Barbara Schwarze
Barbara Schwarze (* 1951) ist eine deutsche Professorin für Gender und Diversity Studies an der Hochschule Osnabrück, Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik.
Leben und Wirken
Barbara Schwarze studierte an der Universität Bielefeld von 1970 bis 1975 Soziologie, Pädagogik und Psychologie und schloss mit dem Diplom in Soziologie ab. Zwischen 1976 und 1990 war sie Wissenschaftliche Angestellte in einem Modellversuch der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) zur Studienberatung für die Hochschulen in Münster, von 1992 bis 1994 Referentin für Chancengleichheit im Frauenbüro der Universität Osnabrück. An der Fachhochschule Bielefeld führte sie von 1994 bis 1997 als Wissenschaftliche Leiterin den Bund-Länder-Modellversuch „Frauen im Ingenieurstudium an Fachhochschulen – Geschlechtsspezifische Aspekte in Lehre und Studium“ durch. Sie leitete von 1996 bis 2000 die Koordinierungsstelle der bundesweiten Initiative „Frauen geben Technik neue Impulse“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Deutschen Telekom AG und der Bundesagentur für Arbeit. Im Rahmen des „Forums Informationsgesellschaft“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie war sie von 1999 bis 2002 Leiterin der Geschäftsstelle. In den Jahren von 2000 bis 2005 wirkte sie als Geschäftsführerin des Vereins „Frauen geben Technik neue Impulse“ und des „Kompetenzzentrums Frauen in Informationsgesellschaft und Technologie“.
Seit 2005 lehrt Barbara Schwarze als Professorin für Gender und Diversity Studies an der Hochschule Osnabrück.[1] Einer ihrer Schwerpunkte ist die Berufswahl und darin insbesondere der Abbau von Geschlechterstereotypen und klassischen Rollenbildern.[2] In Kooperation mit mehr als 40 Unternehmen und Lehrenden der Fakultät engagiert sie sich seit vielen Jahren für das Thema Frauen in MINT-Studiengängen und hat hierzu unter anderem das Niedersachsen-Technikum entwickelt.[3]
Im Rahmen der G20-Präsidentschaft 2017 der Bundesrepublik Deutschland beteiligte sich Barbara Schwarze im Vorfeld am W20-Dialogprozess, dessen Ziel es war, Forderungen für Frauen weltweit im G20-Abschlussdokument zu verankern.[4]
Ehrenamtliches Engagement
Schwarze engagiert sich als Mitglied des Präsidiums der Initiative D21, einem bundesweiten Zusammenschluss von ca. 170 Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnikbranche, in den D21-Themenschwerpunkten „Digitale Integration“ und „Digitale Kompetenz“.[5]
In ehrenamtlicher Funktion ist sie seit 2005 Vorsitzende des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit in Bielefeld.[6]
Barbara Schwarze unterstützt als Vorsitzende des Beirats den WoMen-Power-Kongress der Hannover Messe Industrie.[7]
Sie ist Mitglied in den Ingenieurverbänden VDI und VDE sowie Jurorin für Forschungs- und Innovationsprojekte im Bereich Gender, Diversity und Fachkräftenachwuchs.
Auszeichnungen
Im November 2021 wurde Barbara Schwarze das Bundesverdienstkreuz am Bande für ihr langjähriges Engagement für die Chancengleichheit verliehen.[8]
2022 wurde sie mit der Klaus-Tschira-Medaille für ihr Engagement, talentierte junge Frauen für den IT-Bereich zu gewinnen, ausgezeichnet. „Barbara Schwarze ist eine wichtige Brückenbauerin und herausragende Verfechterin der Förderung von Frauen in der Informatik“, so die Begründung der Jury-Vorsitzenden Christine Regitz.[9]
Schriften (Auswahl)
- Barbara Schwarze: Berufs- und Studienorientierung als komplexer Prozess mit diversen Wirkungen. In: Sandra Augustin-Dittmann, Helga Gotzmann (Hrsg.): MINT gewinnt Schülerinnen. Erfolgsfaktoren von Schülerinnen-Projekten in MINT. Springer VS, Wiesbaden 2015, S. 17–52. ISBN 978-3-658-03110-7.
- Barbara Schwarze, Kerstin Weißenstein: Top down und Bottom up. Neue Strategien für die Verknüpfung von Privatleben und Beruf. Beispiel Aktionsplattform Familie@Beruf NRW. In: Klemisch, Spitzley, Wilke (Hrsg.): Gender- und Diversity-Management in der Forschung. Fraunhofer-Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation 2015, S. 129–142, ISBN 978-3-8396-0878-4.
- Barbara Schwarze, Andreas Frey, Heiko Tapken: Industrie 4.0. Frauen im Management. In Kooperation mit dem Kompetenzzentrums Frauen im Management, Hochschule Osnabrück mit Bisnode Deutschland GmbH, Oktober 2016, ISBN 978-3-9816284-4-9.
Literatur
- Susanne Ihsen, Birgit Kampmann, Sabine Mellies (Hrsg.): ...und kein bisschen leise! Festschrift für Prof. Barbara Schwarze. Reihe TUM Gender- und Diversity-Studies; Lit Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-643-11267-5.
Weblinks
- Vita Prof. Barbara Schwarze Hochschule Osnabrück
- Vorstand Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit
Einzelnachweise
- ↑ Festschrift. (PDF) Abgerufen am 17. Oktober 2019.
- ↑ Berufswahl bei Jugendlichen: Traditionelle Rollenbilder bleiben entscheidend. Charta der Vielfalt, Interview mit Prof. Barbara Schwarze, 11. Oktober 2013, abgerufen am 3. November 2019.
- ↑ Koordinierungsstelle. Niedersachsen-Technikum, abgerufen am 17. Oktober 2019.
- ↑ 5 Fragen an Prof. Barbara Schwarze zum W20-Dialogprozess und seinen drängendsten Forderungen. Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit, 26. April 2017, abgerufen am 17. Oktober 2019.
- ↑ Präsidium. Initiative D21, abgerufen am 17. Oktober 2019.
- ↑ Vorstand. Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit, abgerufen am 17. Oktober 2019.
- ↑ Womenpower 2020: Kongressbeirat. Hannover Messe, abgerufen am 17. Oktober 2019.
- ↑ Bundesverdienstkreuz: Prof. Barbara Schwarze hat für ihr Streben nach Chancengleichheit das Bundesverdienstkreuz erhalten. Abgerufen am 22. März 2022.
- ↑ Klaus-Tschira-Medaille geht an Prof. Barbara Schwarze. Klaus Tschira Stiftung, 29. September 2022, abgerufen am 29. September 2022.
Personendaten | |
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NAME | Schwarze, Barbara |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Soziologin |
GEBURTSDATUM | 1951 |
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Autor/Urheber: Bärbel Miemietz , Lizenz: CC BY-SA 4.0
Professorin Barbara Schwarze in der Akademie des Sports in Hannover am Rande der Jubiläumsfeier "15 Jahre Dialoginitiative in Niedersachsen", einer Veranstaltung der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen in Niedersachsen, der Landeshochschulkonferenz Niedersachen und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur