Barbara Junge (Journalistin)
Barbara Junge (* 1968 in Stuttgart) ist eine deutsche Journalistin. Sie leitete als USA-Korrespondentin das Redaktionsbüro des Tagesspiegels in Washington. Junge ist gemeinsam mit Ulrike Winkelmann[1] die Chefredakteurin der taz (Die Tageszeitung).[2]
Leben
Von 1987 bis 1990 studierte Barbara Junge an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau Soziologie und Politik. 1993 schloss sie ihr Studium an der Freien Universität Berlin als Diplom-Soziologin ab. Nach einer Ausbildung an der Berliner Journalistenschule arbeitete sie seit 1996 bei der Berliner Tageszeitung (taz), zunächst als Berlin-Korrespondentin, dann als Ressortleiterin für den Berlin-Teil. 2001 wechselte Junge zum Tagesspiegel, wo sie zuerst über die Berliner Landespolitik berichtete, bevor sie in das Politik-Ressort wechselte. Zu ihrer Zuständigkeit zählte die Innenpolitik. Von 2010 an gehörte Junge zum Blattmacherteam des Politikteils. 2013 ging Junge zusammen mit ihrem Lebensgefährten und damaligen Spiegel-Journalisten Holger Stark, als USA-Korrespondentin nach Washington, wo sie die Leitung des Büros des Tagesspiegels übernahm und mit ihrer Familie lebte.[3] Ende April 2016 wurde sie stellvertretende Chefredakteurin der taz.[4] Ab dem 1. Mai 2020 war sie nach dem Weggang von Georg Löwisch alleinige Chefredakteurin.[2] Seit dem 1. August 2020 bildet Barbara Junge gemeinsam mit Ulrike Winkelmann eine Doppelspitze.[5][6]
Journalistische Arbeiten
Zu Junges Schwerpunkten während ihrer Arbeit bei Tagesspiegel zählte die Berichterstattung über Themen wie die Todesstrafe[7][8][9][10] sowie Bürgerrechte und die Zivilgesellschaft. Des Weiteren hat sie für den Tagesspiegel in Berlin das Thema Datenschutz intensiv begleitet.[11] In den USA schrieb Junge schwerpunktmäßig über die Politik des Weißen Hauses unter Barack Obama.[12] Sie begleitete zudem den Vorwahlkampf bei Demokraten und Republikanern.[13][14] Seit den Unruhen in Ferguson bei St. Louis im Sommer 2014 berichtete sie über die Diskussion um Polizeigewalt gegen afroamerikanische Jugendliche in den USA mit zahlreichen Berichten und Reportagen.[15][16] Verschiedene Recherche- und Stipendienreisen führten sie unter anderem nach Syrien, Israel und in die Türkei.[17] 1998 absolvierte sie das Arthur F. Burns-Fellowship, in dessen Rahmen sie bei der San Diego Union Tribune hospitierte. Darüber hinaus war Barbara Junge auch für Die Zeit (2009 bis 2015)[18] und die Zeitschrift Cicero (2013)[19] tätig. Im Jahr 2019 war Junge Initiatorin Klima-Offensive[20] der taz sowie des taz Klimahubs[21].[22]
Auszeichnung
1998 wurde Junge für ihre Reportage Die Cops von Nebenan über Polizeiarbeit in San Diego mit dem Arthur F. Burns Preis ausgezeichnet.[23][24]
Werke
Zusammen mit Julia Naumann und Holger Stark: Rechtsschreiber. Wie ein Netzwerk in Medien und Politik an der Restauration des Nationalen arbeitet (= Antifa-Edition). Elefanten-Press, Berlin 1997, ISBN 978-3-88520-621-7.
taz-Autorenkürzel
Bei Kurzartikeln in der gedruckten Ausgabe der taz steht das Autorenkürzel BABS für Barbara Junge.[25][26]
Weblinks
- Werke von und über Barbara Junge in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Artikel von Barbara Junge in der Wochenzeitung Die Zeit
- Literatur von und über Barbara Junge im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Artikel von Barbara Junge im Tagesspiegel
- Barbara Junge in der Internet Movie Database (englisch)
- Artikel von Barbara Junge in der taz, Die Tageszeitung
Einzelnachweise
- ↑ Jan Feddersen: Ulrike Winkelmann. Boulevard der Besten. In: taz.de. Die Tageszeitung, 1. August 2020, abgerufen am 2. August 2020.
- ↑ a b Impressum. In: taz.de. Mai 2020, archiviert vom Original am 2. Mai 2020; abgerufen am 2. Mai 2020.
- ↑ Neue Ressortleiter beim Tagesspiegel in Berlin | MEEDIA. 22. Januar 2014, abgerufen am 20. Juni 2020 (deutsch).
- ↑ taz holt Barbara Junge und Katrin Gottschalk in die Chefredaktion. In: taz Hausblog. taz, Die Tageszeitung, 8. Dezember 2016, abgerufen am 20. Juni 2020 (Archive-Version: archive.org).
- ↑ Die taz bekommt eine weibliche Doppelspitze. Abgerufen am 14. April 2020 (deutsch).
