Baltisches Deutsch

Als baltisches Deutsch oder Baltendeutsch wird in der Sprachwissenschaft das Idiom der deutschsprachigen Minderheit in Lettland und Estland vor allem aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet. Charakteristisch für das Idiom der Deutsch-Balten ist neben der besonders gefärbten Aussprache eine Vielzahl von Lehnwörtern, die ihren Ursprung bei den Nachbarvölkern haben. Darüber hinaus gibt es Eigenheiten in der Satzstellung und Regionalismen.[1]

Geographische Zuordnung

Karte der russischen Ostseeprovinzen Estland, Livland und Kurland

Der Begriff wird eingegrenzt auf das Territorium der heutigen Staaten Estland und Lettland (mit Ausnahme von Lettgallen), etwa gleichbedeutend mit den historischen russischen Ostseegouvernements. Zur Zarenzeit gab es einen deutschbaltischen Bevölkerungsteil, der sich in Sankt Petersburg niedergelassen hatte. Litauen wird zwar geografisch zum Baltikum gezählt, hatte aber eine wesentlich geringere deutsch sprechende Bevölkerung und stand lange unter polnischem Einfluss. Lediglich im Memelland gab es einen größeren deutschen Einfluss, der aber dem Bereich des Preußischen Wörterbuchs zuzuordnen ist.

Entstehung

Seit Beginn des 13. Jahrhunderts kam die Mehrheit der deutschen Einwanderer aus den niederdeutschen Sprachgebieten. Dies ist ein bedeutender Einfluss auf die Entwicklung des baltischen Deutsch. Bis etwa 1600 galt die mittelniederdeutsche Sprache, danach setzte sich Hochdeutsch mit vielen niederdeutschen Elementen durch. Die späteren Einwanderer kamen aus verschiedenen Deutsch sprechenden Ländern, außerdem aus Skandinavien und Russland. Dzintra Lele-Rozentāle erklärt die Einflüsse zur Bildung des „Baltischen Deutsch“ im 18. Jahrhundert wie folgt: Auf der Ebene der gesprochenen Sprache aber bestand der Kontakt zwischen Lettisch und Mittelniederdeutsch, Mittelniederdeutsch und Hochdeutsch, zwischen mittelniederdeutschen Dialekten (Nordniedersächsisch, Elbostfälisch, Westfälisch) und hypothetisch zwischen Lettisch und Livisch, Livisch und Mittelniederdeutsch .[2] Im 18. Jahrhundert ereignete sich der abschließende Übergang vom Niederdeutschen ins Hochdeutsche. Woldemar von Gutzeit berichtet rückblickend aus dem Jahr 1864: Noch bis in die achtziger Jahre des verflossenen Jahrhunderts, und später selbst, wurde sie [die niederdeutsche Sprache] von dem Bürgerstande und auf Edelhöfen – am längsten von den Frauen und im vertraulichen Kreise – in Gebrauch gezogen und noch manche Greise Rigas erinnern sich ihrer aus der Jugend her.[3] Neben diesen Einflüssen gab es eine ständige Wechselwirkung mit den indigenen Völkern der Letten und Esten und anderen sprachlichen Minderheiten, vor allem den Russen. Diese Wechselwirkung bereichert einerseits den Wortschatz, andererseits wirkt sie in die Stellung der Wörter im Satz ein und hinterlässt Spuren in der Aussprache.[4] In seiner Schrift „Wie man in Riga spricht“ hat Guido Eckardt die regionalen Unterschiede des baltischen Deutsch hervorgehoben, aber besonders die größte Stadt im Baltikum als Referenz für seine Wörtersammlung genommen.[5] Das deutschbaltische Wörterbuch von Oskar Masing ist infolge von Kriegseinwirkung nicht vollendet worden; das Material ist weitgehend verloren. Die nach 1958 von Walther Mitzka begonnene und von Alfred Schönfeldt weitergeführte Sammlung von baltendeutschem Wortmaterial befindet sich im Herder-Institut (Marburg).[6] Der Philologe Wolfgang Laur unterscheidet die sozialen Schichten der Deutsch-Balten in ihrer Sprechweise als hochdeutsch, kleindeutsch und halbdeutsch sprechend. Die akademische Oberschicht orientierte sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts an einem an der Universität Dorpat (Tartu) gepflegten Standard-Deutsch.[7]

Wechselwirkung mit indigenen Sprachen

Da die deutschbaltische Minderheit gleichzeitig die Verwaltung, Kirchen und Schulen dominierte, lernten viele Letten und Esten die deutsche Sprache, um Zugang zu Bildung und Wohlstand zu erhalten. Viele Ausdrücke aus dem Deutschen übernahmen sie damit in ihre eigenen Sprachen.[8][9][10] In den Ostseeprovinzen des Zarenreiches war Deutsch die Sprache der „Privilegierten“ und „Literaten“. Aus der gelegentlich elitären Sicht dieser Schicht war das autochthone Volk „undeutsch“ und konnte erst durch den Erwerb von Deutschkenntnissen zu „Halbdeutschen“ aufsteigen.[11] Im gewerblichen und landwirtschaftlichen Leben entwickelten sich Pidgin-Sprachen, die meist abwertend als „Halbdeutsch“,[12] „Knotendeutsch“, „Kullendeutsch“, „Ljurbendeutsch“, „Kadakdeutsch“, „Kaddikdeutsch“ oder „Wacholderdeutsch“ bezeichnet wurden. Aus lettischer Sicht wurde dieser Personenkreis „kārkļu vācieši“ oder „mazvācieši“ genannt. Ein typischer Vertreter dieser Gattung ist die Figur des „Švauksts“ aus dem Roman „Mērnieku laiki der Brüder Reinis und Matīss Kaudzīte.[13]

Durch die Anpassung der deutschsprachigen Händler und Handwerker an die Mehrheit der Bevölkerung entwickelte sich ein Jargon, der „Kleindeutsch“ und speziell in Riga „Dinakantisch“ genannt wurde.[14][15][16]

August Wilhelm Hupel berichtet aus dem Baltikum der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts: Ohne auf die verschiedenen Stände zu sehen, theilt man des Landes Einwohner in zwo Hauptklassen, in Deutsche und Undeutsche. Unter den lezten versteht man alle Erbleute, oder mit einem Wort die Bauern. Wer nicht Bauer ist, heißt ein Deutscher, wenn er auch kein deutsches Wort sprechen kann, z.B. Russen, Engländer […] Zu dieser Klasse gehören der Adel, die Gelehrten, Bürger, Amtleute, freygebohrene Bedienten, auch sogar Freygelassene, sobald sie ihre vorige Kleidung mit der deutschen verwechseln .[17]

Wortschatz

August Wilhelm Hupel (1737–1819) beschreibt den Wortschatz der Deutsch-Balten (1795)
Woldemar von Gutzeit (1816–1900) beschreibt den Wortschatz der Deutsch-Balten (zwischen 1859 und 1898). Die Buchstaben W bis Z blieben unvollendet.

Baltisches Deutsch ist in mehr oder weniger umfangreichen Wörterbüchern aus dem Abschnitt Literatur dokumentiert. Dabei gibt es Unterschiede in der Zeit, der Region und der sozialen Ebene. Entsprechend der wechselnden Herrschaft sind die häufigsten etymologischen Quellen das Niederdeutsche, Lettische, Estnische, Livische, Russische, Polnische und Schwedische.

Der lettische Etymologe Konstantins Karulis (2000) zeigt zahlreiche Beispiele von Einflüssen des Lettischen auf das Baltische Deutsch. Die Einflüsse sind von dreierlei Art: lexikalisch (Entlehnung, Wortbildung), syntaktisch und phonetisch.

