Barry Gibb

Barry Gibb (2017)

Sir Barry Alan Crompton Gibb CBE (* 1. September 1946 in Douglas, Isle of Man) ist ein britisch-australischer Komponist und Musikproduzent. Er ist ehemaliger Sänger und Gitarrist der Musikgruppe Bee Gees.

Leben

Die Familie Gibb stammt von der Isle of Man. Barrys Mutter war Sängerin, während der Vater ein kleines Orchester leitete.[1] Die Familie zog zunächst nach Manchester und wanderte dann nach Australien in die Nähe von Brisbane aus. Dort gründete Barry Gibb 1958 zusammen mit seinen Brüdern, den Zwillingen Robin und Maurice, die Bee Gees. Mitte der 1960er Jahre zog die Familie wieder zurück nach Großbritannien, da sie sich dort größere Möglichkeiten für ihren musikalischen Werdegang versprach. Noch auf dem ablegenden Schiff Richtung Großbritannien wurde ihnen mitgeteilt, dass sie mit Spicks and Specks eine Nummer-eins-Platzierung in Australien erreicht hatten.

Als Mitglied der Bee Gees spielte Barry Gitarre und war in den meisten Hits der Gruppe als Leadsänger zu hören. Er betätigte sich aber auch außerhalb der Band. So schrieb und produzierte er sehr erfolgreich Alben für Superstars wie Barbra Streisand (Guilty – 1980 und Guilty Pleasures – 2005). Er betätigte sich auch als Duettpartner anderer Künstler, beispielsweise für den Titelsong des Albums von Dionne Warwick Heartbreaker (1982), Diana Ross Eaten Alive (1985), mit dem Charttopper Chain Reaction, Dolly Parton & Kenny Rogers Islands in the Stream (1983) und Céline Dion Immortality (1997). Charakteristisch für seinen Gesangsstil ist seit den späten 1970er Jahren die hohe Falsett-Stimme.[2]

Barry Gibb produzierte sämtliche Alben seines jüngsten Bruders Andy Gibb und zeichnete als Produzent für insgesamt 16 Nummer-eins-Hits der Bee Gees und anderer Künstler verantwortlich, unter anderem für die Interpreten Barbra Streisand (Woman in Love), Frankie Valli (Grease), Kenny Rogers, Dolly Parton (Islands in the Stream) und Diana Ross (Chain Reaction). Damit ist Barry Gibb der dritterfolgreichste britische Plattenproduzent. Er produzierte die meisten britischen Nummer-eins-Hits. Das Lied Morning of My Life, geschrieben von den Bee Gees, wurde 1967 der größte Hit des Duos Esther & Abi Ofarim in Deutschland.

Barry Gibb, 1973

Barry Gibb veröffentlichte drei Soloalben, Now Voyager (1984), die Filmmusik zu Hawks – Die Falken (1988), einem Film mit Timothy Dalton, und In the Now (2016). Sein Albumprojekt The Kid’s No Good aus dem Jahr 1970 wurde nie veröffentlicht.

Seit 1970 ist Gibb mit Linda Gray verheiratet, sie haben fünf Kinder. Sein Sohn Steve spielte unter anderem bei der Sludge-Band Crowbar und Bass bei Black Label Society.

Im Januar 2006 kaufte Gibb das Haus, in dem Johnny Cash und seine Frau June Carter Cash 35 Jahre lang gelebt und gearbeitet hatten. Das Haus in Hendersonville in der Nähe von Nashville wollte die Familie als Sommerhaus nutzen. Noch als es restauriert wurde, brannte das Haus am 10. April 2007 vollständig ab (die Umstände wurden nie geklärt).[3]

Barry Gibb wohnt seit 1975 in Miami Beach.[4]

Ehrungen

Diskografie

Studioalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8][9]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US
1984Now VoyagerDE38
(3 Wo.)DE
UK85
(2 Wo.)UK
US72
(8 Wo.)US
2016In the NowDE12
(6 Wo.)DE
AT15
(3 Wo.)AT
CH22
(2 Wo.)CH
UK2
(8 Wo.)UK
US63
(2 Wo.)US
2021Greenfields: The Gibb Brothers’ Songbook, Vol. 1DE4
(5 Wo.)DE
AT2
(5 Wo.)AT
CH8
(4 Wo.)CH
UK1
(8 Wo.)UK
US15
(4 Wo.)US
als Barry Gibb & Friends

Mit Barbra Streisand

Die folgenden Alben wurden u. a. von Barry Gibb produziert. Er tritt teilweise als Duettpartner, sowie Backgroundsänger, auf.

