Beauronne
| Beauronne Beurona | ||
|---|---|---|
| ||
| Staat | ||
| Region | Nouvelle-Aquitaine | |
| Département (Nr.) | Dordogne (24) | |
| Arrondissement | Périgueux | |
| Kanton | Vallée de l’Isle | |
| Gemeindeverband | Isle Vern Salembre en Périgord | |
| Koordinaten | 45° 6′ N, 0° 23′ O | |
| Höhe | 51–150 m | |
| Fläche | 19,24 km² | |
| Einwohner | 372 (1. Januar 2022) | |
| Bevölkerungsdichte | 19 Einw./km² | |
| Postleitzahl | 24400 | |
| INSEE-Code | 24032 | |
Blick auf Beauronne | ||
Beauronne (Aussprache [boˈʁɔn], okzitanisch Beurona) ist ein Ort und eine aus mehreren Weilern (hameaux) und Einzelgehöften bestehende französische Gemeinde mit 372 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Périgueux und zum Gemeindeverband Communauté de communes Isle Vern Salembre en Périgord. Die Bewohner werden Beauronnais und Beauronnaises genannt.
Geografie

Die Gemeinde Beauronne liegt etwa 28 Kilometer westsüdwestlich von Périgueux und etwa 28 Kilometer nordnordwestlich von Bergerac in der stark bewaldeten Région naturelle der Double, Teil des touristisch benannten Périgord blanc. Das Gemeindegebiet befindet sich im Einzugsgebiet der Dordogne und wird entwässert von der gleichnamigen Beauronne, die es im Osten begrenzt, vom zeitweise trockenfallenden Ruisseau de la Boulbène, der es im Nordwesten abschnittsweise begrenzt, vom zeitweise trockenfallenden Ruisseau de Rieu Quérieu, der es im Nordosten begrenzt, sowie von verschiedenen kleineren Fließgewässer.
Das Département Dordogne liegt auf der Nordplatte des Aquitanischen Beckens und grenzt im Nordosten an einen Rand des Zentralmassivs. Es weist eine große geologische Vielfalt auf. Das Gelände ist in der Tiefe in regelmäßigen Schichten angeordnet, die von der Sedimentation auf dieser alten Meeresplattform zeugen. Das Département lässt sich daher geologisch in vier Stufen unterteilen, die sich nach ihrem geologischen Alter unterscheiden. Beauronne liegt in der vierten Stufe von Nordosten, einem Plateau aus Kieselsandsteinablagerungen und Seekalksteinen aus dem Tertiär.[1] Die im Gemeindegebiet hervortretenden Schichten bestehen aus Oberflächenformationen aus dem Quartär, einige Sedimentgesteinen aus dem Känozoikum, andere aus dem Mesozoikum.
Das Relief des Gebiets von Beauronne zeigt eine Hügellandschaft, die durch das Flusstal der Beauronne tief eingeschnitten wird, mit Erhebungen meist über 100 m. Der topographisch höchste Punkt liegt mit 150 m im Süden, der tiefste Punkt mit 51 m im Süden beim Austritt der Beauronne aus dem Gemeindegebiet. Das Zentrum liegt leicht erhöht oberhalb der Beauronne auf etwa 80 m Höhe.
Rund 70 % der Fläche der Gemeinde sind bewaldet, rund 29 % werden landwirtschaftlich, hauptsächlich heterogen genutzt, rund 1 % entfällt auf bebaute Flächen.[2]
Beauronne wird von folgenden sieben Gemeinden umgeben:
| Saint-André-de-Double | Saint-Vincent-de-Connezac | Saint-Jean-d’Ataux |
| Saint-Étienne-de-Puycorbier | Douzillac | |
| Saint-Front-de-Pradoux | Saint-Louis-en-l’Isle |

Natürliche Risiken
Naturrisiken manifestieren sich in Beauronne als
- Überschwemmungen und den mit ihnen assoziierten Schlammströmen und Hangrutschungen, besonders entlang der Beauronne
- Dürren
- Waldbrände
- Bodensetzungen.