Stegmann (1951) zeigt ein Potpourri typischer Wörter aus dem Küchenmilieu: Wo ein ‚Trum’ auf der ‚Pliete’ steht, wo man das Wasser im ‚Spann’ holt und das Feuer mit ‚Spitzkis’ anmacht, wo man Verschüttetes mit ‚Luppaten’ aufwischt und im übrigen dem derben ‚Tumm’ einen sanft gebratenen ‚Kalkuhn’ vorzieht (um hinterher einen zitternden ‚Bubbert’, ein rosa ‚Kissell’ oder ein ‚Kummchen voll Schmantschaum’ zu speisen), wo man, wenn es einen ‚auskommt’, einen Blick in die ‚Handkammer’ zu tun, ‚Burken’ voller ‚Schwarz-, Strick- oder Pielbeeren’ stehen sieht – da befindet man sich zweifelsohne in einem baltischen Haushalt.

Gebrauch von Diminutiven

Verkleinerungsformen bekannter Wörter sind im baltischen Deutsch ebenso beliebt wie z. B. im Lettischen: Kleining, Pupping, Sohning, Tanting, Tochting.

Kohl (1841) beschreibt, wie die Deutschen den Gebrauch der Diminutive aus der lettischen Sprache übernehmen: [Er] diminuirt selbst die grandiosesten Begriffe und spricht beständig von „Kühchen“, „Oechschen“, „Hundchen“, „Städtchen“ und „Städteleinchen“, „Männerchen“, „Bergchen“, „Haufenchen“, „Kirchlein“, „Thürmchen“, „Wäldchen“ u.s.w. ja sogar den höchsten aller Begriffe, „Gott“ diminuirt er […].[18]

Besonderheiten in der Grammatik

Das baltische Deutsch zeigt ähnliche Abweichungen von der Standardsprache wie andere Mundarten. Einige Veränderungen folgen dem allgemeinen Trend einer Vereinfachung, die als Modernisierung der deutschen Sprache begriffen werden kann. Die folgenden Beispiele sind Auszüge aus Kobolt (1990).

Artikel

  • Das Genus einzelner Substantive kann mehrdeutig sein, so dass folgende Beispiele entstehen: Das Chor, das Draht, der Benzin, der Stroh, der Kabel.
  • Durch Wegfall der femininen Endung entstehen neue Maskulina: Der Bork[e], der Sülz[e], der Kress[e], der Papp[e].

Substantiv

  • Bei der Pluralbildung können Endungen entfallen und Umlaute gebildet werden: Die Hemde[n], die Lichte[r], die Doktore[n], die Pastore[n], die Böte, die Bröte.
  • Der Genitiv wird durch eine Dativkonstruktion ersetzt im Beispiel: „Dem Lehrer seine Mutter“ statt „Die Mutter des Lehrers“.
  • Ein zweiteiliges Objekt erscheint als Pluralform wie: Hosen, Brillen, Zangen. (Diese Entwicklung hat Parallelen im Russischen, Estnischen und Lettischen).

Verb

  • Starke Konjugation findet sich in Atavismen wie: schrauben – geschroben.
  • Beim Imperativ kann der Vokal unverändert bleiben wie in: werf!, sprech!
  • Buchstabenvertauschung beobachtet man bei der Beugung einiger Verben nach dem folgenden Beispiel: rechnen, ich rechen, du rechenst, er rechent, wir rechen, ihr rechent, ich rechente, gerechent,…
  • Die Konjugationsformen können eingeschränkt sein. Dadurch kann das Futur 1 durch Präsens ausgedrückt und das Perfekt durch das Präteritum verdrängt werden.

