Basilea Pharmaceutica

Basilea Pharmaceutica AG

RechtsformAktiengesellschaft
ISINCH0011432447
Gründung2000
SitzBasel, Schweiz
LeitungDavid Veitch
(Vorsitzender der Geschäftsleitung)
Domenico Scala
(VR-Präsident)
Mitarbeiterzahlca. 225 (2019) [1]
Umsatz134,4 Mio. CHF (2019) [1]
BranchePharma, Forschung
Websitewww.basilea.com

Die Basilea Pharmaceutica AG ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit Sitz in Basel, Schweiz. Sie wurde im Jahr 2000 aus der F. Hoffmann-La Roche ausgegründet und ist seit März 2004 als eigenständiges Unternehmen an der Schweizer Börse kotiert. Ihre Marktkapitalisierung lag per Ende Februar 2018 bei knapp 822 Millionen Schweizer Franken.

Tätigkeitsgebiet

Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit der Gesellschaft konzentriert sich auf Arzneimittel zur Behandlung resistenter bakterieller Infektionen und Pilzerkrankungen sowie auf dermatologische Medikamente.

Produkte

Basileas Produkte zielen auf bisher unzureichend behandelbare Krankheiten. Das Produktportfolio des Unternehmens umfasst folgende Produkte:

Alitretinoin, ein orales Retinoid zur Behandlung von chronischem Handekzem, das nicht auf topische Steroide anspricht. Alitretinoin wurde unter dem Markennamen Toctino® vertrieben. Im Juni 2012 schliesst Basilea eine globale Vereinbarung mit Stiefel, einem Unternehmen von GSK. Stiefel erhält die exklusiven weltweiten Rechte für Toctino® sowie eine Know-how-Lizenz und übernimmt Basileas bestehende Toctino®-Vertriebsvereinbarungen.

Ceftobiprol, ein Cephalosporin-Antibiotikum (Marken Zevtera®/Mabelio®) ist ein bakterienabtötendes, intravenös verabreichbares Cephalosporin-Breitspektrum-Antibiotikum, das grampositive und gramnegative Krankheitserreger abgedeckt, einschliesslich Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) und Pseudomonas spp., häufige Erreger von im Spital erworbener Lungenentzündung. Es ist in bestimmten europäischen Ländern zur Behandlung von Erwachsenen mit im Spital erworbener Lungenentzündung (mit Ausnahme der beatmungsassoziierten Pneumonie) und ambulant erworbener Lungenentzündung zugelassen.

Isavuconazol, (Inhaltsstoff Isavuconazoniumsulfat; Handelsname Cresemba) ist ein in der Entwicklung befindliches, einmal täglich zu verabreichendes und sowohl in intravenöser als auch oraler Darreichungsform verfügbares Breitspektrum-Antimykotikum, das für die Behandlung invasiver, lebensbedrohlicher Pilzinfektionen eingesetzt wird, die vorwiegend bei immungeschwächten Patienten auftreten, beispielsweise bei Krebspatienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen. Isavuconazol wurde gemeinsam mit Astellas Pharma Inc. entwickelt. Basilea hält die vollständigen Rechte an Isavuconazol in Märkten ausserhalb der USA und Kanada; in diesen beiden Ländern liegen die exklusiven Rechte bei Astellas. Im Juli 2017 gaben Basilea und Pfizer bekannt, dass Pfizer die europäischen Vermarktungsrechte erhält. Isavuconazol wurde in den USA März 2015, in der EU im Oktober 2015 zugelassen.[2]

BAL30072 ist ein intravenös verabreichbares Monosulfaktam-Antibiotikum mit bakterizider Wirkung gegenüber Infektionen mit multiresistenten gramnegativen Bakterien, das sich derzeit in Phase 1 der klinischen Entwicklung befindet. Der Medikamentenkandidat zeigte in vitro und in vivo Aktivität gegenüber gramnegativen Krankheitserregern, wie beispielsweise multiresistenten Acinetobacter baumannii und Pseudomonas aeruginosa. Der Wirkstoff verfügt über eine robuste Aktivität gegenüber Bakterien, die Antibiotika-deaktivierende Enzyme, wie beispielsweise Metallo-Betalaktamasen, produzieren. BAL30072 zeigte synergistische bzw. additive Aktivität in Verbindung mit Antibiotika aus der Klasse der Carbapeneme. In vorausgegangenen Phase-1-Studien wurde die maximal verträgliche Dosis für BAL30072 bestimmt, der limitierende Faktor für die höchste untersuchte Dosierung waren dabei vorübergehend erhöhte Leberenzymwerte. Im Juni 2013 schloss Basilea einen Vertrag mit der Biomedical Advanced Research and Development Authority (BARDA) zur Entwicklung von BAL30072 ab. BARDA ist eine Abteilung des Office of the Assistant Secretary for Preparedness and Response im US-Gesundheitsministerium (Department of Health and Human Services). Gemäss der Vereinbarung wird BARDA bis zu USD 89 Mio. für die Finanzierung der Entwicklung von BAL30072 zur Verfügung stellen.

BAL101553 ist Basileas experimenteller Onkologie-Wirkstoff in Phase 2a der klinischen Entwicklung. In Phase 1, in der die maximal tolerierbare Dosis bestimmt wurde, zeigte der Wirkstoff erste Hinweise auf eine klinische Antitumorwirkung. BAL101553 ist ein neuartiger niedermolekularer Medikamentenkandidat mit dem Potenzial zur Behandlung verschiedener Krebserkrankungen, darunter auch Tumortypen, die auf Standardmedikamente nicht ansprechen. Der wirksame Bestandteil BAL27862 interagiert mit dem Mikrotubuli-Netzwerk und stoppt das Tumorwachstum. Dieser Wirkmechanismus unterscheidet sich von dem der konventionellen Mikrotubuli-angreifenden Wirkstoffe, wie z. B. der Taxane. Die intravenöse als auch orale Verfügbarkeit von BAL101553 erlaubt eine flexible Dosierung. Zudem wird die Verfolgung unterschiedlicher Entwicklungsszenarien in Abhängigkeit von der Indikation und den potenziellen Kombinationstherapien erleichtert. Potenzielle Biomarker werden frühzeitig in der klinischen Entwicklung evaluiert mit dem Ziel, die Behandlung für diejenigen Krebspatienten zu optimieren, die am ehesten auf die Substanz ansprechen könnten. Als Teil von Basileas Forschungs- und Entwicklungsansatz, der sich am molekularen Target des Wirkstoffs ausrichtet, ergänzen die Arbeiten von Basilea im Bereich Krebsforschung die im Bereich der Anti-Infektiva. Es sind gerade immungeschwächte Krebspatienten, die ein hohes Risiko haben, an Infektionen durch Bakterien oder Pilze zu erkranken.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Basilea Pharmaceutica: Annual Report 2019. (pdf) Abgerufen am 23. Mai 2020.
  2. Pfizer Completes License Agreement For The Exclusive Commercialization Rights In Europe For CRESEMBA (isavuconazole), A Novel Treatment For Potentially Life-Threatening Fungal Infections Among Immunocompromised Patients, PM Pfizer vom 20. Juli 2017, abgerufen am 26. Juli 2017

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