Aufgrund der Schäden, die durch Überschwemmungen und Schlammlawinen in den Jahren 1982, 1986 und 2009 verursacht wurden, wurde für die Gemeinde der Naturkatastrophenzustand ausgerufen. Im Dossier des Départements über Hauptrisiken sind vorbeugenden Maßnahmen zur Reduktion von Hochwasserschäden festgelegt. Im gesamten Gemeindegebiet besteht zur Vorbeugung von Waldbränden eine rechtliche Plicht zur Beseitigung von Gestrüpp rund um Häuser, Straßen und andere Einrichtungen oder Geräten und zeitliche und räumliche Beschränkungen von offenem Feuer, beispielsweise beim Verbrennen von Abfällen oder Pflanzen, beim Campen oder beim Feuerwerk.[3]
Wie die Risikokarte zeigt, ist das gesamte Gemeindegebiet bis auf das Tal der Beauronne von der starken Gefahr durch Bodensetzungen bei abwechselnden Dürre- und Regenperioden betroffen. Die Erdbebengefahr ist als relativ niedrig einzustufen. Das Gemeindegebiet ist einer schwachen Radongefahr ausgesetzt und wird der Zone 1 zugeordnet.[4]
Toponymie und Geschichte
Beauronne war einst eine Kommende der Johanniter. Ihre romanische Kirche, die im Laufe der Zeit stark verändert wurde, ist zur gleichen Zeit errichtet, an dem der Name des Dorfes, Berona, im 12. Jahrhundert in den Schriften erwähnt wurde. Im 13. Jahrhundert änderte sich der Name zu Beurona. Die moderne Schreibweise transformierte das -eu zu -eau, wie erst 1760 belegt wird.
Am Vorabend der Französischen Revolution arbeiteten 132 Töpfer in der Gemeinde. Doch bis 1801 waren infolge des Krieges über 80 % verschwunden. 1801 waren die 34 in der Gemeinde verbliebenen Töpfer ebenfalls größtenteils Bauern. Der Untergrund der Gemeinde versorgte die Töpfer mit hochwertigem Kaolin und feuerfesten Tonen, und die Glasur wurde aus Feldspatsand und altem, wiederverwertenden Blei hergestellt. Die ersten Öfen waren einfache Herde aus Ziegeln. Sie wurden mit Holz beheizt, und der Brand erfolgte in aufeinanderfolgenden Brennöfen (Räuchern), um die Stücke zu härten, damit die bereits im Ofen befindliche Keramik das Gewicht der oberen Schichten tragen konnte. Der letzte Brand dauerte 48 Stunden. Die Keramik wurde auf den Märkten von Périgueux, Ribérac, Montpon, Bergerac und Sainte-Foy-la-Grande verkauft. Später wurde sie sogar bis nach Bordeaux und in die Region Saintonge transportiert. 1801 waren in der Gemeinde drei Ziegeleien in Betrieb, die Ton verwendeten und 32.000 Ziegel (hohl und flach) sowie 12.000 Ziegel produzierten.[5]
Das Dorf nahm den Namen des Flusses an, an dem es gegründet wurde. Der Name Bouronnne ist aus zwei Wörtern der gallischen Sprache zusammengesetzt. Der erste Teil, °beber, entspricht dem lateinischen fiber und dem deutschen „Biber“. Das Wort wurde im Altfranzösischen zu bièvre, u. a. dem Namen eines Nebenflusses der Seine, fortgeführt. °beber und fiber entstammen einem älteren Ausdruck, der „braun“ bedeutet, eben der Farbe des Biberfells. Das zweite Element von Bouronnne stammt vom gallischen °-onna, einer weiblichen Variante von -°onno mit der Bedeutung „Fließgewässer“, äquivalent zum lateinischen unda (deutsch Woge). Die Beauronne ist also der Fluss der Biber.[6]
Bevölkerungsentwicklung
| Beauronne: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020 | ||||
|---|---|---|---|---|
| Jahr | Einwohner | |||
| 1793 | 679 | |||
| 1800 | 625 | |||
| 1806 | 696 | |||
| 1821 | 626 | |||
| 1831 | 836 | |||
| 1836 | 824 | |||
| 1841 | 826 | |||
| 1846 | 850 | |||
| 1851 | 810 | |||
| 1856 | 825 | |||
| 1861 | 795 | |||