Typische Aussprache

  • Neben dem „Zungen-R“ charakterisieren zwei Besonderheiten die Aussprache der Deutschbalten: Der Diphthong „ei“ wird als „äi“ gesprochen und das „g“ klingt wie „ch“[19]. Siegfried von Vegesack gibt indirekt zu erkennen, wie die Deutsch-Balten mit dem „g“ umgehen, wenn er es im Reim mit „ch“ paart wie in den folgenden Auszügen:
    • Und ich hör die alte Standuhr schlagen
      und ihr Räuspern nach dem Stundenschlag
      so als wollte sie uns sagen:
      „Jetzt paßt auf, – und zählt auch richtig nach!“
    • Und die braune Jauche steigt
      wer eine Nase hat, entfleucht.
    • wie in einem Buch,
      Zug um Zug,
      [20]
  • Auch der Dichter Werner Bergengruen bekundete (mündlich), eine seiner Tanten habe ihren Nachnamen um 1900 immer noch betont „Berjengrien“ ausgesprochen.[21]
  • Etwas übertrieben mundartlich klingen die folgenden Neckverse von livländischen Studenten über ihre Kommilitonen aus Riga (hier werden die Umlaute karikiert):
    Alt-Riga ist’s wonach wir heißen.
    Ha! welche Stadt hält dieser stand!
    Wie kennen wir in Teenen preisen
    den scheenen Ort am Dinastrand!
    Die Große Gilde und die Beerse,
    Wie greifen tief sie ins Gemiet!
    Drum singen froh wir diese Verse;
    Froh sind wir nur, wenn Riga blieht!
    [22]
  • Jacob Johann Malm (1795–1862) hat mit seinem Gedicht „Die Oberpahlsche Freundschaft“[23] auf humoristische Weise die typische Redeweise der estländischen Deutschen (genannt: Estländer) beschrieben. Das Gedicht war so populär, dass Viele es auswendig kannten. Der folgende Ausschnitt aus seinem Gedicht mit 100 Versen zeigt den Gebrauch estnischer Lehnwörter und einige typische Besonderheiten der durch das Estnische beeinflussten Aussprache:
    • die stimmhaften Konsonanten b, d, g werden durch die stimmlosen p, t, k ersetzt.
    • Der Laut „sch“ wird als „s“ gesprochen.
    • Wo im Hochdeutschen der Buchstabe „v“ wie „f“ gesprochen wird, gerät er hier zum „w“.
    • Der Umlaut „ü“ wird zum „i“.
OberpahlschTranskription
So tenkte ich tenn nu pei mir
Und ging auf Warwad tann
Wor oberpahlse Wreind sein Tier
Und pompste krimmig an.
So dachte ich denn nun bei mir
Und ging auf Zehen dann
Vor oberpahlschem Freund seine Tür
Und paukte grimmig an.

Baltisches Deutsch in der Belletristik

  • Thomas Mann hat die Sprache der Deutsch-Balten in seinem Roman Buddenbrooks durch einen typischen Vertreter repräsentiert: Pastor Sievert Tiburtius aus Riga: Erbarmen Sie sich, Frau Konsulin! Welch einen Schatz und Gottessegen besitzen Sie in Ihrer Tochter Klara! Das ist wohl ein herrliches Kind!
  • Siegfried von Vegesack zeigt in seiner Trilogie Die Baltische Tragödie gegen Ende des zweiten Teils im Kapitel „Juli Vierzehn“ den Konflikt eines Deutsch-Balten in Berlin, wenn er als „Deutsch-Russe“, Litauer, Lette oder Este eingestuft wird. Während sich der Deutsch-Balte in erster Linie als Deutscher empfindet, fühlt er sich in Deutschland als „Halb-Deutscher“ missachtet.
  • Der deutschbaltische Schriftsteller Oskar Grosberg verfasste Romane und Erzählungen aus dem deutschbaltischen Milieu, darunter Rigasches Deutsch.[24]
  • Oskar Grosberg schreibt in seinem Roman Meschwalden, wie ein baltischer Gutspächter von seiner Reise nach Deutschland erzählt: … Wie etwa seine Frau im Hotel dem Stubenmädchen sagte, sie möge doch mit einem Spann und Luppat kommen, um die Diele, auf die sie den Inhalt einer Kaffeetasse versehentlich gegossen, aufzunehmen und wie das Stubenmädchen sie wie so ’ne Dojahnsche angeschaut hatte und man sich mit der Marjell schließlich mit Zeichen verständlich machen musste. „So dumm sind die Menschen, dass sie nicht einmal ordentlich Deutsch verstehen!“
  • Harry Siegmund schildert in seinen Memoiren Rückblick. Erinnerungen eines Staatsdieners in bewegter Zeit den Studienbeginn 1928 in Königsberg: Inmitten dieser farbentragenden, etwas hochmütig wirkenden Verbindungsstudenten fühlte ich mich zusätzlich verunsichert und machte keinen Versuch, mich ihnen zu nähern und zu unterhalten. Ich schwieg auch, weil ich fürchtete, mit meiner baltischen Sprechweise als Fremder aufzufallen und ihnen in jeder Hinsicht unterlegen zu sein.
  • Der Arzt Heinrich Bosse (1869–1946) beschreibt in seinem Bericht Unsere Frau Feldmann, wie eine resolute Pächtersfrau die Nebenbuhlerin vertreibt: „Hären Sie, Person, wenn Sie nich in eine Stunde bei Station sind, schneid ich Ihnen Hals ab! Ich geh Färd anspannen und wärd Ihnen selber fihren. Sie haben halbe Stunde Zeit. Kaffe steht auf Tisch, Schinken geb ich mit. Pascholl, aus Bett heraus! Mein Mann wollen Sie wissen? Ich hab ihm auf Heischlag geschickt, Veilchen pflicken! Biljett werd ich kaufen, in Graben schmeiß ich nich!“[25]

