Basilisk (Schiff, 1880)

Basilisk
Das Schwesterschiff Natter
Schiffsdaten
FlaggeDeutsches Reich Deutsches Reich
SchiffstypPanzerkanonenboot
KlasseWespe-Klasse
BauwerftAG Weser, Bremen
Baunummer36
Baukosten1.161.000 Mark
Stapellauf14. September 1878
Indienststellung20. August 1880
Streichung aus dem Schiffsregister27. September 1910
Verbleib1920 in Hamburg abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
46,4 m (Lüa)
45,5 m (KWL)
Breite10,6 m
Tiefgangmax. 3,37 m
VerdrängungKonstruktion: 1.098 t
Maximal: 1.163 t
 
Besatzung76 bis 88 Mann
Maschinenanlage
Maschine4 Zylinderkessel
2 geneigte 2-Zyl.-Verbundmaschinen
1 Ruder
Maschinen-
leistung
764 PS (562 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
11,0 kn (20 km/h)
Propeller2 vierflügelig ⌀ 2,5 m
Bewaffnung
  • 1 × Rk 30,5 cm L/22 (38 Schuss)

ab 1883 zusätzlich:

  • 2 × Torpedorohr ⌀ 35 cm (im Bug, unter Wasser, 2 Schuss)

ab 1893 zusätzlich:

  • 2 × Rk 8,7 cm L/24 (200 Schuss)
  • 2 × Rev 3,7 cm
Panzerung
  • Gürtel: 102 – 203 mm auf 210 mm Teak
  • Barbette: 203 mm auf 210 mm Teak
  • Deck: 50 mm
  • Kommandoturm: 20 mm

Die Basilisk war das sechste Schiff der Wespe-Klasse, einer Klasse von insgesamt elf Panzerkanonenbooten der Kaiserlichen Marine, die für die Verteidigung der deutschen Nord- und Ostseeküste konstruiert wurde.

Bau und Dienstzeit

Wie auch die anderen Einheiten der Wespe-Klasse wurde das mit dem Haushaltsnamen Panzerfahrzeug F versehene Schiff von der Bremer Werft AG Weser gebaut. Die Arbeiten begannen im Jahr 1877. Das Schiff erhielt als erste Einheit seiner Klasse wie vorgesehen eine Panzerung aus deutscher Produktion. Aufgrund von Qualitätsproblemen bei der mit der Herstellung der Panzerplatten beauftragten Dillinger Hütte mussten die fünf vorangegangenen Schiffe mit einem britischen Fabrikat ausgestattet werden. Am 14. September 1878 erfolgte der Stapellauf des Neubaus. Dabei wurde das Schiff nach einer lateinamerikanischen Leguangattung benannt. Die Arbeiten an der Basilisk wurden im Sommer 1880 beendet. Die Gesamtkosten des Baus beliefen sich auf 1,161 Mio. Mark.

Nach der Fertigstellung des Schiffes wurden vom 20. August bis zum 17. September 1880 Probefahrten durchgeführt und die Basilisk anschließend in Kiel außer Dienst gestellt. Bereits zehn Tage später jedoch wurde sie reaktiviert und bis zum 20. November zu Ausbildungszwecken genutzt. Am 16. August 1881 nahm sie an einer Flottenparade vor Kaiser Wilhelm I. teil, ohne jedoch offiziell in Dienst gestellt worden zu sein. Dies wurde erst am 20. August nachgeholt. Bis zum 18. September 1881 diente sie abermals für die Ausbildung der Besatzung und wurde danach wieder außer Dienst gestellt.

Verbleib

Etwas mehr als 29 Jahre lang, bis zum 27. September 1910, blieb die Basilisk im Reserveverhältnis, ohne nochmals zum Einsatz zu kommen. An diesem Tag erfolgte die Streichung aus der Liste der Kriegsschiffe. In der Folgezeit wurde sie vom Leckversuchskommando genutzt, 1919 schließlich für 62.660 Mark verkauft und im Folgejahr in Hamburg abgewrackt.

Kommandanten

20. August bis 17. September 1880Leutnant zur See[1] Emil von Lyncker
27. September bis 20. November 1880Leutnant zur See Emil von Lyncker
20. August bis 18. September 1881Kapitänleutnant von Hoven

Literatur

  • Gröner, Erich / Dieter Jung / Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 1: Panzerschiffe, Linienschiffe, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer, Kanonenboote. Bernard & Graefe Verlag, München 1982, ISBN 3-7637-4800-8, S. 161 f.
  • Hildebrand, Hans H. / Albert Röhr / Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Biographien - ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 2: Schiffsbiographien von Baden bis Eber. Mundus Verlag, Ratingen, S. 40 f.

Fußnoten

  1. Der Rang bezeichnete 1880 die Stufe des Oberleutnants zur See. Diese bis heute gebräuchliche Bezeichnung wurde erst zum 1. Januar 1900 eingeführt.

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War Ensign of Germany (1892-1903).svg
War Ensign of Germany and Kaiserliche Marine flag from 1892-1903.
SMS Natter (1880).jpg
Das deutsche Panzerkanonenboot SMS Natter (Stapellauf 1880).