| 1866 | 814 | |||
| 1872 | 786 | |||
| 1876 | 787 | |||
| 1881 | 777 | |||
| 1886 | 738 | |||
| 1891 | 720 | |||
| 1896 | 703 | |||
| 1901 | 675 | |||
| 1906 | 634 | |||
| 1911 | 652 | |||
| 1921 | 573 | |||
| 1926 | 522 | |||
| 1931 | 489 | |||
| 1936 | 479 | |||
| 1946 | 432 | |||
| 1954 | 451 | |||
| 1962 | 450 | |||
| 1968 | 412 | |||
| 1975 | 350 | |||
| 1982 | 340 | |||
| 1990 | 328 | |||
| 1999 | 310 | |||
| 2006 | 302 | |||
| 2013 | 342 | |||
| 2020 | 371 | |||
| Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[7] INSEE ab 2006[8][9][10] Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz | ||||
Der kontinuierliche Bevölkerungsrückgang seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist im Wesentlichen auf die Reblauskrise im Weinbau und die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft sowie den jeweils damit einhergehenden Verlust an Arbeitsplätzen zurückzuführen.

Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche Notre-Dame-de-la-Nativité entstammt dem 12. Jahrhundert; es kann davon ausgegangen werden, dass die seitlichen Strebepfeiler und der viergeschossige Vierungsturm mit seinem nach allen Seiten offenen Glockengeschoss ursprünglich sind. Deutlich erkennbar ist jedoch die Aufstockung des Langhauses zu einem Fluchtraum mit einem Doppelfenster im Westen. Im Innern der Apsis stehen Halbsäulen als Wandvorlagen; das Kirchenschiff verfügt dagegen nur über Blendarkaden auf Pfeilern. Der Kirchenbau ist seit dem Jahr 1926 als Monument historique eingeschrieben.[11]
Bildung
Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Grundschule (École élémentaire).[12]
Wirtschaft
Der Ort und seine Umgebung waren jahrhundertelang landwirtschaftlich geprägt; die meisten Menschen lebten als Selbstversorger von den Erträgen ihrer Felder und Gärten; auch Viehzucht und Weinbau wurden betrieben. Im Ort selbst ließen sich Handwerker, Kleinhändler und Dienstleister aller Art nieder. Seit den 1960er Jahren spielt der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes) eine nicht unbedeutende Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde.
Erwerbstätigkeit
Im Jahre 2022 waren 228 Personen zwischen 15 und 64 Jahren in Beauronne erwerbstätig, entsprechend 70,8 % der Bevölkerung der Gemeinde in dieser Altersklasse. Die Zahl der Arbeitslosen ist mit 25 im Jahr 2022 niedriger als im Jahr 2019 (37). Die Arbeitslosenquote sank deutlich von 22,3 % (2016) auf 15,4 % (2022).[13]
Branchen und Betriebe
25 nicht-landwirtschaftliche Gewerbebetriebe waren im Jahr 2022 in Beauronne wirtschaftlich aktiv:[13]
| Branche | ||
|---|---|---|
| Anzahl | % | |
| Gesamt | 25 | |
| Fertigung, Bergbau und andere Industrien | 4 | 16,0 % |
| Baugewerbe | 7 | 28,0 % |
| Groß- und Einzelhandel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie | 6 | 24,0 % |
| Information und Kommunikation | 1 | 4,0 % |
| Fachbezogene, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten sowie administrative und unterstützende Dienstleistungstätigkeiten | 2 | 8,0 % |
| Öffentliche Verwaltung, Bildung, menschliche Gesundheit und soziales Handeln | 2 | 8,0 % |
| Andere Dienstleistungen | 3 | 12,0 % |
Landwirtschaft
