Barmherzige Schwestern Zams
Die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern des hl. Vinzenz von Paul in Zams ist eine römisch-katholische Gesellschaft apostolischen Lebens in Zams in Tirol.
Gesamtanlage Mutterhaus wie auch Klosterkirche hl. Josef mit Klosterfriedhof stehen unter Denkmalschutz.
Geschichte
Im Jahr 1811 wurde vom Pfarrer Nikolaus Tolentino Schuler ein Krankenhaus gebaut. Auf Wunsch Nikolaus Schulers ging Katharina Lins (Sr. Josefa Nikolina) zur Ausbildung nach Straßburg zu den Sœurs de la Charité de Strasbourg und kehrte als Barmherzige Schwester nach Zams zurück. In den folgenden Jahren schlossen sich ihr Gefährtinnen an, so dass die Gemeinschaft 1826 offiziell anerkannt wurde (der Orden insgesamt war bereits am 19. September 1821 von Kaiser Franz II. genehmigt worden).
1830 und 1831 wurden Filialen des Ordens in Ried im Innkreis und in Imst errichtet. 1832 wurde von Katharina Lins auf Anfrage des Grafen Coudenhove in Wien-Gumpendorf eine weitere Gemeinschaft gegründet, deren Protektorin später Erzherzogin Maria Theresia war.[1]
1840 wurde eine Niederlassung in Glurns begründet, die 1925 nach Gries-Bozen übersiedelte und heute das Provinzhaus Bozen in Südtirol bildet.[2] 1841 wurde auf Bitten des Deutschordens die Niederlassung in Lana bezogen (Wiederbelebung des weiblichen Zweiges)
In den folgenden Jahren kamen Gründungen in Troppau im tschechischen Schlesien (1841, ebenfalls Deutschorden), und in Ungarn in Satu Mare (1842, heute Rumänien) und Agram (1845, heute Kroatien).
Seit einiger Zeit gibt es auch eine Missionsniederlassung in Moro/Peru.[3]
Die Zammer Barmherzigen Schwestern gehören seit einigen Jahren mit zur Föderation Vinzentinischer Gemeinschaften, die alle auf die Straßburger Gemeinschaft zurückgehen.
Niederlassungen und Werke
- Mutterhaus Zams
- Krankenhaus St. Vinzenz Zams[4]
- Katharina Lins Schulen: Übungshauptschule für Mädchen; Oberstufenrealgymnasium und Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, Gesundheits- und Krankenpflegeschule des Krankenhauses St. Vinzenz; Sonderschule für schwerstbehinderte Kinder des Sozialen Zentrums St. Josef in Mils[5]
- Mädchenwohnheim Zams
- Hort St. Vinzenz für Schülerinnen der ÜHS, Übungskindergarten/Übungshort der Gemeinde, Zams
- Tageskindersstätte Josefsheim Reutte[6]
- Kindergarten Serfaus
- Soziales Zentrum St. Josef Mils (Heim für lebensbegleitendes Wohnen und Förderzentrum für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf)[7]
- Marienhof Maria Saal (Heim und Förderzentrum für schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche)[8]
- Altersheim Haus zum guten Hirten Hall[9]
- Weidachhof Altersheim St. Josef Schwaz-Weidach[9]
- Alters- und Pflegeheim Jesuheim Lochau[9]
- Provinzhaus Bozen in Gries[2]
- Jesuheim Girlan (Heim für Menschen mit Behinderung)
- Vinzenzheim Schlanders[10]
- Koflerinstitut Bozen (Kindergarten, Konvikt für Studentinnen)
- Mitarbeiten im Krankenhaus Schlanders (Kapuziner), Knabenseminar Vinzentinum und Priesterseminar Brixen, Altersheim St. Martin im Passeier
- Niederlassung in Moro/Peru[3]
Literatur
- Hildegard Zellinger-Kratzl: 175 Jahre Barmherzige Schwestern in Bayern. 1832 bis 2007. Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul – Mutterhaus München, München 2007.
- Elisabeth Dietrich-Daum: In Barmherzigkeit dienen – in Demut sterben. Die Tuberkulose bei den Barmherzigen Schwestern in Zams (1835–1945). In: Elisabeth Dietrich-Daum, Werner Matt, Hanno Platzgummer (Hrsg.): Geschichte und Medizin. Forschungsberichte – Fachgespräche. Dokumentation zur Internationalen Tagung „Geschichte und Medizin“. 5. Dornbirner Geschichtstage, 9. bis 12. Juni 1999. Amt der Stadt Dornbirn – Stadtarchiv, Dornbirn 2001, ISBN 3-901900-06-3, S. 122–150.
- Natalie Brugger, Britta Ernst: Eine Organisationsanalyse aus heterotopologischer Sicht. Das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in Zams. Diplomarbeit, Fakultät für Betriebswirtschaft der Universität Innsbruck 2009.
- 100 Jahre Ordensprovinz 1922–2022: die Barmherzigen Schwestern von Bozen. Provinzhaus der Barmherzigen Schwestern Gries-Bozen: Bozen 2023.
Weblinks
Einzelnachweise
- Barmherzige Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul in Zams, Referat für die Kulturgüter der Orden, kulturgueter.kath-orden.at
- ↑ Aus der Umgebung. Aus Liesing wird uns Folgendes mitgetheilt…. In: Badener Bezirks-Blatt, 11. Juni 1881, S. 6 (online bei ANNO).
- ↑ a b Provinzhaus Bozen (Memento vom 26. Februar 2015 im Internet Archive), mutterhaus-zams.at;
in Südtirol besteht auch eine Provinz Meran der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Innsbruck - ↑ a b Niederlassung in Moro/Peru (Memento vom 13. April 2014 im Internet Archive), mutterhaus-zams.at
- ↑ Krankenhaus St. Vinzenz in Zams
- ↑ Schulen (Memento vom 17. November 2013 im Internet Archive), mutterhaus-zams.at
- ↑ Josefsheim Reutte. In: www.mutterhaus-zams.at. Ehemals im ; abgerufen am 20. März 2023. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Soziales Zentrum St. Josef (Memento vom 7. Dezember 2015 im Internet Archive), www.mutterhaus-zams.at
- ↑ Marienhof Maria Saal (Memento vom 30. Dezember 2012 im Internet Archive), www.mutterhaus-zams.at
- ↑ a b c Altern- und Pflegeheime (Memento vom 7. Dezember 2013 im Internet Archive), www.mutterhaus-zams.at
- ↑ Vinzenzheim Schlanders. In: www.mutterhaus-zams.at. Ehemals im ; abgerufen am 20. März 2023. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
Koordinaten: 47° 9′ 43″ N, 10° 35′ 28″ O
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Die Gesamtanlage des Mutterhaus der Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern von Zams ist denkmalgeschützt. Auf den Bildern ist der Mittelteil der Klosteranlage mit dem Haupteingang zu sehen.
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Die Klosterkirche des Mutterhauses der Barmherzigen Schwestern in Zams, ist zusammen mit dem Klosterfriedhof denkmalgeschützt.
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Der Klosterfriedhof der Mutterhauses der Barmherzigen Schwestern in Zams, ist zusammen mit der Klosterkirche denkmalgeschützt.
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Blick von der Burschlwand auf das Krankenhaus Zams und das Kloster der Barmherzigen Schwestern