Baumschlingen
Baumschlingen | ||||||||||||
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Glatte Baumschlinge (Periploca laevigata) in Teneriffa | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Periploca | ||||||||||||
L. |
Die Baumschlingen (Periploca) sind eine Pflanzengattung der Unterfamilie Periplocoideae, die der Familie Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) zugerechnet wird. Zwei Arten werden auch in Mitteleuropa als Zierpflanzen kultiviert.
Beschreibung
Baumschlingen sind meist windende oder selten aufrechte, kahle Sträucher, die Wuchshöhen von mehreren Metern erreichen. Die gegenständigen, gestielten oder sitzenden Laubblätter sind immergrün oder fallen in Trockenzeiten ab; bei wenigen Arten sind sie auch zu Schuppen reduziert. Die Form der Blattspreite reicht von elliptisch bis eiförmig. Die Länge beträgt zwischen ungefähr 1,5 bis zu 10 cm, die Breite 0,2 bis 5 cm.[1]
Die zymösen Blütenstände werden in den Blattachseln und an den Enden der Zweige gebildet. Durchschnittlich 3 bis 15 gestielte Blüten sitzen in lockeren Gruppen. Die zwittrigen, fünfzähligen Blüten weisen einen Durchmesser von etwa 1 bis 2,4 cm auf. Die fünf Kelchblätter sind frei.[2] Die fünf Kronblätter sind länglich und an der Spitze gerundet. Sie sind randlich gelblich-grün mit dunkelrotem oder braunem Mittelteil oder auch einheitlich gefärbt. Die Nebenkrone ist dunkelbraun, purpurrot oder gelblich. Es ist ein Kreis mit fünf freien Staubblättern vorhanden mit kurzen, breiten[3] Staubfäden.[1]
Die meist paarig in stumpfem oder spitzem Winkel zueinander („hornförmig“) angeordneten, spindelförmigen, glatten Balgfrüchte werden meist zwischen 10 und 20 cm lang, im Extremfall bis 45 cm. Die länglichen Samen sind bisweilen recht groß (3 bis 14 mm lang und 1 bis 2,5 mm breit) und besitzen an der Spitze einen 20 bis 25 mm langen Haarschopf.[1]
Verbreitung
Die Gattung Periploca kommt auf den Kapverden, den Kanaren, in Nordafrika, Südeuropa und Kleinasien, am Kaukasus, auf der Arabischen Halbinsel, entlang des Ostafrikanischen Grabens von Äthiopien bis Malawi und vom Süd-Iran über Pakistan und den Himalaja bis in die Volksrepublik China vor.[4]
Systematik
Die Erstbeschreibung der Gattung durch Carl von Linné in Species Plantarum wurde 1753 veröffentlicht.[5] Den Namen schrieb er Joseph Pitton de Tournefort zu.
Es werden derzeit 14–17 Periploca-Arten anerkannt, die sich auf zwei Sektionen verteilen.[2][6] In regionalen Floren[7] werden einige Unterarten zu Arten aufgewertet. Hier eine Auswahl an Arten:
- Sect. Periploca
- Periploca angustifoliaLabill.: Sie kommt vom nördlichen Afrika bis Mauretanien, im südöstlichen Spanien, in Sizilien, Kreta und früher auch in Syrien vor.[6]
- Periploca aphyllaDecne.: Mit zwei Unterarten:
- Periploca calophylla(Wight) Falc. (inkl. Periploca floribundaTsiang, Periploca forrestiiSchltr.): Die Heimat ist Pakistan, Indien, Nepal, Bhutan, Vietnam und China.[8] Man kann zwei Varietäten unterscheiden.
- Periploca gracilisBoiss. (Syn.: Cyprinia gracilis(Boiss.) Browicz): Sie kommt in Zypern und in der südlichen Türkei vor.[6]
- Griechische Baumschlinge oder Orientalische Baumschlinge (Periploca graecaL.): Die Heimat ist Ost- und Südosteuropa und Westasien bis zum Kaukasus. In Nordafrika und Südwesteuropa ist die Art eingebürgert.[8]
- Glatte Baumschlinge (Periploca laevigataAiton, Syn.: Periploca chevalieriBrowicz): Die Heimat sind die Kanarischen und die Kapverdischen Inseln.[8]
- Periploca linearifoliaQuart.-Dill. & A.Rich.: Sie kommt von Äthiopien bis zum südlichen tropischen Afrika vor.[6]
- Chinesische Baumschlinge (Periploca sepiumBunge): Die Heimat ist China und das fernöstliche asiatische Russland.[6]
- Periploca somaliensisBrowicz: Sie kommt im nördlichen Somalia und auf der südwestlichen Arabischen Halbinsel vor.[6]
- Periploca visciformis(Vatke) K.Schum.: Sie kommt vom östlichen Äthiopien bis zur Arabischen Halbinsel vor.[6]
- Sect. MonocoronataVenter
- Ohne Zuordnung zu einer Sektion:
Nicht mehr zu dieser Gattung wird gerechnet:
- Periploca acuminataM.A.Rahman & Wilcock => Decalepis khasiana(Kurz) Ionta ex Kambale[6]
- Periploca nigrescensWennberg => Cryptolepis nigrescens(Wennberg) L.Joubert & Bruyns[6]
Weblinks
- Periploca im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
Einzelnachweise
- ↑ a b c S. Liede-Schumann, U. Meve: Periploca. In: The Genera of Asclepiadoideae, Secamonoideae and Periplocoideae (Apocynaceae) (Memento vom 8. Juli 2007 im Internet Archive). Bayreuth 2006.
- ↑ a b H. J. T. Venter: A revision of Periploca (Periplocaceae). In: South African Journal of Botany. Band 63, 1997, ISSN 0254-6299, S. 123–128.
- ↑ S. I. Ali: Periploca. In: S. I. Ali, M. Qaiser (Hrsg.): Flora of Pakistan 150: Asclepiadaceae. University of Karachi, Department of Botany, Karachi 1983, S. 57, (online).
- ↑ a b Kazimierz Browicz: The genus Periploca L. A monograph. In: Arboretum Kórnickie. Band 11, 1966, S. 5–104.
- ↑ Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 211, Digitalisat .
- ↑ a b c d e f g h i j k l m Rafaël Govaerts (Hrsg.): Periploca - World Checklist of Selected Plant Families des Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 1. Januar 2020.
- ↑ a b Bingtao Li, Michael G. Gilbert, W. Douglas Stevens: Asclepiadaceae. In Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 16: Gentianaceae through Boraginaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1995, ISBN 0-915279-33-9, S. 195–196 (englisch, online).
- ↑ a b c d Periploca im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Lucarelli, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Periploca graeca, near Livorno, Tuscany, Italy
Autor/Urheber: Gidip, Lizenz: CC BY 3.0
Periploca aphylla, Tel Shaharit, Jordan Valley, Israel, February 23, 2012.
Autor/Urheber: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Periploca gracilis (labelled as Cyprinia gracilis) in Troodos Botanical Graden, Cyprus
Autor/Urheber: Nesrynr4734, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Periploca laevigata près de Torre-Pacheco en Espagne.
Autor/Urheber: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Periploca laevigata in Chio, Tenerife, Canary Islands
Periploca angustifolia en flor en El Portús. Parque Natural de la Sierra de la Muela (Cartagena)