Bayerische EP 4

Bayerische EP 3/6(II) (EP 4)
DR-Baureihe E 362
Werkfoto
Werkfoto
Nummerierung:EP 3/6 20121 bis 20124
E 36 21 bis E 36 24
Anzahl:4
Hersteller:Krauss & Co., Mechanik/Maffei-Schwartzkopff-Werke (MSW), Elektrik
Baujahr(e):1915
Ausmusterung:1935–1937
Achsformel:1'C2'
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer:13.550 mm
Länge:12.250 mm
Gesamtradstand:9.750 mm
Dienstmasse:93,7 t
Reibungsmasse:50,1 t
Radsatzfahrmasse:16,8 t
Höchstgeschwindigkeit:80 km/h
Stundenleistung:960 kW bei 45 km/h
Dauerleistung:740 kW bei 80 km/h
Anfahrzugkraft:161,9 kN
Stundenzugkraft:76,9 kN
Dauerzugkraft:33,4 kN
Leistungskennziffer:10,25 kW/t
Treibraddurchmesser:1150 mm
Laufraddurchmesser:850 mm
Stromsystem:15 kV, 16 2/3 Hz AC
Stromübertragung:Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren:1 Einphasen-Reihenschlussmotor
Antrieb:Schrägstangenantrieb
Übersetzungsstufen:16 + 3 Überlaststufen
Steuerung:Lastschalter/Nockenschaltwerk-Steuerung mit Zusatztrafo

Die Bayerische EP 4 war eine elektrische Personenzuglokomotivbaureihe der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen für den Einsatz auf den Strecken Freilassing–Bad Reichenhall und Bad Reichenhall–Berchtesgaden.

Geschichte

Die Verbindung Salzburg–Freilassing–Bad Reichenhall–Berchtesgaden wurde zwischen 1912 und 1914 elektrifiziert. Die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen wollten damit den elektrischen Zugbetrieb erproben. Am 20. Oktober 1912 wurden dazu zwölf Probelokomotiven bestellt. Darunter waren unter anderem die vier EP 3 sowie die EP 4. Der elektrische Teil der EP 4-Lokomotiven wurde im Gegensatz zur EP 3 nicht von den SSW, sondern von MSW, einem Verbund von Maffei und Schwartzkopff, geliefert. Auch diese Lokomotiven waren erst ab 1916 auf ihrer zugedachten Strecke im Einsatz. Ab 1926 wurden die vier Loks als E 36 21 bis E 36 24 bezeichnet und besaßen die Baureihenbezeichnung E 362.

Diese Lokomotiven waren im Gegensatz zu der E 36 etwas stärker, hatten aber schlechtere Laufeigenschaften. Die Spurkranzabnützung soll aber in vertretbaren Grenzen geblieben sein.[1] Einsatzdaten sind aus der Literatur nicht zu entnehmen, deshalb muss die Annahme, sie war ständig im Bahnbetriebswerk Freilassing beheimatet und zwischen Salzburg und Berchtesgaden eingesetzt, als richtig angesehen werden.[1] Die Ausmusterungsdaten von ihr liegen zwischen 1935 und 1937.[2]

Technische Merkmale

Die Lokomotiven waren ca. 2 m länger als die E 36 und unterschieden sich in mehreren Details von ihr. Der augenfälligste äußere Unterschied zu ihr war, dass der Heizkessel mehr in der Mitte untergebracht, und dadurch die Stromabnehmer über den Führerständen platziert werden konnten. Ausgerüstet waren die Lokomotiven ebenso wie die E 36 mit einem Schrägstangenantrieb mit einseitiger Treibstange. Vom Laufwerk her besaßen sie anstatt des Krauss-Helmholtz-Lenkgestelles ein Bisselgestell. Die erste und zweite Kuppelachse waren im Rahmen fest gelagert, wobei die zweite Kuppelachse um 15 mm geschwächte Radreifen besaß. Die Seitenverschiebbarkeit des Bisselgestelles betrug ±54 mm, im Krauss-Lotter-Gestell hatte die Kuppelachse ±30 mm und das Drehgestell ±34,2 mm Seitenspiel.[1]

Der Rahmen der Lok war ein Innenrahmen mit kräftigen Rahmenwangen. Sie waren versteift durch die Pufferbohlen, mehrere Querträger, z. B. der Halterung für den Haupttransformator und den Gussstücken für die Motorlagerung. Der Lokkasten war aus Profilstahlgerippe und Blechverkleidung hergestellt, der Führerstand war innen mit Holz verkleidet. In jeder Stirnwand befand sich eine mittlere Übergangstür. Das Dach konnte teilweise abgehoben werden, die Stelle über den Heizkessel war da mit inbegriffen.[1]

Der Haupttransformator der Lok war ein ölgekühlter Typ, er besaß für die Fahrmotorensteuerung auf der Sekundärseite sieben Anzapfungen. Später wurden noch zwei Anzapfungen für die elektrische Zugheizung mit hinzugefügt. Der Fahrmotor entsprach dem der E 01 und E 30, er war ein 40-poliger Einphasen-Reihenschlussmotor mit Wendepolwicklung, doppelter Ankerwicklung und zwei Kommutatoren. Die Steuerung der Lokomotive war ebenso wie bei der E 01 bzw. der E 30 ausgeführt. Es war eine handbetätigte Schaltwalzensteuerung mit Zusatztrafo und ermöglichte 16 Dauerfahrstufen sowie drei Überlaststufen.

Literatur

  • Dieter Bäzold, Günther Fiebig: Eisenbahn-Fahrzeug-Archiv 4: Elektrische Lokomotiven deutscher Eisenbahnen. 1. Auflage. Alba-Verlag, Düsseldorf 1984, ISBN 3-87094-093-X / 5. Auflage. Transpress Verlag, Berlin 1984

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Dieter Bäzold, Günther Fiebig: Eisenbahn-Fahrzeug-Archiv 4: Elektrische Lokomotiven deutscher Eisenbahnen. 1. Auflage. Alba-Verlag, Düsseldorf 1984, ISBN 3-87094-093-X / 5. Auflage. Transpress Verlag, Berlin 1984, Beschreibung der E 362
  2. Kurze Beschreibung der Lok auf www.elektrolok.de (Memento des Originals vom 10. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.elektrolok.de

Auf dieser Seite verwendete Medien

Werkfoto Krauss E 36 21.tif
Werkfoto von Krauss über die E 36 21