Basilianer des hl. Josaphat

Der Heilige Josaphat Kunzewitsch

Die Basilianer des Heiligen Josaphat (lat.: Ordo Basilianus Sancti Josaphat auch Ordo Sancti Basilii Magni, ukrainisch Василіанський чин святого Йосафата (Василіани), Ordenskürzel: OSBM) gehören zu den Basilianern. Sie sind dem Ritus der Ruthenisch griechisch-katholischen Kirche angeschlossen und in die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche (UGKK)[1] eingebunden.

Der hl. Josaphat

Die Ordensgründung geht auf den Heiligen Josaphat Kunzewitsch (1580–1623) zurück. Ihm widmete Papst Pius XI. 1923 die EnzyklikaEcclesiam Dei admirabili“ und unterstrich damit die große Bedeutung des Heiligen für die Ordensgemeinschaft der Basilianer aber auch für die römisch-katholische Kirche.

Ursprung der Basilianer des hl. Josaphat

Der Ausgangspunkt der Basilianer des hl. Josaphat geht auf den heiligen Basilius den Großen (330–379) zurück,[2] seine Lebensweise und die von ihm aufgestellten Ordensregeln sind zur Grundlage der ersten Mönche auf ukrainischem Boden geworden. Der weibliche Zweig wurde im späten 10. Jahrhundert als Basilianerinnen vom heiligen Basilius dem Großen gegründet. Anfang des 17. Jahrhunderts vereinigte der Metropolit Benjamin Rutsky mehrere Klöster und übertrug den Mönchen (jetzt Basilianer des hl. Josaphat), ihr monastisches Leben nach dem Basilianerorden auszurichten. Durch den Zusammenschluss der Klöster war der Zuspruch zum Orden der Basilianer sehr groß und der Orden wuchs stark.[3]

Verfolgung

Infolge der Teilung Polens und der Gebietsansprüche Russlands in der Ukraine entwickelte sich eine Verfolgung des Ordens. Die Bedrängnis des Ordens wirkte sich bis nach Österreich aus. 1882 begann unter Leitung der Jesuiten und auf Anordnung von Papst Leo XIII. eine Umstrukturierung des Basilianerordens. Hieraus ergab sich, dass viele Mönche als Missionare nach Brasilien, Kanada, die Vereinigten Staaten und Argentinien ausgesandt wurden. In der Zeit der sowjetischen Herrschaft wurden im Gebiet der Ukraine alle Ordensprovinzen ausgelöscht. Mehr als 350 Mönche wurden nach Sibirien verschleppt, die Basilianer mussten ihre Aktivitäten im Untergrund und unter Schutz der UGKK fortsetzen. Zwischenzeitlich hatte sich der Orden in Kanada, den Vereinigten Staaten, Brasilien und Argentinien ausgeweitet. Heute gibt es 31 Klöster, in denen etwa 250 Ordensmitglieder leben.

Wiederaufbau und pastorale Aufgaben

Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Machtbereiches wurden die Provinziate in der Ukraine, in Rumänien, Ungarn und der Slowakei reaktiviert. Heute existieren in diesen Ländern 30 Klöster und 37 Residenzen, in der Ukraine gibt es etwa 290 Ordensangehörige. In der Ukraine werden 62 Pfarreien betreut, dazu 250 Filialkirchen und neun Missionsstationen in der Ostukraine. Der Orden betreibt den Verlag „Missionar“ in Lwiw, die Druckerei in Schowkwa, und den Verlag „Notizen“ in Rom. Auf dem Bereich der Erziehung und Ausbildung verfügt der Orden in fast jeder Provinz über ein Noviziat, ein Studienhaus für Philosophie und ein kleines Priesterseminar. Die Basilianer sind als Rektoren im Päpstlichen Ukrainischen Kollegium des Hl. Josaphat in Rom tätig und tragen die Verantwortung für Radio Vatikan. Mit Dmytro Hryhorak stellt die Ordensgemeinschaft den Bischof der Diözese Butschatsch (Ukraine).[4]

Seligsprechungen

Am 27. Juni 2001 wurden durch Papst Johannes Paul II., während seiner Pastoralreise in die Ukraine folgende Ordensangehörige seliggesprochen:[5]

  • Josaphat Kocylovskyj, Bischof von Peremyšl (1876–1947)
  • Severijan Baranyk, Ordenspriester (1889–1941)
  • Jakym Senkivskyj, Ordenspriester (1896–1941)
  • Vitalij Bajrak, Ordenspriester (1907–1946)

Am 4. November 2001 wurde durch Papst Johannes Paul II. zudem ein weiterer Ordensangehöriger seliggesprochen:[6]

Protoarchimandriten

  • Josyf Iwan Weljamyn Rutskyj (Йосиф Іван Велямин Рутський, 1617 – 5. Februar 1637)
  • Dionysij Tkatschuk (1931 – 26. Januar 1944)
    • Dionysij Holovetskyj (1944–1946) (Generalvikar)
    • Hlib Kinach (1946–1949) (Generalvikar)
  • Teodosij Tit Haluschtschynskyj (1949–1953)
  • Pawlo Petro Myskiw (1953–1963)
  • Atanasij Hryhorij Welykyj (1963–1976)
  • Isidore Patrylo (1976–1996)
  • Dionisio Lachovicz (1996 – 16. Juli 2004)
  • Basílio Koubetch (2004–2012)
  • Genésio Viomar (2012–2022)
  • Robert Lysejko (seit 2022)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Ordensgemeinschaften. ugcc.org.ua, archiviert vom Original am 29. Oktober 2013; abgerufen am 20. Juni 2011.Vorlage:Cite web/temporär
  2. Discorso ai monaci e alle monache dell'ordine basiliano di San Giosafat, 14 febbraio 1980. vatican.va, abgerufen am 20. Juni 2011 (italienisch).
  3. Geschichtlicher Werdegang vergl. Schreiben von Papst Johannes Paul II. an den Orden der Basilianer des Hl. Josaphat (1. Juli 1982) Al Protoarchimandrita dell’Ordine di S. Giosafat, 1 luglio 1982. vatican.va, abgerufen am 20. Juni 2011 (italienisch).
  4. Diözesanbischof Dmytro Hryhorak, Ordinarius der Diözese Butschatsch. (Nicht mehr online verfügbar.) Diözese Butschatsch, archiviert vom Original am 22. September 2017; abgerufen am 22. September 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/buchacheparchy.org.ua
  5. Seligsprechungen in der Ukraine, 23. - 27. Juni 2001. vatican.va, abgerufen am 20. Juni 2011.
  6. Seligsprechung von acht Dienern Gottes, Predigt Papst Johannes Paul II am 4. November 2001

Weblinks

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St Josaphat Saint of Ruthenia.jpg
This is a devotional painting of Saint Josaphat Kuncevyc, from an English church building. Painting older than 150 years. Rationale: necessary to illustrate article.