Baralla
Gemeinde Baralla | ||
---|---|---|
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Galicien | |
Provinz: | Lugo | |
Comarca: | Os Ancares | |
Gerichtsbezirk: | Becerreá | |
Koordinaten: | 42° 54′ N, 7° 15′ W | |
Höhe: | 500 msnm | |
Fläche: | 141,16 km² | |
Einwohner: | 2.436 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 17 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 27680 | |
Gemeindenummer (INE): | 27901 | |
Nächster Flughafen: | Flughafen Santiago de Compostela | |
Verwaltung | ||
Amtssprache: | Kastilisch, Galicisch | |
Bürgermeister: | Miguel González (PP)(2019) | |
Website: | Baralla | |
Lage des Ortes | ||
Karte anzeigen |
Baralla ist eine spanische Gemeinde (Concello) mit 2.436 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) in der Provinz Lugo der Autonomen Gemeinschaft Galicien.
Geografie
Baralla liegt zentral in der Provinz Lugo ca. 30 Kilometer südöstlich der Provinzhauptstadt Lugo.
Umgeben wird Baralla von den fünf Nachbargemeinden:
Castroverde | Baleira | |
O Corgo | Becerreá | |
Láncara |
Der Río Neira, ein Nebenfluss des Río Miño, durchströmt das Gebiet der Gemeinde von Nordost kommend in südöstlicher Richtung. Das Relief der Gemeinde wird durch das Tal des Flusses geprägt, das sich zwischen den westlichsten Erhebungen der Sierra de Ancares (Serra do Rañadoiro im Norden, Serra do Picato im Westen, Serra de Piñeira im Südosten) befindet. Die Höhe schwankt zwischen 943 m (Serra do Rañadoiro) und 420 m am Ufer des Flusses Neira.[2]
Gemeindegliederung
Die Gemeinde gliedert sich in 30 Parroquias:[3]
- Aranza
- Arrojo
- Baralla
- Berselos
- Constantín
- Covas
- Ferreiros
- Francos
- Guimarey
- Laxes
- Lebrujo
- Lejo
- San Martín de Neira de Rey
- San Miguel de Neira de Rey
- Pacios
- Penarrubia
- Picato
- Piedrafita Camporredondo
- Piñeira
- Pol
- Pousada
- Recesende
- Riba de Neira
- San Esteban
- Sigirey
- Teijeira
- Vale
- Villachambre
- Villarpunteiro
- Villartelín
Der Sitz der Gemeinde befindet sich in der gleichnamigen Parroquia Baralla.[4]
Bevölkerungsentwicklung
Geschichte
Anhand von Funden wie Fliesen, Reste von Bauten, Keramik sowie Gold- und Silbermünzen lassen sich zahlreiche Siedlungen (Castros) der Castrokultur auf dem Gebiet der Gemeinde nachweisen. Diese befanden sich auf Hügeln, wie auf dem As Croas (643 m), aber auch in der Ebene ohne oder fast ohne Verteidigungsstrukturen. Letztere werden in der Literatur der jüngsten oder letzten Periode des der Castrokultur zugeordnet.
Die Straße von Bracara Augusta, dem heutigen Braga, nach Asturica Augusta, dem heutigen Astorga, führte durch die heutige Gemeinde, wie neben archäologischen Beweisen aus dem hervorgeht, was sich in dem Itinerarium Antonini widerspiegelt, der Hauptquelle für die Kenntnis der Routen der antiken römischen Straßen auf der iberischen Halbinsel. In dem Verzeichnis wird 22 römische Meilen östlich von Lucus Augusti ein Ort oder Haus Timalino zwischen Lucus Augusti, dem heutigen Lugo und der Ponte Neviae, einer Brücke über dem Navia, erwähnt. Die exakte Position von Timalino steht allerdings noch nicht endgültig fest. Die bekannten und untersuchten materiellen Zeugnisse der Römerzeit sind hingegen rar, nur vereinzelte Überreste wurden isoliert gefunden, die wichtigsten sind Inschriften, z. B. auf Grabsteinen.