Texte in kleindeutscher oder halbdeutscher Sprache

  • Jacob Johann Malm: Die Oberpahlsche Freundschaft. Deutsch-ehstnisches Gedicht. Verlag Ferdinand Wassermann, Reval 1900; Reprint Harry von Hofmann Verlag, Hamburg 1961 oder Bibliolife 2008, ISBN 9780559651335 Digitalisat.
  • Schanno von Dinakant (N. Seemann von Jesersky): Dinakantsche Geschichten in Gedichten, aufgemacht von Schanno von Dinakant. Nachdruck der Ausgabe Riga 1904. Verlag Harro von Hirschheydt.
  • N. Seemann von Jesersky: Dinakantische Geschichten in Gedichten und Rigasches Wörterbuch (mit über 2000 Wörtern „dinakantisch“). 2. Auflage. 1913 (Nachdruck: Verlag Harro von Hirschheydt, Hannover 1967).
  • Bernhard Semenow: Schanno in der Tinte. 6 „haarig dolle“ Schlußerlebnisse des Schanno von Dinakant. Frei von der Leber und nach der Natur, sowie nach gehöriger Korrektur. Nachdruck der Ausgabe Riga 1906. Verlag Harro von Hirschheydt.
  • Bernhard Semenow: Schanno als „Roter“. 6 abermals sehr „dolle“, doch gar nicht schauervolle Streikerlebnisse d. Schanno v. Dinakant. Frei von der Leber und ohne Zensur! Sowie nach gehöriger Korrektur. Nachdruck der Ausgabe Riga 1906. Verlag Harro von Hirschheydt.
  • Bernhard Semenow: Schanno als Waldbruder 6 stramme, haarge, dolle, kniffliche, gruselvolle Abenteuer des Schanno von Dinakant. Frei von der Leber und ohne Zensur, sowie nach gehöriger Korrektur. Nachdruck der Ausgabe Riga 1907. Verlag Harro von Hirschheydt.
  • Rudolf Seuberlich (Lokalpoet, Erfinder des Jeannot / Schanno): Baltische Schnurren. N. Kymmel’s Buchhandlung, Riga 1898.
  • Walter von Wistinghausen: Verwalter Pirk sein Hausboesie. Gereimtes Allerlei in estländischem Halbdeutsch. Verlag Kluge & Ströhm, Meine/Hannover 1954.

