Baturyn

Baturyn
Батурин
Wappen von Baturyn
Baturyn (Ukraine)
Baturyn
Basisdaten
Oblast:Oblast Tschernihiw
Rajon:Rajon Nischyn
Höhe:145 m
Fläche:700,00 km²
Einwohner:2.406 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte:3 Einwohner je km²
Postleitzahlen:16512–16513
Vorwahl:+380 4635
Geographische Lage:51° 20′ N, 32° 52′ O
KATOTTH:UA74040010010021393
KOATUU:7420355300
Verwaltungsgliederung:1 Stadt, 21 Dörfer, 5 Ansiedlungen
Adresse:вул. В. Ющенка буд. 30
16512 м. Батурин
Website:https://baturyn-rada.gov.ua/
Statistische Informationen
Baturyn (Oblast Tschernihiw)
Baturyn (Oblast Tschernihiw)
Baturyn
i1

Baturyn (ukrainisch Батурин; russisch БатуринBaturin) ist eine Stadt im Osten der nordukrainischen Oblast Tschernihiw mit etwa 2500 Einwohnern (2018[1]) und das administrative Zentrum der Gebietsgemeinschaft Baturyn.

Geographische Lage

Die Stadt liegt im Nordosten des Rajon Nischyn auf 145 m Höhe[2] am linken Ufer des Flusses Seim 24 km nördlich vom ehemaligen Rajonzentrum Bachmatsch und etwa 130 km östlich vom Oblastzentrum Tschernihiw.

In Baturyn trifft die Regionalstraße P–61 auf die Fernstraße M 02/ E 101.

Geschichte

Festung Baturyn
Rekonstruierte Holzkirche
Rosumowskyj-Palast in Baturyn

Die Stadt soll aus einer Befestigungsanlage entstanden sein, welche der Großfürst von Tschernihiw dort errichtet hatte. Erstmals namentlich erwähnt wird Baturyn in Dokumenten aus dem Jahr 1625, als der polnische Adel nach der Eroberung von Tschernigow-Sewerien hier eine Festung errichtete.[3] Nach der Lossagung der Kosaken von Polen-Litauen wurde 1648 Baturyn zu einem regionalen Zentrum einer Kosakeneinheit (sotnja). Zwischen 1669 und 1708 war Baturyn die Hauptstadt des Hetmanats, einer autonomen Kosakenrepublik, welche mit dem Russischen Kaiserreich verbunden war.

Unter der Herrschaft des Atamans Iwan Masepa wuchs der Ort schnell auf 20.000 Menschen an. Damals verfügte Baturyn über 40 Kirchen und Kapellen, zwei Klöster und ein Kolleg für Staatsbedienstete und Diplomaten. Im Zuge des Großen Nordischen Krieges, in welchem sich das Hetmanat unter Masepas Führung gegen die Russen mit Schweden unter Karl XII. verbunden hatten, wurde die Stadt am 13. November 1708 von der russischen Armee unter Alexander Menschikow geplündert und bis auf die Grundmauern zerstört. Hierbei sollen etwa 6.000 bis 7.500 Zivilisten und 5.000 bis 6.500 Militärangehörige das Leben verloren haben.[4]

Der Ort wurde erst in den 1750ern wiederaufgebaut und war unter dem Hetman Kyrylo Rosumowskyj noch einmal Hauptstadt eines Hetmanats, bis die russische Kaiserin Katharina die Große den Kosakenstaat 1764 auflöste.

Taras Schewtschenko besuchte Baturyn 1843 und beschrieb anschließend in seinem Werk die Zerstörung der Stadt durch die Truppen Menschikows.[5] Nach dem Tod Rosumowskyjs verlor die Ortschaft an Bedeutung, so dass sie heute eine kleine Stadt ist, deren Einwohner überwiegend von der Landwirtschaft leben. 2008 erhielt die Siedlung städtischen Typs den Status einer Stadt. 2009 wurde der Barockpalast Rosumowskyjs renoviert und die Skulpturengruppe Gebet für die Ukraine errichtet.