In den Napoleonischen Kriegen spielten sich militärische Ereignisse auch auf dem Gebiet von Baralla ab. Im Dezember 1808 verfolgte der französische Kommandant Nicolas Jean-de-Dieu Soult von Astorga aus die von John Moore kommandierte englische Armee und die von ihm unterstellte spanische Division unter Pedro Caro y Sureda de la Romana. Im Bierzo trennte sich De la Romana, der englische Rückzug wirkte eher wie eine unorganisierte Flucht. Moore setzte seinen Rückzug über Lugo fort. Die Unruhen, die die englischen Soldaten auf der Durchreise verursachten, waren so disziplinlos und unmoralisch, dass General Moore ihnen befahl, 120.000 Pesos von einer Klippe bei As Nogais zu werfen, und es vorzog, sie zu verteilen, wie sie wollten. Marschall Soult verfolgte Moore, erlitt aber einen großen Rückschlag in der Parroquia Constantín von Baralla, wo er den Weg von einigen Truppenteilen abzuschneiden versuchte. Nach dem Abzug der englischen Truppen führten einheimische Bergsteiger, die den Briten bei ihrem Rückzug geholfen hatten, einen Guerillakrieg, in dem sie englische Gefangene befreiten, viele französische Einheiten angriffen und Post und Nachrichten abfingen.
Am 25. Februar 1809 machte sich eine größere französische Einheit von Lugo aus auf, um die Aufständischen anzugreifen und gleichzeitig einige spanische Kommissare nach Madrid zu eskortieren. In Constantín postierten sich die Bergsteiger so gut, dass sie die Franzosen mit großem Verlust zurückschlugen und den Kommandeur der Truppen und andere Militärführer im Kampf töteten. Der Gouverneur von Lugo, François Fournier-Sarlovèse, sann auf Vergeltung und verließ Lugo mit einer beträchtlichen Einheit. Er konnte jedoch die inzwischen verstreuten Aufständischen nicht zu einem Kampf stellen und ließ stattdessen Dörfer und Wälder an der Straße nach Astorga niederbrennen. Als Fournier sich nach Lugo zurückzog, ließ er eine beträchtliche Truppenabteilung in Baralla zurück, um den sicheren Durchgang von Posten und Verbindungen wiederzuerlangen. Am nächsten Tag aber wurde diese Abteilung von den Bergsteigern überraschend angegriffen und veranlasste die Feinde, den Posten in hastiger Flucht zu verlassen, wobei sie Munition, Lebensmittel und Gepäck zurückließen.[5]
Sehenswürdigkeiten
- Romanische Kirchen in den Parroquias
Wirtschaft
Infrastruktur
Die Autovía A-6 von Madrid nach Arteixo durchquert das Gemeindegebiet von Ost nach West mit zwei Abfahrten in San Miguel de Neira de Rey und Villartelín. Parallel verläuft die Nationalstraße N-VI. Weitere lokale Verbindungen sind die Provinzstraßen LU-621 nach Láncara und LU-710 nach Baleira.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
- ↑ IPERPIX
- ↑ Nomenclátor estatístico de Galicia. Ano 2020. Instituto Gallego de Estadística, abgerufen am 17. Januar 2022 (galizisch).
- ↑ Situación. Concello de Baralla, abgerufen am 17. Januar 2022 (galizisch).
- ↑ Historia. Concello de Baralla, abgerufen am 18. Januar 2022 (galizisch).
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: NordNordWest, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Positionskarte von Spanien
Quadratische Plattkarte, N-S-Streckung 130 %. Geographische Begrenzung der Karte:
- N: 44.4° N
- S: 34.7° N
- W: 9.9° W
- O: 4.8° O
All vehicles prohibited.
White italic "i" in a blue circle.
Autor/Urheber: Ulaidh, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Bandera de la provincia de Lugo (España)
Autor/Urheber: Ulaidh, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Bandera de la provincia de Lugo (España)
Autor/Urheber:
- Tui,_Rebordáns,_Vía_XIX,_mapa.JPG: HombreDHojalata
- derivative work: Robot8A
A Vía XIX era unha calzada romana da época de Augusto, descrita no Itinerario de Antonino, que unía as cidades de Bracara Augusta (Braga), Ponte de Lima, Tude (Tui), Turoqua (Pontevedra), Aquis Celenis (Caldas de Reis), Iria, Martiae, Lucus Augusti (Lugo) e Asturica Augusta (Astorga).
Autor/Urheber: SanchoPanzaXXI, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Escudo de Baralla (Lugo, Galicia): De azur , y sobre ondas de plata y azur, un caldero de oro sumado de una cruz de lo mismo y acompañado de cuatro torres de plata. Al timbre, corona real cerrada.Decreto 135/1996, del 29 de marzo DOG núm. 76 (18 de abril de 1996)