Bayerisches Landesamt für Statistik

Bayerisches Landesamt für Statistik
– LfStat –

Staatliche EbeneFreistaat Bayern
StellungLandesoberbehörde
AufsichtsbehördeBayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration
Gründung1. Oktober 1808 als Statiſtiſch⸗topographiſches Bureau
HauptsitzFürth
BehördenleitungThomas Gößl, Präsident
Bediensteterund 800
Netzauftrittwww.statistik.bayern.de
Hauptsitz in Fürth, in der ehemaligen Quelle-Hauptverwaltung (seit Oktober 2016)
Dienststelle in Schweinfurt,
in einem Neubau (seit Februar 1998)

Das Bayerische Landesamt für Statistik (abgekürzt LfStat), bis 31. Mai 2015 noch Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (abgekürzt LfStaD), ist eine dem Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration nachgeordnete bayerische Landesoberbehörde und zuständig für die amtliche Statistik in Bayern. Das Landesamt hat zwei Dienststellen in Fürth und in Schweinfurt.

Präsident des Amtes ist seit dem 1. Februar 2017 der Jurist Thomas Gößl.[1] Dieser ist zugleich als Landeswahlleiter für die Durchführung und Überwachung von Wahlen, Volksentscheiden und Volksbegehren in Bayern zuständig.

Aufgaben

Zu den zentralen Aufgaben gehört von über 350 Statistiken[2] sowie damit verbundene Aufgaben von der Landesoberbehörde bearbeitet.

Publikationen

Das Bayerische Landesamt für Statistik publiziert(e) folgende Veröffentlichungsreihen:

  • Querschnittsveröffentlichungen
    • Statistisches Jahrbuch für Bayern (ISSN 0930-5793)
  • Verzeichnisse, Adressbestände
  • Statistische Berichte
  • Mitteilungen des Landeswahlleiters bzw. der Landeswahlleiterin
  • Beiträge zur Statistik Bayerns, ab 1850, Übersicht (PDF; 609 kB)
  • Datenbanken und Karten
  • Gemeinschaftsveröffentlichungen der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder
  • Fachzeitschrift für Statistik Bayern in Zahlen (seit 1947)[3]
  • Zeitschrift des Bayerischen Statistischen Landesamts (1869 – 1980, Gesamtregister)
  • Pressemitteilungen
  • Datenbank GENESIS-Online[4]

Geschichte

Zum 1. Oktober 1808 wurde in Bayern das Statiſtiſch⸗topographiſche Bureau als Unterabteilung des auswärtigen Ministeriums eröffnet. Im selben Jahr wurde beim Ministerium des Innern eine Polizeisektion eingerichtet, zu deren Aufgaben ebenfalls die Statistik gehörte. Auf diese zweifache Basis gründet sich das heutige Bayerische Landesamt für Statistik. Im Jahr 1818 wurde die Zuständigkeit für Statistik an das Außenministerium übertragen. Die beiden Bereiche wurden zu einem eigenen statistischen Bureau unter Leitung von Joseph Ernst Ritter von Koch-Sternfeld zusammengelegt.

Bereits 1817 wurde das Statistisch-topographische Bureau im Ministerium des Äußern aufgelöst. Akten und Zuständigkeiten des Büros gingen in den Geschäftsbereich des Ministeriums des Innern über.

Aufgrund einer Erwähnung in einer Ministerialentschließung galt das Jahr 1833 lange Zeit fälschlicherweise als Gründungsjahr des Statistischen Bureaus. Franz von Berks wurde 1833 mit der Leitung des Bureaus beauftragt. 1850 wurde das Statistische Bureau zu einer selbständigen Behörde und erhielt den offiziellen Namen Königlich-Bayerisches Statistisches Bureau. Es wurde im Jahr 1909 schließlich in Königlich Bayerisches Statistisches Landesamt umbenannt. Im Zuge dessen wurde auch die bis dato existierende Statistische Centralcommission durch einen Statistischen Beirat ersetzt.

Ehemaliger Sitz in der Alten Akademie in München (bis März 2012)

Im Jahr 1919 erfolgte eine erneute Umbenennung in Bayerisches Statistisches Landesamt. Im Jahr 1944 wurde das damalige Amtsgebäude in der Lerchenfeldstraße in München bei einem Bombenangriff vollständig zerstört. Die Amtsgeschäfte wurden in verschiedenen Zweigstellen in München und Fürstenfeldbruck weitergeführt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzte das Bayerische Statistische Landesamt seine Tätigkeit im vollen Umfang fort. Die amerikanische Militärregierung beauftragte das Landesamt mit der Durchführung neuer Statistiken, wie Ernteerhebungen, Bevölkerungsfortschreibungen und einer Wohnungsbestandsaufnahme.

Das Bayerische Landesamt für Datenverarbeitung wurde 1982 in das Bayerische Statistische Landesamt eingegliedert. Der Amtsname änderte sich in Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung. In den 1990er Jahren beschloss der damalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber eine teilweise Verlegung des Sitzes von München nach Schweinfurt. Die neue Schweinfurter Dienststelle an der Gunnar-Wester-Straße in der Innenstadt hatte am 20. November 1996 Grundsteinlegung und wurde im Februar 1998 bezogen. Im Jahr 2006 wurde das Rechenzentrum Süd beim Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung in München eingerichtet. Am 1. Juni 2010 eröffnete das Amt eine weitere Dienststelle in Fürth, im Gebäude der ehemaligen Quelle-Hauptverwaltung.[5]

Ehemalige Dienststelle in München-Ramersdorf (bis Dezember 2019)

In der ersten Jahreshälfte 2012 zog das Münchner Amt in die St.-Martin-Straße im Stadtteil Ramersdorf um. Mit Wirkung vom 1. Januar 2014 wurde das Rechenzentrum Süd als IT -Dienstleistungszentrum des Freistaats Bayern (IT-DLZ Bayern) in das Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern eingegliedert, verblieb aber unter einem Dach mit dem Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung im Dienstgebäude in der St.-Martin-Straße. Ab 1. Juni 2015 entfiel der Namensbestandteil und Datenverarbeitung. Am 31. Dezember 2019 wurde die Dienststelle in München aufgelöst.

Weblinks

Commons: Bayerisches Landesamt für Statistik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Leitung und Organisation. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 3. März 2022.
  2. Aufgaben und Ziele. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 3. März 2022.
  3. Statistische Ämter des Bundes und der Länder/Statistische Bibliothek: Bayern in Zahlen (alle Ausgaben ab 01/2004). Abgerufen am 30. August 2021.
  4. Landesdatenbank GENESIS online
  5. Geschichte des Landesamtes (Memento vom 30. April 2011 im Internet Archive)

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Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Dienststelle München, St.-Martin-Straße 47 (seit 2012)
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