Im Jahr 2020 lag die technisch-ökonomische Ausrichtung der Landwirtschaft der Gemeinde mit dem Fokus auf Rindfleischerzeugung.[14] Die Zahl der aktiven landwirtschaftlichen Betriebe in der Gemeinde sank von 23 bei der Landwirtschaftszählung von 1988 auf 20 im Jahr 2000, auf 12 im Jahr 2010 und schließlich auf 8 im Jahr 2020, insgesamt ein Rückgang von 65 % in 32 Jahren. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche hingegen verringerte sich von 432 Hektar im Jahre 1988 auf 398 Hektar im Jahre 2020. Die genutzte Fläche pro Betrieb stieg hingegen signifikant von 18,8 Hektar auf 49,8 Hektar.[15][16][17]
Fernwanderwege
Entlang der südlichen Grenze zu den Nachbargemeinden Saint-Louis-en-l’Isle und Saint-Front-de-Pradoux verläuft der 116 Kilometer lange Fernwanderweg GR 646 von Périgueux nach Sainte-Foy-la-Grande.[18]
Verkehr
Die zur Departementsstraße D 709 herabgestufte ehemalige Nationalstraße N 709 von Montmoreau-Saint-Cybard über Saint-Jean-d’Ataux nach Bergerac über Saint-Front-de-Pradoux durchquert die Gemeinde von Nord nach Süd. Nachgeordnete Departementsstraßen und lokale Landstraßen verbinden das Zentrum mit weiteren Nachbargemeinden.
Busse einer Linie im Auftrag der Region Nouvelle-Aquitaine verbinden Beauronne mit Mussidan und mit Périgueux über Ribérac.[19]
Literatur
- Chantal Tanet, Tristan Hordé: Dictionnaire des noms de lieux du Périgord. Editions Fanlac, Périgueux 2000, ISBN 2-86577-215-2 (französisch).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Géologie de la Dordogne-Périgord. Éditions Esprit de Pays, abgerufen am 8. Oktober 2025 (französisch).
- ↑ Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, 2018, abgerufen am 8. Oktober 2025 (französisch).
- ↑ Dossier des Départements der Hauptrisiken. (PDF) Département Dordogne, abgerufen am 8. Oktober 2025 (französisch).
- ↑ Les risques près de chez moi. Ministerium für ökologischen Wandel, Biodiversität, Wälder, Meer und Fischerei, abgerufen am 8. Oktober 2025 (französisch).
- ↑ Beauronne. Tourismusbüro Vallée de l’Isle en Périgord, abgerufen am 8. Oktober 2025 (französisch).
- ↑ Tanet, Hordé, Seite 47
- ↑ Notice Communale Beauronne. EHESS, abgerufen am 8. Oktober 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2006 Commune de Beauronne (24032). INSEE, abgerufen am 8. Oktober 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2013 Commune de Beauronne (24032). INSEE, abgerufen am 8. Oktober 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2020 Commune de Beauronne (24032). INSEE, abgerufen am 8. Oktober 2025 (französisch).
- ↑ Beauronne – Église Notre-Dame-de-la-Nativité in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
- ↑ École élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 8. Oktober 2025 (französisch).
- ↑ a b Dossier complet Commune de Beauronne (24032). INSEE, abgerufen am 8. Oktober 2025 (französisch).
- ↑ Territoriale Spezialisierung der landwirtschaftlichen Produktion im Jahr 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 8. Oktober 2025 (französisch).
- ↑ Allgemeine Daten der landwirtschaftlichen Betriebe mit Sitz in Beauronne. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 8. Oktober 2025 (französisch).
- ↑ Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe und deren durchschnittliche landwirtschaftlich genutzte Fläche 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 8. Oktober 2025 (französisch).
- ↑ Gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 8. Oktober 2025 (französisch).
- ↑ GR®646 De Périgueux (Dordogne) à Ste-Foy-la-Grande (Gironde). gr-infos.com, abgerufen am 8. Oktober 2025 (französisch).
- ↑ Cars régionaux Dordogne. (PDF) Region Nouvelle-Aquitaine, abgerufen am 8. Oktober 2025 (französisch).
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