Pokrowska-Kirche
Klassizistische Auferstehungskirche mit dem Grab Rasumowskis

Verwaltungsgliederung

Am 7. Juli 2016 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Baturyn (Батуринська міська громада/Baturynska miska hromada). Zu dieser zählen auch die 10 Dörfer Bondari, Horodyschtsche, Lissowa Poljana, Matijiwka, Mosty, Nowe Polissja, Obirky, Schumyn, Tschasnykiwka und Wesseliwka sowie die Ansiedlungen Holubiw, Kaziry, Lopatyn, Prochory und Schumejkyne[6], bis dahin bildete sie die gleichnamige Stadtratsgemeinde Baturyn (Батуринська міська рада/Baturynska miska rada) im Norden des Rajons Bachmatsch.

Am 12. Juni 2020 kam noch weiter 11 in der untenstehenden Tabelle aufgelistete Dörfer zum Gemeindegebiet[7].

Am 17. Juli 2020 kam es im Zuge einer großen Rajonsreform zum Anschluss des Rajonsgebietes an den Rajon Nischyn[8].

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Baturyn Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiertukrainischrussisch
BondariБондаріБондари
HolubiwГолубівГолубев (Golubew)
HorodyschtscheГородищеГородище (Gorodischtsche)
KarpenkoweКарпенковеКарпенково (Karpenkowo)
KaziryКаціриКациры
KrasneКраснеКрасное (Krasnoje)
Lissowa PoljanaЛісова ПолянаЛесовая Поляна (Lessowaja Poljana)
LopatynЛопатинЛопатин (Lopatin)
MatijiwkaМатіївкаМатиевка (Matijewka)
MostyМостиМосты
MyttschenkyМитченкиМитченки (Mittschenki)
Nowe PolissjaНове ПоліссяНовое Полесье (Nowoje Polesje)
ObirkyОбіркиОбирки (Obirki)
ObmatschiwОбмачівОбмачев (Obmatschew)
OssitschОсічОсич
PaltschykyПальчикиПальчики (Paltschiki)
ProchoryПрохориПрохоры
PyrohiwkaПирогівкаПироговка (Pirogowka)
SchumejkyneШумейкинеШумейкино (Schumeikino)
SchumynШуминШумин (Schumin)
SlobidkaСлобідкаСлободка (Slobodka)
TassujiwТасуївТасуев (Tassujew)
TschasnykiwkaЧасниківкаЧасниковка (Tschasnikowka)
WerbiwkaВербівкаВербовка (Werbowka)
WesseleВеселеВесёлое (Wessjoloje)
WesseliwkaВеселівкаВеселовка (Wesselowka)

Weblinks

Commons: Baturyn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Städte und Ortschaften der Ukraine auf pop-stat.mashke; abgerufen am 14. Juli 2019
  2. Baturyn auf geonames.org; abgerufen am 15. Juli 2019 (englisch)
  3. Ortsgeschichte Baturyn in der Geschichte der Städte und Dörfer der Ukrainischen SSR; abgerufen am 15. Juni 2019 (ukrainisch)
  4. Pavlenko, Serhii. Zahybel’ Baturyna 2 lystopada 1708 roku. Kyiv 2007
  5. 8 inspirierte Orte, die Taras Schewtschenko besucht und beschrieben hat auf ru.tsn.ua; abgerufen am 15. Juli 2019 (russisch)
  6. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Чернігівській області у Бахмацькому районі Батуринська міська, Городищенська та Матіївська сільські ради рішеннями від 6 і 7 липня 2016 року
  7. Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 730-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Чернігівської області"
  8. Верховна Рада України; Постанова від 17.07.2020 № 807-IX Про утворення та ліквідацію районів

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сповiдальня Iвана Мазепи
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