- ↑ Marc Bartl: Starkes Frauenduo: Ulrike Winkelmann und Barbara Junge werden taz-Chefredakteurinnen. Den Wechsel von Georg Löwisch zur Zeit Verlagsgruppe hatte kress.de bereits Ende Januar gemeldet. Jetzt steht fest, wer ihn als taz-Chefredakteur ablöst. Es wird eine Doppelspitze geben. In: Kress pro. 14. April 2020, abgerufen am 21. Juni 2020.
- ↑ Barbara Junge: Die Routine des Tötens wird überprüft. In: www.tagesspiegel.de. 12. Mai 2015, abgerufen am 20. Juni 2020.
- ↑ Barbara Junge: Warum Staaten töten. In: www.tagesspiegel.de. 29. Januar 2012, abgerufen am 20. Juni 2020.
- ↑ Barbara Junge: Die Todesstrafe in Zahlen. In: www.tagesspiegel.de. 29. Januar 2012, abgerufen am 20. Juni 2020.
- ↑ Barbara Junge: Keine Gnade für die Gegner der bestehenden Ordnung. In: www.tagesspiegel.de. 29. Januar 2012, abgerufen am 20. Juni 2020.
- ↑ Barbara Junge: Vernetzung: Wer hat meine Daten? In Dateien überall im Land wie im Netz schlummern unsere Daten. Viele kennen wir gar nicht. Die meisten bereiten uns keine Sorgen. Nur: Zusammengesetzt kommen sie Personenprofilen sehr nahe. Eine Reise durch die Welt der modernen Sammler. In: www.tagesspiegel.de. 7. Oktober 2012, abgerufen am 20. Juni 2020.
- ↑ Barbara Junge: Barack Obamas Rede an die Nation: Der entzauberte Präsident. Nach einem schlimmen Jahr will US-Präsident Barack Obama mit einer großen Rede neuen Schwung in alte Versprechen bringen. Die Menschen sollen wieder darauf vertrauen: Yes, he can. Aber kann er noch? In: www.tagesspiegel.de. 28. Januar 2014, abgerufen am 20. Juni 2020.
- ↑ Barbara Junge: Geplante Kandidatur: Hillary Clinton - Amerikas ideale Präsidentin. Heute will Hillary Clinton ins Rennen um das Weiße Haus einsteigen. Es ist an der Zeit, dass eine Frau das mächtigste Land der Welt regiert. In: www.tagesspiegel.de. 12. April 2015, abgerufen am 20. Juni 2020.
- ↑ Barbara Junge: Der Demagoge. In: www.tagesspiegel.de. 7. August 2015, abgerufen am 20. Juni 2020.
- ↑ Barbara Junge: In Ferguson wird weiter demonstriert. In: www.tagesspiegel.de. 20. August 2014, abgerufen am 20. Juni 2020.
- ↑ Barbara Junge: Wie die gefährliche US-Stadt Frieden fand. In: www.tagesspiegel.de. 3. August 2015, abgerufen am 20. Juni 2020.
- ↑ Barbara Junge: Die Stadt der Anarchie. In: haGalil. 3. Juli 2000, abgerufen am 20. Juni 2020 (taz-Originaltext).
- ↑ Barbara Junge. Artikel. In: Die Zeit. 2020, abgerufen am 1. April 2020.
- ↑ Barbara-Junge. In: Cicero (Zeitschrift). 2020, abgerufen am 1. April 2020.
- ↑ Barbara Junge: taz startet in den Klima-Wandel: Klimakrise muss auf alle Kanäle. Die Klimakrise braucht jetzt volle mediale Aufmerksamkeit. Dafür bündelt die taz ihre Kräfte und setzt auf neue Formate und Köpfe. In: taz.de. Die Tageszeitung, 2020, abgerufen am 3. August 2021.
- ↑ In die Klima-Offensive: Die taz errichtet einen Klimahub. Klima- und Umweltberichterstattung haben in der taz schon immer einen großen Raum eingenommen. Das soll nun weitergehen. In: taz.de. Die Tageszeitung, 17. Januar 2020, abgerufen am 3. August 2021.
- ↑ Barbara Junge: taz Klimaschwerpunkt zur Bundestagswahl: Klima ist nicht alles . . . . . . aber ohne Klimapolitik ist alles nichts. Als taz rücken wir die Klimakrise dort hin, wo sie hingehört: in die Mitte der politischen Öffentlichkeit. In: taz.de. Die Tageszeitung, 21. Mai 2021, abgerufen am 3. August 2021.
- ↑ Arthur F. Burns - Award Winners 1994-2005 - International Center for Journalists. (Nicht mehr online verfügbar.) 8. Dezember 2015, archiviert vom Original am 8. Dezember 2015; abgerufen am 20. Juni 2020 (Archiversion: www.archive.org).
- ↑ IJP: Preisträger 1994-2005. Abgerufen am 20. Juni 2020.
- ↑ babs: Betr.: CDU zur Jugendpolitik. In: Die Tageszeitung: taz. 7. Juli 1998, ISSN 0931-9085, S. 23 (taz.de [abgerufen am 23. April 2020]).
- ↑ taz. die tageszeitung: Artikel von ‘babs’ - taz.de. Abgerufen am 23. April 2020.
Personendaten | |
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NAME | Junge, Barbara |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Journalistin |
GEBURTSDATUM | 1968 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
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Barbara Junge (Journalistin) (* 1968 in Stuttgart) auf einer Podiumsdiskussion während der taz-Generalversammlung, am Samstag, den 17.09.2016, in der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin.