en): Locator map of Bedburg-Hau in District of Kleve, North Rhine-Westphalia, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Bedburg-Hau dans l'arrondissement de Clèves dans Rhénanie-du-Nord-Westphalie, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Bedburg-Hau, Kreis Kleve, Nordrhein-Westfalen, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Bedburg-Hau во рамките на Kreis Kleve, Nordrhein-Westfalen, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Bedburg-Hau in de Kreis Kleve, Nordrhein-Westfalen, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Bedburg-Hau en Kreis Kleve, Nordrhein-Westfalen, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ North Rhine-Westphalia, District of Kleve, Bedburg-Hau ഭൂപടസ്ഥാനം.
DEU Louisendorf COA.svg
"In Silber (Weiß) drei blaue Kornblumen im Verhältnis 2:1 mit goldenen Butzen." Die Kornblumen erinnern an die Lieblingsblume der preußischen Königin Luise (1776-1810). Als Gründungsjahr des Ortes Louisendorf kann der Tag des Erlasses der Königlichen Kabinetts-Ordre vom 30. September 1820 über die Genehmigung der Anlage Louisendorf im Kalkarer Wald oder Eichenwald angesehen werden. Von 1820 bis 1823 rodeten Pfälzer Bauern den Wald. Die entstandene Kolonie benannten sie nach der preußischen Königin.
DEU Till-Moyland COA.svg
"Geteilt in Rot und Silber (Weiß), im oberen roten Feld ein silberner (weißer) Mühlstein mit einem schwarzen Mühleisen aus dem Siegel des einstigen Schöffengerichtes von Till und unten drei schrägrechts gerichtete rote Balken." Der Mühlstein ist das Märtyrerattribut des Ortspatrons Vincentius. Die drei roten Schrägbalken sind dem Wappen des einstigen Grundherrn auf Schloss Moyland, des Freiherrn Alexander van Spaen, entnommen, der 1678 die beiden Herrlichkeiten Till und Moyland zusammenführte.
DEU Hau COA.svg
"In Blau eine goldene (gelbe) Kette mit sieben Gliedern und fünf Antoniuskreuzen. Im Schildhaupt drei Glieder zu den Seiten jeweils wechselnd ein Antoniuskreuz und ein Kettenglied. Im Schildfuß eine goldene (gelbe) Glocke mit Klöppel aufgehängt an einem Antoniuskreuz." Das Wappen zeigt die Kette des Antoniusordens.
DEU Qualburg COA.svg
"In Silber (Weiß) ein schräglinker blauer Wellenbalken darüber auf einer schräglinken Linie drei grüne Kopfweiden mit schwarzen Stämmen, unten ein goldener (gelber) römischer Kopfschutz mit rotem Kamm." Das Wappen dokumentiert die Lage des Ortes an der Wetering, die landschaftstypischen Kopfweiden sowie die römische Geschichte des Ortes. Qualburg wurde auf den Fundamenten einer spätrömischen Siedlung gegründet.
DEU Hasselt COA.svg
"Gespalten in Rot und hinten (links) geteilt in Grün und Gold (Gelb). Im vorderen roten Feld eine silbene (weiße) Kirche mit schwarzen Turmkreuz. Hinten oben in Grün ein linksschräger silberner (weißer) Balken und im unteren linken goldenen (gelben) Feld eine grüne Haselnuss mit silberner (weißer) Frucht." Das Wappen erinnert an die, dem heiligen Stephan geweihte Kapelle aus dem 13. Jahrhundert, die Zugehörigkeit zum Rheinland und an den Namen selbst "Hasselt" = "Haselbuschort".
DEU Schneppenbaum COA.svg
"In Grün ein silberner (weißer) Baum, in der Baumkrone vier rote linksgerichtete Schnepfen im Verhältnis 1:2:1." Es handelt sich hier um ein sogenannntes "redendes Wappen", "die Schnepfen auf dem Baum". Die vier Vögel stehen für die ehemalige gemeindeangehörigen Dörfer Hasselt, Qualburg, Riswick und Schneppenbaum selbst.