Barbengo

Wappen von Barbengo
Wappen von Barbengo
Wappen von Lugano
Wappen von Lugano
Barbengo
Quartier von Lugano
Karte von Barbengo
Karte von Barbengo
Koordinaten714473 / 91148
HöheØ 370 m
Fläche2,65 km²
Einwohner1970 (31. Dez. 2015)
Bevölkerungsdichte743 Einwohner/km²
Eingemeindung20. Apr. 2008
BFS-Nr.5192
Postleitzahl6917
Gemeindestand vor der Fusion am 20. April 2008
(c) Cossel, CC BY 3.0
Pfarrkirche Sant’Ambrogio
Glockenturtm der Pfarrkirche Sant’Ambrogio
Kirche San Carlo Borromeo in Cernesio
Werner Friedli (Fotograf): Figino, historisches Luftbild (1964)

Barbengo ist ein Quartier der Stadt Lugano im Kreis Lugano West, im Bezirk Lugano des Kantons Tessin in der Schweiz.

Geographie

Das Dorf Barbengo liegt auf 372 m ü. M. am Monte Croce über dem Talkessel Pian Scairolo etwa 7 km südwestlich von Lugano. Die mittlerweile grösstenteils zusammengewachsenen Ortsteile Cadepiano, Cernesio und Garaverio hingegen liegen am Bach Scairolo auf 279 m ü. M. Am Luganersee an der Gemeindegrenze zu Collina d’Oro liegen die Ortsteile Campagnore sowie Roncone und an der Mündung des Scairolo Figino (seit 1791) und Cassoro.

Geschichte

Der befestigte Turm bei Casoro (La Torrazza) diente in der römisch-byzantinische Epoche vermutlich als Hochwacht, später als Standort einer langobardischen Garnison. Im Mittelalter war er wahrscheinlich mit einer Burg verbunden, die vielleicht den de Casoro gehörte und schon im 15. Jahrhundert zerfallen war (heute Ruine Castellaccio). Aufgeführt wird die Ortschaft mit Allodialgütern und bischöfliche Lehen auch im Inventar des Domkapitels von Como 1298; dasselbe Dokument erwähnt auch die Kirche Sant’Ambrogio, die zuerst zur Pfarrei San Pietro in Pambio gehörte und 1591 Unterpfarrei wurde[1]

In Mittelalter bildete Barbengo mit Agra eine Vicinia Concilium de Agra et de Premona, die später Concilium de Agra et Barbencho geheissen wurde.[2]

Zu Anfang des 20. Jahrhunderts hat man in den zwei Weilern Barbengo Casoro und Cernesio römische Gräber aufgedeckt. Die Ambrosius-Kapelle wird im 15. Jahrhundert erwähnt. 1472 wurde Barbengo, das bisher kirchlich von Lugano abhängig war, zusammen mit San Pietro Pambio eine selbständige Kirchgemeinde[3]

Fusion mit Lugano

Am 30. September 2007 stimmten die Stimmberechtigten von Barbengo, Carabbia und Villa Luganese der Eingemeindung dieser drei Gemeinden in die Stadt Lugano zu. Die ehemalige politische Gemeinde Barbengo gehört seit dem 20. April 2008 zu Lugano.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr15911643167018011850187019001910195019802000[4]20152020[5]
Einwohner120302 (samt Agra)245425552475481496503632155919702246

Sehenswürdigkeiten

Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft[6]

  • Pfarrkirche Sant’Ambrogio[7]
  • Oratorium San Francesco d’Assisi[7]
  • Kirche San Carlo im Ortsteil Cernesio[7]
  • Wohnhaus Guidini[7]
  • Wohnhaus Sciaredo[7]
  • Alte Trotte[7]
  • Schalenstein[7]
  • Turmruine von Casoro[7]
  • Zwei alte Roccoli (Jagdtürme)[7].

Sport

  • Football Club Ceresio Figino[8]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Virgilio Gilardoni: Il Romanico. Arte e monumenti della Lombardia prealpina. Istituto grafico Casagrande, Bellinzona 1967, S. 202.
  • A. Mario Redaelli: Storia e storie della Collina d’Oro. Editori Gaggini-Bizzozero S.A., Lugano 1977, Band I, S. 22, 32, 33, 35, 48, 51, 62, 119, 145, 149, 150, 159, 160 e passim; Band II, S. 16, 18, 69, 71, 342, 360 505, 507, 508, 509, 510, 512, 515, 517, 520, 522, 524, 527, 530, 532, 537, 538, 539, 541–544, und passim.
  • Sebastiano B. Brocchi: Collina d’Oro – I Tesori dell’Arte. 2004.
  • Antonio Gili: Barbengo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 17. Januar 2017.
  • Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 340–341, 355.
  • Celestino Trezzini: Barbengo. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 1, Ardutius – Basel, Attinger, Neuenburg 1921, S. 565 (Digitalisat).

Weblinks

Commons: Barbengo – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Antonio Gili: Barbengo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 17. Januar 2017.
  2. Celestino Trezzini: Premona. In Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 8, Supplement, Attinger, Neuenburg, S. 138 (PDF Digitalisat), abgerufen am 9. Oktober 2017
  3. Barbengo auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz (abgerufen am 1. Juni 2017).
  4. Antonio Gili: Barbengo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 17. Januar 2017.
  5. Bevölkerung Barbengo Ende 2020 auf statistica.lugano.ch/site/demografia/
  6. Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung (Memento desOriginals vom 10. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bak.admin.ch, Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
  7. a b c d e f g h i Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 340–341, 355.
  8. Football Club Ceresio Figino

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