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[10][11]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US
1981GuiltyDE4
Platin
Platin

(31 Wo.)DE
AT1
(26 Wo.)AT
UK1
Platin
Platin

(84 Wo.)UK
US1
Fünffachplatin
×5
Fünffachplatin

(49 Wo.)US
2005Guilty PleasuresDE31
(6 Wo.)DE
AT20
(7 Wo.)AT
UK3
Platin
Platin

(18 Wo.)UK
US5
Gold
Gold

(19 Wo.)US

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Soundtracks

Unveröffentlichte Alben

  • 1970: The Kid’s No Good (1998 als Bootleg erschienen)
  • 1979: The Guilty Demos (seit 2006 auf iTunes)
  • 1979: The Complete Guilty Demos (seit 2006 auf iTunes)
  • 1982: The Heartbreaker Demos (seit 2006 auf iTunes)
  • 1983: The Eyes That See in the Dark Demos (seit 2006 auf iTunes)
  • 1985: The Eaten’ Alive Demos (seit 2006 auf iTunes)
  • 1986: Moonlight Madness (als Bootleg erschienen)
  • 1999: Barry Gibb Sings Sinatra (seit 2006 auf iTunes)
  • 2005: Guilty Pleasures Demos (online seit 2006 „Barry Gibb Radio“)

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8][9]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE UK US
1980Guilty
Guilty
DE15
(13 Wo.)DE
UK34
Silber
Silber

(10 Wo.)UK
US3
Gold
Gold

(22 Wo.)US
mit Barbra Streisand
1981What Kind of Fool
Guilty
US10
(16 Wo.)US
mit Barbra Streisand
1984Shine, Shine
Now Voyager
DE45
(8 Wo.)DE
UK95
(2 Wo.)UK
US37
(10 Wo.)US
1988Childhood Days
Hawks O.S.T.
DE60
(5 Wo.)DE

Weitere Singles

  • 1969: I’ll Kiss Your Memory
  • 1970: One Bad Thing (zurückgezogen)
  • 1978: A Day in the Life (auf Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band (Soundtrack))
  • 1984: Stay Alone
  • 1984: Fine Line
  • 1984: Face to Face (mit Olivia Newton-John)
  • 1986: We Are the Bunburys (veröffentlicht unter dem Pseudonym „The Bunburys“)
  • 1988: Fight (No Matter how I Long) (veröffentlicht unter dem Pseudonym „The Bunburys“ und den Gaststars Eric Clapton, Maurice Gibb, Robin Gibb)
  • 1988: Not in Love at All (Werbe-Single)
  • 2005: Come Tomorrow (mit Barbra Streisand)
  • 2006: Doctor Mann
  • 2006: Underworld (auf Arctic Tale (Soundtrack))
  • 2007: Drown on the River (auf Deal (Soundtrack))
  • 2008: The Heart Knows (mit Olivia Newton-John auf The Great Walk to Beijing. A Celebration in Song)
  • 2011: All in Your Name (feat. Michael Jackson, Download, 2002 aufgenommen)
  • 2011: Grey Ghost
  • 2014: When I’m Sixty Four (auf The Art of McCartney)
  • 2016: In The Now (Download)
  • 2016: Star Crossed Lovers
  • 2016: Daddy’s Little Girl (Download)
  • 2016: Angels (auf Shepherds and Butchers (Soundtrack))

Videoalben

  • 1984: Now Voyager

Weblinks

Commons: Barry Gibb – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Stephan Schwering: Bee Gees. In: Pop-Archiv International 10/2001 vom 15. Oktober 2001, ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 20/2012 (abgerufen via Munzinger Online)
  2. Nights On Broadway. Abgerufen am 17. August 2023.
  3. Feuer zerstört Johnny Cashs Haus SPIEGEL Panorama vom 11. Juli 2007.
  4. Gibb Songs : 1975. Abgerufen am 26. Februar 2024.
  5. Ringo Starr und Barry Gibb werden zum Ritter geschlagen – B.Z. Berlin, abgefragt am 31. Dezember 2017
  6. Barry Gibb erhält Ritterschlag von Prinz Charles. Süddeutsche Zeitung, 26. Juni 2018, abgerufen am 25. August 2020.
  7. Empfang im Weißen Haus: Billy Crystal und Queen Latifah für Lebenswerk geehrt. In: RND. 4. Dezember 2023, abgerufen am 6. Dezember 2023.
  8. a b Chartquellen: DE AT CH UK US
  9. a b Auszeichnungen für Musikverkäufe: US
  10. Chartquellen: DE AT CH UK US
  11. Auszeichnungen für Musikverkäufe: DE UK US

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Sir Barry Alan Crompton Gibb, CBE is a British-American singer, songwriter, musician and producer. He rose to fame in the company of his brothers, the twins Robin and Maurice forming the group of the Bee Gees. «Last survivor of the Bee Gees».