Literatur

Bibliographie
  • Ineta Balode, Dzintra Lele-Rozentāle: Deutsch im Baltikum. Eine annotierte Forschungsbibliographie. Unter Mitwirkung von Reet Bender u. Manfred v. Boetticher (= Fremdsprachen in Geschichte und Gegenwart. Band 17). Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-447-10598-9.
Weitere
  • Oskar Angelus: Über das Absterben der baltendeutschen Mundarten in Acta Baltica XV des Institutum Balticum, Königstein 1976.
  • Gustav von Bergmann: Sammlung livländischer Provinzialwörter. verlegt in Salisburg, 1785
  • Heinrich Bosse: Die kleinen deutschen Leute in den Baltischen Ostseeprovinzen. In: Jahrbuch des baltischen Deutschtums. Band XXXIV, 1987, ISBN 3-923149-14-X, S. 49.
  • Woldemar von Gutzeit: Wörterschatz der deutschen Sprache Livlands. 4 Bände und Nachträge. Verlag Kymmel, Riga 1859–98 (E-Book bei Harald Fischer Verlag, Erlangen 2001; Reprint: Nabu Press 2010, ISBN 978-1-142-51795-3).
  • August Wilhelm Hupel: Idiotikon der deutschen Sprache in Lief- und Ehstland. Verlag Hartknoch, 1795.
  • Konstantins Karulis: Baltisches Deutsch und Lettisch. Zur sprachlichen Interferenz. in Jochen D. Range [Hg.]: Aspekte baltistischer Forschung., Verlag Die Blaue Eule, Essen 2000. ISBN 3-89206-929-8
  • Erich Kobolt: Die deutsche Sprache in Estland am Beispiel der Stadt Pernau. Verlag Nordostdeutsches Kulturwerk, Lüneburg 1990. ISBN 3-922296-54-8. (Enthält Lautlehre, Wörterbuch und Grammatik)
  • Johann Georg Kohl: Die Deutsche Mundart in Kur-, Liv- und Esthland. In: Die deutsch-russischen Ostseeprovinzen oder Natur- und Völkerleben in Kur-, Liv- und Esthland. Band 2, Arnoldische Buchhandlung, Dresden/Leipzig 1841, S. 367–404 (Digitalisat; PDF; 17 MB).
  • Walther Mitzka: Studien zum baltischen Deutsch. In: Deutsche Dialektgeographie. Heft XVII, Marburg 1923 (mit Bericht über Halbdeutsch).
  • Berend von Nottbeck: 1001 Wort Baltisch. Verlag Wissenschaft und Politik, Köln 1987, ISBN 3-8046-8705-9.
  • Ineta Polanska: Zum Einfluss des Lettischen auf das Deutsche im Baltikum. Dissertation an der Otto-Friedrich-Universität, Bamberg 2002.
  • Karl Sallmann: Lexikalische Beiträge zur deutschen Mundart in Estland. 1880 (Reprint: Nabu Press 2012, ISBN 978-1-273-27680-4).
  • Alfred Schönfeldt: Das baltische Deutsch. In: Jahrbuch des baltischen Deutschtums. Band XXXIV, 1987, ISBN 3-923149-14-X, S. 87–97.
  • Alfred Schönfeldt: Die Arbeiten am baltendeutschen Wörterbuch. In: Jahrbuch des baltischen Deutschtums. Band LVI, 2009, S. 136–142.
  • Alfred Schönfeldt: Miggriger Gniede. Aus dem Deutschbaltischen Wörterbuch. In: Jahrbuch des baltischen Deutschtums. Band XII, 1965, S. 55–58.
  • Johannes Sehwers: Sprachlich-kulturhistorische Untersuchungen vornehmlich über den deutschen Einfluß im Lettischen. Reprint der Auflage von 1936. Verlag Otto Harrassowitz, Berlin 1953.
  • Wolfgang Stammler: Das ›Halbdeutsch‹ der Esten. In: Zeitschrift für deutsche Mundarten. 17/1922, Erlangen 2001, S. 160–172 (Reprint: Nabu Press 2010, ISBN 978-1-142-51795-3).
  • Kurt Stegmann von Pritzwald: Vom baltischen Deutsch in Heimat im Herzen – Wir Balten. Salzburg / München 1951.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. epa.oszk.hu (PDF; 534 kB) Víghné Szabó Melinda: Lexikalisch-semantische Untersuchung des Baltendeutschen mit dem Standarddeutschen.
  2. Dzintra Lele-Rozentāle: Sprachprobleme im Baltikum des 18. Jahrhunderts. Zum Deutsch-Deutschen und Deutsch-Lettischen Sprachkontakt . In: Michael Schwidtal, Armands Gūtmanis (Hrsg.): Das Baltikum im Spiegel der deutschen Literatur. Carl Gustav Jochmann und Garlieb Merkel. Beiträge des internationalen Symposiums in Riga vom 18. Bis 21. September 1996 zu den kulturellen Beziehungen zwischen Balten und Deutschen . Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg 2001, ISBN 3-8253-1216-X.
  3. Woldemar von Gutzeit (1864), Seite III.
  4. giselabrandt.de Gisela Brandt: Geschichte der deutschen Sprache im Baltikum.
  5. Guido Eckardt: Wie man in Riga spricht. Eine Plauderei. Verlag Jonck und Poliewsky, Riga 1904.
  6. dspace.utlib.ee Dissertationes Philologiae Germanicae Universitatis Tartuensis. Reet Bender: Oskar Masing und die Geschichte des Deutschbaltischen Wörterbuchs
  7. Wolfgang Laur: Über die deutsch-baltische Sprechweise in Baltische Hefte, 4. Jahrgang, Heft 4, S. 203 (Juli 1958)
  8. kirj.ee (PDF; 156 kB) Külli Habicht: Infinite Konstruktionen in der Estnischen Schriftsprache der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. (Über deutsche Einflüsse auf die ältere estnische Schriftsprache).
  9. Sabine Jordan: Niederdeutsches im Lettischen. Untersuchungen zu den mittelniederdeutschen Lehnwörtern im Lettischen. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 1995, ISBN 3-89534-144-4.
  10. Johann Sehwers: Die deutschen Lehnwörter im Lettischen. Inaugural-Dissertation an der Universität Zürich, 1918.
  11. periodika.lv Eine sehr moderate Stellungnahme zu den Begriffen undeutsch, halbdeutsch und knotendeutsch aus der Zeit der Russischen Revolution: Wer ist Deutscher, wer Lette oder Este? In: Düna Zeitung. 16. August 1906.
  12. Jürgen Beyer: H as in Jerne. In: Stig Örjan Ohlsson, Siiri Tomingas-Joandi (Hrsg.): Den otidsenlige Urban Hiärne. Föredrag från det internationella Hiärne-symposiet i Saadjärve, 31 augusti – 4 september 2005 (= Nordistica Tartuensia, Band 17). Greif, Tartu 2008, S. 15–24 (Festrede mit ausführlichen Anmerkungen über Das ›Halbdeutsch‹ der Esten).
  13. Deutsche Ausgabe: Reinis Kaudzīte und Matīss Kaudzīte: Landvermesserzeiten. Verlag Kaspars Kļaviņš, Salzburg 2012.
  14. Valentin Kiparsky: Fremdes im Baltendeutsch (Mémoires de la société néo-philologique de Helsingfors XI). 1936; Rezension in Baltische Monatshefte vom 1. Juni 1937: periodika.lv.
  15. periodika.lv Schanno von Dinakant: Dein Bix is weck; in Riga am Sonntag, 24. Mai 1931.
  16. periodika.lv Nachruf auf Jeannot / ›Schanno‹. In: Deutsche Zeitung im Ostland. 28. September 1941.
  17. August Wilhelm Hupel: Topographische Nachrichten von Lief- und Ehstland . Band I, Riga 1774, S. 174.
  18. Kohl (1841), S. 374.
  19. Die Grapheme „g“ und „ch“ repräsentieren jeweils mehrere Phoneme. Je nach der Stellung zum Vokal innerhalb einer Silbe gelten unterschiedliche Ausspracheregeln. Details bietet das Kapitel Lautbestand und Aussprache in Kobolt (1990).
  20. Franz Baumer: Siegfried von Vegesack. Heimat im Grenzenlosen. Eine Lebensbeschreibung. Eugen Salzer Verlag, Heilbronn 1974, ISBN 3-7936-0191-9, S. 24, 94, 131.
  21. Bosse (1987), S. 61.
  22. Bosse (1987).
  23. Oberpahlen ist der deutsche Name der estnischen Stadt Põltsamaa.
  24. periodika.lv Rigasches Deutsch. In: Rigasche Rundschau. 22. Juli 1933.
  25. Heinrich Bosse: Unsere Frau Feldmann. In: Jahrbuch des baltischen Deutschtums. Band XXXII, 1985, ISBN 3-923149-10-7, S. 159.

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